Das Kuratorium Wirges feierte Jubiläum: die 65. Ü-80-Weihnachtsfeier im Bürgerhaus
Von Wolfgang Rabsch
Wenn eine Veranstaltung bereits zum 65. Mal durchgeführt wird, dann kann ohne Umschweife von Tradition gesprochen werden. Das Kuratorium Wirges kann stolz auf die zurückliegenden Jahre schauen, denn im Mittelpunkt der weihnachtlichen Veranstaltungen stehen gerade die Menschen, denen häufig zu wenig Beachtung geschenkt wird
Wirges. Es sind Menschen, denen häufig zu wenig Beachtung geschenkt wird, die aber in ihrem Leben unglaublich viel für Gesellschaft und Wohlstand getan haben: Die Senioren, die in Wirges leben und zumindest das 80. Lebensjahr erreicht haben.
Diesen Menschen beschert das Kuratorium im Bürgerhaus einen vorweihnachtlichen, besinnlichen Adventsnachmittag, bei dem sie im Mittelpunkt stehen und verwöhnt werden.
Welchen Zweck erfüllt das Kuratorium?
Dem Kuratorium gehören ausnahmslos Geschäftsleute und Gewerbetreibende der Stadt Wirges als Kuratoriumsmitglieder an. Von den Kapitalzinsen und von Spenden wird unter anderem die jährliche Weihnachtsfeier für Einwohner der Stadt über 80 Jahre finanziert. Bei etwa 5.900 Einwohnern sind zurzeit 431 Einwohner 80 Jahre und älter.
Etwa 150 Senioren waren der Einladung gefolgt und freuten sich auf einen abwechslungsreichen Nachmittag. Es sollte jeder die Möglichkeit haben, an der Feier teilzunehmen, deshalb hatte der DRK-Ortsverein Wirges einen Fahrdienst eingerichtet, der die Senioren, die nicht mehr so gut auf den Beinen waren, zum Bürgerhaus fuhr und natürlich auch wieder nach Hause brachte.
Glückliche Gesichter
Bevor die offizielle Begrüßung stattfand, begannen die emsigen Helferinnen vom DRK OV Wirges und der AWO Wirges, die Gäste mit verschiedenen Kuchensorten und Hausmacher Wurstspezialitäten zu verwöhnen. Am stetigen Nachliefern der Platten war zu erkennen, dass der Geschmack der Senioren genau getroffen wurde. Kaffee, Tee und gekühlte Getränke wurden unermüdlich an die Tische gebracht.
An den Tischen wurden angeregte Gespräche geführt, für viele Senioren war die Veranstaltung auch eine Abwechslung zum täglichen Ablauf in den Seniorenheimen. Zudem trafen sich viele Ehemalige wieder, die zusammen ihre Jugend verbracht hatten und sich nun im Alter viel zu erzählen hatten. So herrschte im Bürgerhaus eine wunderbare gesprächige Atmosphäre, die vielen ein glückliches Lächeln auf das Gesicht zauberte.
Begrüßung durch Jesus Mallou
Die Eröffnung und Begrüßung der Ü-80-Weihnachtsfeier lag in den Händen von Jesus Mallou, dem Ersten Beigeordneten der Stadt Wirges, der die ehrenvolle Aufgabe wahrnahm, den verhinderten Stadtbürgermeister Markus Schlotter, zu vertreten. Jesus Mallou stellte sich den Besuchern persönlich vor, da ihn wohl die wenigsten kannten, weil in den Jahren zuvor immer der verstorbene Stadtbürgermeister Andreas Weidenfeller durch das Programm führte.
Mallou zeigte sich sehr erfreut, dass er so viele Senioren begrüßen konnte. Er lobte die Lebensleistung der Senioren, der die nachfolgenden Generationen sehr viel zu verdanken hätten. Mallou dankte auch den Mitgliedern des Kuratoriums, den Ehrenamtlichen vom DRK Wirges und der AWO Wirges, den Mitarbeitern der Stadt und dem Techniker und Hausmeister, sowie allen Helfern vor und hinter der Bühne, ohne deren unermüdlichen Einsatz die Feier nicht hätte stattfinden können.
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Blumensträuße überreicht
Der Beigeordnete konnte zwei anwesende Senioren mit einem Blumenstrauß ehren, nämlich Rita Stahlhofen, die vor zwei Tagen ihren 80. Geburtstag feiern konnte, so wie Friedrich Rhensius, der mit 96 Jahren der mit Abstand älteste Besucher der Weihnachtsfeier war. Mit den besten Wünschen für ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches, vor allen Dingen gesundes neues Jahr, beendete Jesus Mallou seine Rede.
Abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm begeisterte die Senioren
Während die Senioren in aller Ruhe und Gemütlichkeit sich an den Tischen verwöhnen ließen, betrat der Akkordeonverein Da Capo Wirges e.V. die Bühne und spielte unter der Leitung von Andrea Günther Weihnachtslieder, die im Publikum bestens ankamen. Natürlich durften die Weihnachtsklassiker nicht fehlen: "Stille Nacht, heilige Nacht"; "Kling Glöckchen, klingelingeling"; "Alle Jahre wieder" und "Es ist ein Ros entsprungen". Im weiteren Verlauf des Nachmittags fand der Auftritt der Schüler der dritten und vierten Klasse der Theodor-Heuss-Schule Wirges viel lobende Anerkennung und Beifall, die ebenfalls mit Begeisterung einige Weihnachtslieder vortrugen.
Bescherung
Auch der Nikolaus ließ es sich nicht nehmen, dem Bürgerhaus einen Besuch abzustatten. Er kam nicht mit leeren Händen, sondern hatte für jeden der Senioren ein wunderschönes Geschenk mitgebracht. Die dankbaren Senioren werden mit Sicherheit wieder Ansporn sein, dass die Mitglieder des Kuratoriums auch weiterhin bestrebt sind, die beliebte Weihnachtsfeier für Ü-80 zu veranstalten.
Rührende Szenen
Den Kurieren fiel ein Mutter-Sohn-Paar auf, weil der Sohn ausgesprochen liebevoll seine Mutter umsorgte. Die 83-jährige Gerda Kaudewitz nahm im Rollstuhl sitzend am Tisch Platz. Ihr Sohn Axel erklärte im Gespräch, dass seine Mutter im Seniorenwohnpark Wirges leben würde. Er selbst wohnt aus beruflichen Gründen in Troisdorf, besucht seine Mutter aber regelmäßig in Wirges, wann immer es ihm möglich ist. Die Voraussetzungen für Pflege und Versorgung in Wirges für seine Mutter hätte er in Troisdorf nicht vorfinden können. Darum entschied er sich, sie in Wirges pflegen zu lassen. Den Schritt habe er nicht bereut, denn seine Mutter würde sich dort sehr wohlfühlen. (Wolfgang Rabsch)
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