Pfarrer Albert Keller feiert Eisernes Priesterjubiläum – 65 Jahre im Dienst Gottes
Pfarrer i.R. Albert Keller feierte am 8. Dezember sein Eisernes Priesterjubiläum. Mit 93 Jahren steht er noch immer im Dienst Gottes und wirkt in seiner Gemeinde.
Rennerod/Fussingen. Es ist eine Gnade und sicher auch ein Fingerzeig Gottes, dass ein Mann, der im 93. Lebensjahr steht, den priesterlichen Dienst versehen kann und „im Garten Gottes“ noch immer unterwegs ist. Am 8. Dezember feierte Pfarrer i.R. Albert Keller sein Eisernes Priesterjubiläum. Ein Leben, das von großem Glauben und tiefer Frömmigkeit geprägt ist.
In seiner Heimatgemeinde Fussingen wurde seiner Priesterweihe vor 65 Jahren gedacht. In einem feierlichen Festgottesdienst in „Sankt Leonhard“, den der Jubilar gemeinsam mit den Co-Zelebranten Hans-Josef und Klaus Wüst zelebrierte, hielt Eva-Maria Henn, Gemeindereferentin i.R. aus der Pfarrei St. Franziskus im Hohen Westerwald (Sitz Rennerod), die Festansprache. In Bezug auf den Mann, der „keine großen Worte“ möchte, sagte Frau Henn: „Dieser Tag ist ein Anlass, sich zu freuen und Gott zu danken für die Gnade Deiner Berufung und die Kraft und die Treue, die ER Dir geschenkt hat. Du möchtest an Deinem Jubiläum heute nicht auf ein Podest gestellt werden. Aber danken dürfen wir Dir, lieber Albert: dafür, dass Du den Ruf Gottes gehört – und Dein JA gesagt hast vor 65 Jahren. Und dieses JA-Wort tagtäglich bis heute mit Leben füllst. Ich wünsche Dir, dass Du noch lange unter uns bist. Dass wir Dich in Deiner zugewandten und klugen und herzlichen Art noch lange erleben – und wir noch viele Deiner guten, zeitgemäßen und kritischen Predigten hören dürfen.“
In der Pfarrei Sankt Franziskus im Hohen Westerwald sollte am 3. Adventssonntag ebenfalls gefeiert werden. Leider konnte der Jubilar aus gesundheitlichen Gründen nicht am Gottesdienst teilnehmen. Gleichwohl richtete Pfarrer Achim Sahl aus der Ferne einige Worte an Pfarrer Albert Keller. In Bezug auf die adventliche Botschaft verglich er ihn mit Johannes dem Täufer. Wie Johannes sei Pfr. Keller Wegbereiter und Wegbegleiter. Dazu stets bescheiden und glaubwürdig. Sein Engagement in Südamerika für die Armen und Hilfsbedürftigen habe er auch in seinen späteren Wirkungsbereichen fortgesetzt.
Wer ist dieser Pfarrer Keller? Am 4. August 1933 wird Albert Keller in Fussingen geboren. Er wächst mit vier Geschwistern auf. Nach dem Besuch der Volksschule beginnt er 1946 mit einer Schreinerlehre und arbeitet danach noch ein Jahr als Geselle im gleichen Betrieb. Währenddessen nimmt er privat bei Pfarrer Emil Hurm Lateinunterricht. Schließlich folgte er einer Berufung, die Gott ihm aufgezeigt habe, nämlich der eines Priesters.
Am 8. Dezember 1959 wird Albert Keller im Hohen Dom zu Limburg von Bischof Dr. Wilhelm Kempf zum Priester geweiht. Es folgen Kaplanjahre in St. Marien in Wiesbaden-Biebrich und St. Barbara in Niederlahnstein. 1966 wird Albert Keller von Bischof Wilhelm Kempf zu einem Seelsorgeauftrag nach Brasilien entsandt. Er kommt nach Camaçari, einer Kreisstadt im Bundesstaat Bahia. Hier gründete er eine Pfarrei, zu der fast 20.000 Christen zählen. In Brasilien bleibt Albert Keller bis 1981. Die Zeit soll prägend für sein gesamtes Priestertum werden. Zurück in Deutschland übernimmt er 1982 als Pfarrer die Heilig-Kreuz Pfarrei in Weilburg und ist von 1990 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2002 auch Dekan im Dekanat Weilburg. Albert Keller geht aber nach seinem Eintritt in den Ruhestand nicht aufs Altenteil. Als 70-Jähriger bittet er beim Personalchef der Diözese Limburg um weitere Verwendung. So kam er 2002 als Susidiar (priesterlicher Mitarbeiter) in den damaligen pastoralen Raum Rennerod. Ein Glücksfall für die gesamte Pfarrei, die heute „St. Franziskus im Hohen Westerwald“ heißt. Man muss „diesen“ Albert Keller einmal erleben, als Priester, hervorragenden Prediger (stets in freier Rede), aber auch als Frohnatur und „bodenständigen Westerwälder“. Geradezu phänomenal sein Allgemeinwissen, weshalb man ihn als „lebendige Enzyklopädie“ bezeichnet. Deshalb ist er auch unentbehrlicher Begleiter bei Wallfahrtsreisen der Pfarrei. Sein Humor, den er auch bei Büttenreden im Karneval bewies, trug ihm den Namen „Don Bosco“ ein.
Auch mit 92 Jahren ist der „kleine, große Mann“ immer noch unterwegs, mit Schiebermütze und seiner charakteristischen Umhängetasche aus braunem Leder. „Gott befohlen“, lieber Albert. Mögest Du uns noch lange erhalten bleiben. Text: Willi Simon / Red.
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