Pressemitteilung vom 19.12.2024
Frühzeitige Diagnose entscheidend: Klumpfuß bei Kindern
Der Klumpfuß, eine Fehlstellung der Füße, betrifft ein bis zwei von tausend Neugeborenen. Eine frühzeitige Diagnose und wirksame Behandlung sind laut Dr. Christian Sippel, dem leitenden Arzt für Kinderorthopädie an der DRK-Kinderklinik, entscheidend.
Siegen. Der Klumpfuß ist eine angeborene Fehlstellung, bei der der Fuß eines Babys nach innen gedreht, die Fußsohle nach innen zeigt und die Achillessehne verkürzt ist. "Ohne Behandlung kann der Klumpfuß zu einer bleibenden, sehr schmerzhaften Fehlbildung und einer dauerhaften Gehbehinderung führen. Wichtig ist es, dass das Krankheitsbild frühzeitig diagnostiziert und effektiv therapiert wird", betont Dr. Sippel.
Die Medizin unterscheidet den angeborenen Klumpfuß vom sogenannten neurogenen oder sekundären Klumpfuß. Letzterer entsteht durch ein Ungleichgewicht der Muskelzüge bei einer Grunderkrankung des Gehirns, wie beispielsweise Cerebralparese, oder anderen Störungen in den ersten Lebenswochen. Die Prävalenz des Klumpfußes variiert je nach ethnischer Herkunft und tritt bei Jungen etwa doppelt so häufig wie bei Mädchen auf.
"Die genauen Ursachen des Klumpfußes sind nicht eindeutig geklärt", erläutert Sippel. "Experten vermuten eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren." In vielen Fällen tritt die Fehlbildung familiär gehäuft auf, in anderen Fällen isoliert oder im Rahmen genetischer Syndrome. Ein Klumpfuß ist meist schon bei der Geburt oder sogar im Rahmen pränataler Ultraschalluntersuchungen erkennbar.
In Bezug auf die Behandlung des Klumpfußes hat sich in den letzten Jahren viel verändert. "Früher konnten die Füße nach einer Gipstherapie nur aufwendig operiert werden", berichtet Dr. Sippel. Heute ermöglicht die Ponseti-Methode, eine spezielle Technik der Gips- und Schienentherapie, bei den meisten Patienten eine effektive Behandlung ohne Operation. Dennoch gibt es immer noch Ausnahmen, bei denen eine Operation unumgänglich ist. (PM/red)
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