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Nachricht vom 12.01.2025    

Kaum zu toppende Herrensitzung der "Närrischen Ritter" in Herschbach

Von Wolfgang Rabsch

Der Jubel der annähernd 600 närrischen Männer in der Hergispachhalle in Herschbach/Uww kannte keine Grenzen, als erst nach über vier Stunden Programm, die 34. Herrensitzung sich dem Ende zuneigte. Die Begeisterung war gerechtfertigt, denn diese Veranstaltung war wirklich etwas ganz Besonderes.

Impressionen. (Alle Fotos: Wolfgang Rabsch)

Herschbach. Jeder der anwesenden Herren in der Hergispachhalle in Herschbach sah es als ein Privileg, Gast einer fantastischen Veranstaltung gewesen zu sein. Doch zunächst der Reihe nach, um auch den Lesern das Gefühl zu vermitteln, dass in Herschbach, etwas Großartiges passiert war.

Nach dem Einmarsch der “Närrischen Ritter“, wurde es zunächst ruhig im Saal, als Marius Schenkelberg in einer emotionalen Ansprache, Hartmut Pfeifer, den verstorbenen, langjährigen Präsidenten der "Närrischen Ritter" würdigte, dessen Tod die Karnevalisten, aber auch den Ort Herschbach, in Schock versetzte.

Zu Ehren Hartmut Pfeiffers blieb Präsidentenstuhl unbesetzt
"Die heutige Herrensitzung soll keine Trauerfeier werden, da bin ich mir ganz sicher, dass Hartmut sich das gewünscht hat. Er wird bestimmt auf uns herabschauen und in Gedanken mitfeiern. ihm zu Ehren, bleibt heute der Stuhl des Präsidenten auf der Bühne unbesetzt", so das Statement von Marius Schenkelberg. Danach übernahmen Nikolai Hehl und Michael Kölsch erstmalig die Moderation der Herrensitzung, legten schnell ihr Lampenfieber ab und führten souverän durch das Programm.

Ein wenig frivol, aber ästhetisch
Zwischen den einzelnen Programmpunkten, begeisterte die Kölner Burlesque Künstlerin "Leony la Roc" als Nummerngirl, die in reizvollen, erotischen Outfits, auf ästhetisch-erotische Art, die jeweils folgenden Programmpunkte ankündigte. "Leony" durfte sich der uneingeschränkten Aufmerksamkeit und Sympathie der Männer sicher sein, bereits jetzt wurden die ersten Handys gezückt, um heimlich einige Aufnahmen für zuhause zu fertigen.

Ein kurzweiliges Programm erzeugte beste Stimmung
"Der Een on der Anne" (Der Eine und der Andere) sorgten für Lachsalven ohne Ende in der Hergispachhalle. Sie hatten beide scheinbar kein Problem damit, sich als bekloppt zu outen, da nur Nonsens pur aus ihren Mündern quoll, wenn sie sich "hochgeistig" unterhielten. Beispiele gefällig? "Wie heißen die weiblichen Ultras beim Fußball? Always Ultra." Ein anderes Beispiel: "Ich war neulich beim Psychiater, der malte mir zehn Schafe auf einen Zettel, ich solle auf diese aufpassen, dann musste er weggehen. Als er länger nicht zurückkam, habe ich einen Zaun um die Schafe gemalt und bin auch gegangen." Der Eine sagte zu seinem Kumpel, er sei eingefleischter Veganer und trinke sogar kein Leitungswasser, weil das aus einem Hahn kommt. Der Andere isst gerne Studentenfutter, weil er sich gerne in Universitäten aufhält. Darauf erwiderte der Eine: "Ich esse gerne Puffreis." So ging es Schlag auf Schlag weiter, das war der gelungene Startschuss für das nachfolgende Unterhaltungsprogramm.

Springen und Tanzen im ganzen Saal
Anschließend heizte die Bonner Brassband "Knallblech" den Männern mit einer irrwitzigen Bühnenshow mächtig ein. Zehn Bläser und ein DJ verwandelten die Bühne in ein einziges Tollhaus, voller hüpfender, springender und tanzender Menschen. Jeden einzelnen Musiker hielt es nicht länger als 2 Sekunden auf seinem Platz, dann wirbelten wieder alle durcheinander, ohne sich dabei über den Haufen zu rennen. Dabei versetzten sie den Saal musikalisch fast in Ekstase, sogar die Männer, die es bis dahin eher mit dem Bier hatten, begannen ihr Tanzbein zu schwingen.



Mathematik mit einem Rocker
"Manni, der Rocker" machte zuerst auf Mitleid, als er sagte, er wäre arbeitslos, deshalb habe er Schnaps geklaut, diesen verkauft und das Geld wieder versoffen. Als Manni in eine Alkoholkontrolle gekommen wäre, hätte er sofort seine Brille abgenommen, deshalb habe er zwei Gläser weniger gehabt. Er würde sich auch auf Frauenparkplätze stellen, dann aber quer über zwei Parkplätze, damit es echt aussieht. Seine Frau hätte sich auch bei Manni beschwert, warum sie jeden Tag 12 Stunden arbeiten müsse. Darauf Manni lakonisch: "Du wolltest doch unbedingt halbtags arbeiten." Manni wollte auch Sex mit einer Frau haben, die aber ablehnte, weil ihr Mann verstorben sei und er sich im Grab umdrehen würde, wenn es zur Liebe kommen würde. Manni hatte die Lösung für das Problem parat: "Dann machen wir es halt zweimal, dann liegt er wieder richtig." Mit den vielen FC Köln-Fans in der Halle kannte Manni kein Pardon: "Bevor der FC deutscher Meister wird, wird das Maskottchen Geisbock Hennes Galopper des Jahres."

Man muss sowohl Manni als auch dem Duo "Der Een on der Anne" ein großes Lob zollen, dass sie sich bei ihren Auftritten nicht, wie bei den meisten Herrensitzungen ansonsten üblich, nur unterhalb der Gürtellinie befanden. Natürlich war viel Klamauk dabei, aber genau den wollten die Männer im Saal hören - lachen, ohne viel nachzudenken und ausgiebig feiern, das sorgte für eine völlig losgelöste Karnevalsstimmung.

Musik und Tanz hielten das Stimmungslevel hoch
Der zweite Teil des Programms stand ganz im Zeichen von Musik und Schautanz. Die "Westerwald Sterne" aus Uckerath holten während ihrer tollen Performance, Zuschauer Roman auf die Bühne und warfen ihn innerhalb weniger Sekunden dreimal meterhoch in die Luft. Begeisterter Beifall belohnte diese unerwartete Aktion. Ein weiteres Highlight des Abends war der Auftritt der sechsmaligen Deutschen Meister "High Energy Showtanz" aus Billig bei Euskirchen, eine Damenformation, die mit Athletik und Perfektion die Zuschauer begeisterte. Die Bands "Tacheles" und "Kölsch Club" hielten mit kölschen Karnevalssongs und deutschen Schlagern das Stimmungslevel hoch, da die Ohrwürmer jeder im Saal kannte und aus "voller" Brust mitsingen konnte.

Stripperin "Leony" war der Hingucker des Abends
Als Höhepunkt des Abends wurde der Tanz an der Stange von "Leony" gefeiert, die zunächst mondän gekleidet die Bühne betrat und dann, verbunden mit akrobatischen Übungen an der Stange, einen ästhetischen Strip hinlegte, der wahre Begeisterungsstürme im Saal zur Folge hatte.

Am Ende der Herrensitzung baten die Moderatoren jeden der wollte, auf die Bühne, um gemeinsam mit ihnen nochmals Hartmut Pfeiffer zu würdigen, in dem dessen Lieblingslied "In unserem Veedel" als Gruß in den Himmel geschickt wurde. Damit war die 34. Herrensitzung der "Närrischen Ritter" Geschichte, das aber nicht bedeutete, dass der Abend beendet war, denn anschließend wurde noch kräftig weitergefeiert. (Wolfgang Rabsch)


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