Lebenslauf 2.0 - Wie KI auch in Rheinland-Pfalz die Bewerbungslandschaft neu gestaltet
Eine Studie untersuchte die zunehmend bedeutende Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) bei der Erstellung von Lebensläufen und beleuchtet interessante Unterschiede zwischen verschiedenen Altersgruppen und Geschlechtern. Das Ergebnis der Studie zeigt: Mehr als die Hälfte der Bewerber in Deutschland setzt inzwischen KI ein, um ihren Lebenslauf zu erstellen - und der Trend zeigt klar nach oben.

Region. Künstliche Intelligenz verändert nicht nur die Arbeitsweise vieler Unternehmen, sondern auch die Art und Weise, wie sich Bewerber präsentieren. Die Umfrage zeigt, dass über die Hälfte der Bewerber in Deutschland inzwischen auf KI zurückgreift, um ihre Lebensläufe zu erstellen, und der Trend zeigt einen klaren Anstieg.
Die Umfrage, an der über 2.800 Bewerber teilgenommen haben, liefert aufschlussreiche Ergebnisse. Etwa 50,8 Prozent der Befragten haben bereits KI verwendet, um Teile ihres Lebenslaufs oder das gesamte Dokument zu erstellen. Besonders bemerkenswert sind die Altersunterschiede: Während 65,19 Prozent der 55- bis 65-Jährigen KI nutzen, liegt der Anteil bei den 18- bis 24-Jährigen bei lediglich 45,83 Prozent. Dies überrascht, da man annehmen könnte, dass die jüngeren Generationen technikaffiner sind. Stattdessen zeigt sich, dass ältere Bewerber zunehmend die Vorteile von KI erkennen und sich aktiv auf die Veränderungen der Arbeitswelt vorbereiten.
Rheinland-Pfalz im Fokus
In Rheinland-Pfalz zeigt sich ein ähnliches Bild. Fast die Hälfte der Befragten (49,32 Prozent) setzt gezielt KI ein, insbesondere zur Verbesserung des Abschnitts "Fähigkeiten und Vorkenntnisse" in ihren Lebensläufen. Interessanterweise übernehmen 13,01 Prozent der Nutzer die von der KI generierten Inhalte unverändert. Zudem haben 47,94 Prozent der Befragten aus Rheinland-Pfalz die Absicht, auch in Zukunft auf KI zurückzugreifen. Ein klarer Hinweis darauf, dass die Technologie immer mehr an Akzeptanz gewinnt.
Männer nutzen KI häufiger als Frauen
Die Umfrage zeigt auch Unterschiede in der Geschlechterverteilung: Rund 60 Prozent der Männer verwenden KI zur Erstellung ihrer Lebensläufe, im Vergleich zu nur 40,6 Prozent der Frauen. Zudem sind Männer eher bereit, die KI-generierten Inhalte unverändert zu übernehmen.
Risiken von KI-Lebensläufen
Eine Karriereexpertin äußerte sich besorgt über den Trend zu KI-generierten Lebensläufen. Sie sagte, dass der Anstieg solcher Lebensläufe sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer besorgniserregend sei. Bewerber wüssten möglicherweise nicht, dass KI-generierte Inhalte oft leicht erkennbar seien und die Bewerbung generisch sowie roboterhaft wirken könnten. Zudem gäbe es neue Tools, mit denen Personalverantwortliche solche Texte identifizieren könnten, wodurch der Lebenslauf möglicherweise die nötige Persönlichkeit fehle, um sich von anderen Bewerbungen abzuheben.
Zukunftsausblick: Wie wird KI die Lebenslauf-Erstellung prägen?
Blickt man in die Zukunft, zeigt sich, dass fast 45 Prozent der Deutschen bereit sind, KI bei der Erstellung ihrer Lebensläufe zu nutzen. Besonders aufgeschlossen zeigen sich junge Erwachsene im Alter von 19 bis 24 Jahren, von denen knapp die Hälfte (48,8 Prozent) KI als wertvolle Unterstützung ansieht.
Dennoch stellt der Einsatz von KI nicht die einzige Herausforderung für Personalverantwortliche dar. Eine separate Umfrage verdeutlicht, dass fast 60 Prozent der Deutschen in ihren Lebensläufen zu Unwahrheiten neigen, insbesondere in den Bereichen "Fähigkeiten", "Gehalt" und "Berufsbezeichnungen".
Die Umfrage hat auch ergeben, dass Beschäftigte im öffentlichen Dienst und in der Verwaltung am häufigsten Künstliche Intelligenz (KI) zur Verbesserung ihres Lebenslaufs einsetzen, wobei 8,6 Prozent dieser Personen diese Technologie verwenden. Ingenieure und Fachkräfte in der Fertigung folgen ihnen dicht mit einem Anteil von 8,4 Prozent. Besonders auffällig ist, dass Mitarbeiter im öffentlichen Dienst und in der Verwaltung Künstliche Intelligenz mehr als sechsmal häufiger zur Unterstützung ihres Lebenslaufs nutzen als Beschäftigte in den Bereichen Medien oder Digitales, wo der Anteil lediglich bei 1,2 Prozent liegt.
Fazit:
Die Ergebnisse der Studie bieten wertvolle Einblicke in den Einsatz von KI in der Bewerbungslandschaft. Während KI unbestreitbare Vorteile bietet, betonen Experten die Wichtigkeit von Individualität und Authentizität in Lebensläufen. Arbeitgeber sollten sich darauf einstellen, dass KI nicht nur ihre internen Prozesse beeinflusst, sondern auch die Strategien und Erwartungen der Bewerber verändert. (Red)
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