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Nachricht vom 06.02.2025    

Kleine Dörfer mit großem Charme in Norditalien

RATGEBER | Mittelalterliche Mauern, enge Gassen, duftende Spezialitäten – fünf norditalienische Dörfer, die Geschichte erzählen, Sinne verwöhnen und unvergessliche Eindrücke hinterlassen.

Foto Quelle: pixabay.com / leglu

Norditalien verführt mit imposanten Städten wie Mailand, Verona oder Venedig. Doch abseits pulsierender Plätze und berühmter Sehenswürdigkeiten liegen wahre Juwelen – kleine Dörfer, in denen Geschichte lebendig bleibt, Natur atemberaubend schön ist und der Duft regionaler Köstlichkeiten durch verwinkelte Gassen zieht.

Mal von mächtigen Stadtmauern umgeben, mal hoch oben zwischen Berggipfeln verborgen oder mit Blick auf glitzernde Seen – hier zeigt sich Italien von einer Seite, die Ruhe schenkt, Neugier weckt und unvergessliche Momente verspricht.

Glurns – Mittelalter in Perfektion
Versteckt im oberen Vinschgau, zwischen sanften Hügeln und mächtigen Bergketten, liegt ein Ort, der Geschichte atmet. Glurns, die kleinste Stadt Südtirols, beeindruckt mit Charme, Charakter und einer Kulisse, die den Eindruck erweckt, die Zeit sei stehen geblieben. Kopfsteinpflaster zieht sich durch schmale Gassen, Laubengänge bieten Schatten an heißen Sommertagen, während altehrwürdige Torbögen den Eingang in eine Stadt bewachen, die längst kein Geheimtipp mehr ist.

Seit dem Mittelalter sind die Stadtmauern fast unverändert geblieben. Wuchtige Türme und dicke Mauern erzählen von einer Vergangenheit, in der Händler ihre Waren feilboten, Kaufleute ihre Geschäfte abschlossen und Reisende Rast fanden. Heute flanieren Gäste unter Bögen hindurch, bestaunen Fresken an den Fassaden und genießen das Flair eines Ortes, der seine Ursprünglichkeit bewahrt hat.

Einmal im Jahr verwandelt sich der historische Stadtkern in ein Paradies für Feinschmecker. Beim Genussmarkt dreht sich alles um regionale Spezialitäten: Vinschger Paarlbrot, würziger Almkäse, sonnengereifte Äpfel und edle Weine locken Feinschmecker an. Stände reihen sich entlang der engen Straßen, Klänge traditioneller Musik erfüllen die Luft, während Einheimische und Besucher an rustikalen Tischen ins Gespräch kommen.

Gossensass – Bergdorf mit literarischem Erbe
Eingebettet zwischen mächtigen Gipfeln und dichten Wäldern, erzählt Gossensass Geschichten von Dichtern, Abenteurern und Erholungssuchenden. Henrik Ibsen ließ sich hier inspirieren, suchte Ruhe und fand in der klaren Bergluft neue Ideen. Noch heute spürt man diese besondere Atmosphäre, die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet.

Im Sommer locken Wanderwege zu kristallklaren Bergseen und sonnenverwöhnten Almhütten. Murmeltiere huschen über die Wiesen, der Duft von Latschenkiefern liegt in der Luft, während sich schmale Pfade zwischen Felsen hindurchwinden. Mal gemütlich, mal anspruchsvoll – die Routen bieten für jeden das richtige Tempo. Wer höher hinaus will, erklimmt einsame Gipfel und wird mit einem Panorama belohnt, das atemlos macht.

Wenn der erste Schnee fällt, verwandelt sich das Dorf in ein Paradies für Wintersportler. Skifahrer ziehen ihre Spuren über perfekt präparierte Pisten, während Schneeschuhwanderer abseits der Wege durch unberührte Landschaften stapfen. Die klare Bergluft, das Knirschen des Schnees unter den Füßen, die Stille – hier fühlt sich der Winter noch echt an.

Nach einem Tag in den Bergen laden gemütliche Gasthäuser zum Verweilen ein. Kaminfeuer knistern, köstliche Düfte steigen aus der Küche, während deftige Südtiroler Spezialitäten serviert werden. Für absolute Entspannung sorgt ein perfekt gelegenes Hotel in Gossensass, das mit Bergblick, Wellnessangeboten und herzlicher Gastfreundschaft überzeugt.

Canale di Tenno – Ein Dorf wie aus dem Bilderbuch
Hoch über dem Gardasee, wo die Luft nach Zypressen duftet und das Licht der Abendsonne die Berge in warmes Gold taucht, liegt Canale di Tenno. Ein Dorf wie aus einem alten Gemälde, mit Kopfsteinpflaster unter den Füßen und dicken Natursteinmauern, die Geschichten von Jahrhunderten erzählen. Ein Spaziergang fühlt sich an wie eine Zeitreise – enge Gassen schlängeln sich zwischen rustikalen Häusern, kleine Bögen verbinden die Fassaden, während hölzerne Fensterläden im Wind knarren.

Künstler fanden hier schon früh ihre Muse. Ateliers und Galerien schmiegen sich in historische Gemäuer, während Maler, Bildhauer und Kunsthandwerker Inspiration in der Stille und Ursprünglichkeit des Ortes suchen. Kreativität liegt in der Luft, sichtbar in kunstvollen Schildern, geschnitzten Türen und farbenfrohen Leinwänden, die vor offenen Werkstätten auf Staffeleien ruhen.

Ein Besuch ohne den Genuss von „Carne Salada“? Kaum vorstellbar. Die zart marinierte Spezialität aus Rindfleisch, serviert mit Bohnen oder hauchdünn geschnitten, gehört hier auf jeden Teller. Authentisch zubereitet in kleinen Trattorien, wo Holztische wackeln und das Essen noch nach Tradition schmeckt.

Wenn Kerzen in Fenstern flackern, Lichterketten die alten Steinmauern schmücken und sich der Duft von Zimt und Kastanien zwischen den Gassen verteilt, entfaltet der Weihnachtsmarkt seine besondere Stimmung. Kleine Stände bieten handgefertigte Geschenke, Glühwein wärmt die Hände, während leise Musik die Stille begleitet.

Vogogna – Zeitreise ins Mittelalter
Steile Berghänge, dichte Kastanienwälder und ein Fluss, der seit Jahrhunderten seinen Weg durchs Valle Ossola bahnt – mittendrin ruht Vogogna, ein Dorf, das die Zeit vergessen zu haben scheint. Kopfsteinpflaster schlängelt sich zwischen alten Steinhäusern, enge Gassen winden sich an moosbewachsenen Mauern entlang. Wer hier ankommt, fühlt sich sofort in eine andere Epoche versetzt.

Hoch über den Dächern thront das Castello Visconteo, ein Bollwerk aus dem 14. Jahrhundert, das einst als Schutz vor Angreifern diente. Massive Steinwände, ein markanter Turm und ein Blick über das Tal, der Erinnerungen an Ritter und Adelige weckt. Ein Spaziergang durch die Burgmauern lässt Geschichte lebendig werden, während kleine Ausstellungen das Leben vergangener Jahrhunderte erzählen.

Hinter dem Dorf beginnt der Nationalpark Val Grande, das größte Wildnisgebiet Italiens. Wanderwege führen tief in unberührte Natur, vorbei an alten Almen, stillen Wäldern und plätschernden Bächen.

Montagnana – Wo Geschichte auf Genuss trifft
Mächtige Mauern ragen in den Himmel, steinerne Tore bewachen den Eingang zu einer Stadt, die seit Jahrhunderten unverändert scheint. Montagnana, ein Juwel in der Ebene Venetiens, umgeben von einer der am besten erhaltenen Festungsanlagen Italiens. Ein Spaziergang entlang der wuchtigen Zinnen lässt Bilder vergangener Zeiten aufleben – Händler, die ihre Waren feilbieten, Ritter auf dem Weg in die Schlacht, Kaufleute, die unter den Arkaden ihre Geschäfte abschließen.

Hinter den Mauern pulsiert das Leben in engen Gassen, gesäumt von historischen Palazzi und kleinen Plätzen, auf denen die Zeit gemächlich vergeht. Duft von frisch gebackenem Brot zieht aus den Bäckereien, in den Feinkostläden stapeln sich regionale Spezialitäten, während sich in den Cafés Gäste an duftendem Espresso erfreuen.

Montagnana ohne Prosciutto Veneto DOP? Unvorstellbar. Dieser Schinken, hauchdünn geschnitten und von unvergleichlicher Zartheit, wird hier seit Generationen mit Geduld und Handwerkskunst veredelt. Serviert mit frischem Brot und einem Glas Weißwein aus der Region – ein Genuss, der lange in Erinnerung bleibt.

Abends versammeln sich Einheimische und Besucher in gemütlichen Trattorien. Polierte Holztische, Kerzenlicht, Teller voller traditioneller Gerichte. Eine Stadt, die Geschichte erzählt, Geschmackssinne verwöhnt und mit einer Atmosphäre begeistert, die gleichzeitig lebendig und zeitlos wirkt. (prm)

Autor: Rebecca Wendel



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