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Nachricht vom 01.12.2024    

Gänsehaut im Kulturwerk Wissen: Tribute-Band mit Pink Floyds "The Wall" samt Orchester

Von Wolfgang Rabsch

Man kann Dominik Weitershagen, dem Geschäftsführer des Kulturwerks in Wissen, nur dazu gratulieren, dass er zum Jahresende "One Of These Pink Floyd Tributes" und die "Junge Sinfonie Kaarst" verpflichten konnte, mit Band und Orchester, das Kultalbum "The Wall" von Pink Floyd aufzuführen. Das Konzert entwickelte sich zu einem wahren Highlight der diesjährigen Hallenkonzerte im Kulturwerk.

Impressionen. (Alle Fotos: Wolfgang Rabsch)

Wissen. "One Of These Pink Floyd Tributes" sind in Wissen keine Unbekannten, haben sie doch in der Vergangenheit bereits mehrmals dort begeistert, jedoch zuvor nie mit großem Orchester. Dies wurde jetzt mit der "Junge Sinfonie Kaarst" geändert. Und es hat sich gelohnt: Zusammen mit Orchester wurde nichts Geringeres vorgetragen, als Pink Floyds legendäres "The Wall".

Die hervorragende Akustik im Kulturwerk tat ihr Übriges. Die meisten der etwa 600 Zuschauer hatten das Gefühl, sie würden in einem Konzertsaal sitzen oder stehen. Insgesamt standen 32 Musiker auf der Bühne, davon zehn, die zur Band gehörten und 25 Mitglieder des Orchesters.

Das Originalalbum wurde vor genau 45 Jahren veröffentlicht
Zu Beginn des Konzerts wandte sich Steffen Thiele an das Publikum und bereitete mit einigen Erläuterungen und Hinweisen auf das Konzert vor. Thiele, der überzeugter Pazifist ist, prangerte die zur Zeit stattfindenden Gemetzel an verschiedenen Kriegsschauplätzen mit eindringlichen Worten an. So konnte er den Spannungsbogen zu dem Pink Floyd-Album "The Wall" spannen, denn eigentlich würde es sich um ein düsteres Album handeln, in dem Pink Floyd versucht, Trauer, Traumata, Wut und Hass, aber auch Verletzlichkeit und Einsamkeit von Menschen darzustellen. Thiele wies auch darauf hin, dass genau am Tag des Konzerts (30. November) vor exakt 45 Jahren "The Wall" veröffentlicht wurde. Zudem kündigte er an, die einzelnen Songs nicht anzusagen, da dadurch der Fluss des Konzerts gestört werden könnte.

Band und Orchester zelebrieren 45 Jahre "The Wall"
Zelebrieren ist der richtige Ausdruck, das Konzert zu beschreiben, denn es war kein "normales" Konzert. Der Sound von "One of These" war gewaltig und schwoll zu einem wahren Orkan an, wenn das Orchester, mit Dynamik und Stärke, sich musikalisch mit der Band vereinte. Es fällt tatsächlich schwer, jeden einzelnen Song zu beschreiben, da die verschiedenen Klangkörper des Orchesters die Band begleiteten. Bei manchen Songs hoben sich die Bläser hervor, bei anderen wieder die Streicher.

Ein Wort zu der "Jungen Sinfonie": Wer erwartet hatte, hinter dem Wort "Jung" würde sich ein Jugendorchester verbergen, der sah sich arg getäuscht. Der Ausdruck "Jung" bezieht sich nicht auf das Alter der Orchestermitglieder, sondern auf die dynamisch-schwungvolle Art zu spielen. Bedingungslos folgte das Orchester seinem Dirigenten Christian Dellacher, der seine Sinfoniker während des über zwei Stunden dauernden Konzerts elegant und voller Lebendigkeit dirigierte. Es hört sich zwar übertrieben an, aber es stimmt: Die Band, das Orchester und der Dirigent bildeten eine musikalische Einheit, eine Säule ohne Fehl und Tadel.



Hits von Pink Floyd
Pink Floyd hatte es nicht nötig, dem damaligen Musiktrend zu folgen, nämlich Disco, Rock und Pop, den sogenannten Mainstream, den der überwiegende Teil der Fans liebte. Viele Songs von Pink Floyd fanden nicht den Weg in die Charts, weil sie kaum tanzbar waren und die Texte schwierige Themen zum Inhalt hatten. Allerdings empfand gerade die alternative Szene die Texte als intellektuell anspruchsvoll. So erlangten letztendlich doch einige Hits Weltruhm, zum Beispiel "Another Brick in The Wall", "Hey You", "Money", "Shine On you crazy Diamond", "Wish You Were Here", "Run Like Hell" und "Comfortably Numb". Der musikalische Stil von Pink Floyd kombinierte rockige, progressive und theatrale Elemente miteinander.

Meisterhafte Eindrücke
Im Kulturwerk wurden die weniger bekannten Songs von Pink Floyd ebenso euphorisch gefeiert, wobei der Jubel sich erst am Ende eines jeden Songs entlud, weil man während der Songs den Eindruck hatte, die Zuschauer würden jeden Ton begierig aufsaugen, um besser genießen zu können. "Trial", "Young lust", "Mother", "Vera", "Stop" und "Bring the boys back home" waren weitere Songs vom Album "The Wall". Die Musiker auf der Bühne schienen die Musik von Pink Floyd verinnerlicht zu haben, denn mit ihrer eigenen Begeisterung und Hingabe gestalteten sie das Konzert zu einem für die Besucher unvergesslichen Erlebnis.

Restlos begeisterte Fans im Kulturwerk
Es ist müßig zu erklären, dass am Ende dieses Konzerts von dem jubelnden Publikum Zugaben erbeten worden sind. Eingedenk der erwarteten Zugaben verließen die Musiker nicht die Bühne, hielten dadurch auch den Spannungsbogen aufrecht und brachten die Besucher auch mit einigen kommerziellen Hits zum Ausrasten.
Anders als bei anderen Anlässen verließ das Publikum nach dem Ende des Konzerts nicht eilig das Kulturwerk. Viele blieben noch im Foyer stehen, um mit anderen Besuchern das Konzert zu besprechen und zu verarbeiten. Auf jeden Fall war es dem Kulturwerk wieder einmal gelungen, seinen Besuchern einen Leckerbissen auf allerhöchstem Niveau zu präsentieren.

"One of These" spielte in folgender Besetzung: Dominic Baumann (Keys); Thomas Diemer (Drums); Arndt Immekeppel (Bass): Jonas Kopp, (Vocals), Sascha Thiele (Gitarre, Vocals); Steffen Thiele (Gitarre, Vocals); Sandra Breuer (Vocals), Julia Kropp (Vocals) und Maggy Büchel (Vocals); George Tjong-Ayong (Saxofon)
(Wolfgang Rabsch)


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