Nicole nörgelt … über in die Luft gesprengtes Geld, abgebrannte Gebäude und verletzte Menschen
Von Nicole
Silvester ist vorbei, Neujahr auch schon einige Tage, aber wer denkt, dass jetzt wieder Ruhe und Alltag einkehren, der hat sich mächtig vertan. Die gute alte Tradition, das Neue Jahr mit einem Feuerwerk zu begrüßen, ist leider zu einer sinnlosen Böllerei verkommen, die Mensch, Tier und Natur gefährdet.
GLOSSE! Liebe Leser, es geht nicht darum, eine alte Tradition zu verteufeln, sondern darum, dass man schon mit dem Moment, ab dem das Feuerwerk im Laden zu verkaufen ist, kein Auge mehr zumachen und auch nicht mehr gefahrlos draußen spazieren gehen kann. Bereits samstags vor Silvester konnte ich von meinem Bürofenster aus Jugendliche oder junge Erwachsene beobachten, die die Straße entlang liefen und sich damit unterhielten, Böller und Raketen auf private Grundstücke zu werfen. Was bitte ist das für eine Beschäftigung und wissen diese Menschen nichts Sinnvolles mit ihrer Freizeit, von der sie offenbar wohl zu viel haben, anzufangen? Ob jugendlich oder erwachsen lässt sich heute ja nur noch schwer bestimmen, denn selbst wenn im Ausweis die Volljährigkeit und somit Geschäftsfähigkeit bescheinigt werden, heißt das noch lange nicht, dass das geistige Potential mancher Ausweisinhaber nicht auf dem Stand der Pubertät stehen geblieben ist.
Abgebrannte Hallen und Wohnungen
Und was steht am Ende einer solchen Silvester-Knallerei? Verletzte Menschen (meist Einsatzkräfte), abgebrannte Gebäude, Leute, die jetzt obdachlos sind, und Vereine und ehrenamtliche Gruppen, deren monatelange Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch aufgegangen ist. Aber wozu sich an Regeln halten und Rücksicht nehmen, wenn es genug "Deppen" gibt, die sich die Silvesternacht damit um die Ohren schlagen, die durch Raketen und Böller verursachten Feuer zu löschen, die Verletzten zu versorgen und überall da zu helfen, wo Hilfe vonnöten ist? Übrigens stehen alle diese Menschen von der gemeinsamen Familienfeier auf, um den Schaden zu beseitigen, den andere in ihrer Rücksichtslosigkeit und ihrem Egoismus anrichten. Und wissen Sie, was das Allerschlimmste ist? Sollte ein solcher Verursacher wirklich einmal gefasst werden, können Sie darauf wetten, dass er zwar Geld für den Kauf von Feuerwerk hatte, aber garantiert kein Geld hat, um den entstandenen Schaden wieder gut zu machen.
Kalender lesen für Anfänger
Offensichtlich gibt es leider in Deutschland ja keinen Grund mehr, sich an geltende Regeln zu halten. Denn Gesetzes- und Regelverstöße werden ja leider nicht mehr geahndet, wie sich auch an den Tagen rund um Silvester gezeigt hat. Feuerwerk darf um Mitternacht des 31. Dezember abgefeuert werden und nicht am 29., 30., 31. Dezember und am 2.,3. und 4. Januar. Sind wir schon so weit in unserer Gesellschaft, dass die Menschen noch nicht einmal mehr in der Lage sind, einen einfachen Kalender zu lesen? Oder sollte man das Feuerwerksverbot an den Tagen vor und nach Silvester vielleicht sicherheitshalber in die Smart-Watches einprogrammieren lassen, damit auch wirklich jeder dran erinnert wird?
Keine Rücksicht auf Tiere
Was zum Teufel verstehen die Leute nicht? Dass sämtliche Tierbesitzer – egal ob es Haustiere oder Nutztiere sind – über Tage hinweg nicht nur Sorge um ihre Tiere haben, sondern auch kaum vor die Tür gehen können. Muss Feuerwerk in Wohngebieten, an Bauernhöfen, vor Ställen und an Weiden abgefeuert werden? Ohne Rücksicht darauf, dass deswegen Tiere sterben?
Emissionen reduzieren
Und was ist mit den ganzen Emissionen? Die Regierung erhöht zum 1. Januar 2025 die CO2- Abgabe für die Bürger. Damit steigen Preise für Sprit (und somit auch für den Arbeitsweg) und für die Heizung, aber das Abfeuern von Massen von Raketen, die eine riesige Rauch- und Emissionswolke abgeben, das ist in Ordnung. Aber unser Noch-Bundeskanzler ist ja der Meinung, ein Feuerwerksverbot sei nicht zeitgemäß. Ob das wohl etwas damit zu tun haben könnte, dass die meisten seiner Wähler – vorsichtig ausgedrückt – einer Schicht entstammen, die möglichst viel Geld für möglichst wenig Leistung haben möchte und bei der – zum Teufel mit der Nachhaltigkeit – jedes Kleinteil (ob benötigt oder nicht) bei einschlägigen Händlern bestellt wird, damit man sich nicht zum örtlichen Händler bemühen muss?
In diesem Sinne, liebe Leser, begrüßen Sie das Neue Jahr gebührend und machen Sie für sich das Beste daraus. Die Hoffnung, dass selbst die Allerdümmsten irgendwann endlich etwas aus den Geschehnissen solcher Silvesternächte lernen, wenn schon eine Regierung nicht in der Lage ist, für Ordnung zu sorgen, stirbt bekanntlich zuletzt.
Ihre Nicole
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