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Nachricht vom 07.02.2025    

Milder Januar mit wenig Schnee bremst Wintersport im Westerwald aus

Von Regina Morkramer

Der milde und nasse Januar hat den Wintersport in Rheinland-Pfalz und damit auch im Westerwald kaum möglich gemacht. Viele Lifte blieben geschlossen. Die Hoffnung auf bessere Bedingungen liegt nun im Februar - kommen Ski- und Snowboardfahrer noch auf ihre Kosten?

Symbolbild (Foto: Pixabay)

Region. In den Wintersportgebieten im Westerwald hat sich der außergewöhnlich milde Januar bemerkbar gemacht. Der Ski-Club Kirburg im Westerwald berichtete, dass nur an zwei Wochenenden Kunstschnee für Schlittenfahrer bereitgestellt werden konnte. "Wir gucken immer auf den Wetterbericht", hieß es dort. Für eine rentable Nutzung des künstlichen Schnees müsse es lange genug kalt bleiben. Aber: Die Hauptsaison in Kirburg fällt ohnehin meist auf Mitte oder Ende Februar und reicht manchmal bis in den März hinein. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", heißt es deswegen von dort.

Etwas besser lief es beim Ski-Club Bad Marienberg-Unnau im Westerwaldkreis. Dank Kunstschnee konnten dort sieben Skitage im Januar angeboten werden. "Die Resonanz war gut", sagte Michael Huth, der zweite Vorsitzende des Vereins. Auch der Frost Anfang Februar spielten dem Ski-Club in die Karten, ab 6. Februar soll der Skilift geöffnet sein: "Die kalten Nächte haben uns genug Kunstschnee für eine top Piste beschert!"

Ski-Club Wissen spricht von "Totalausfall"
So positiv blickt der Ski-Club Wissen nicht auf den Winter 2024/2025. Dieser gestaltet sich "aufgrund des Klimawandels auch für den Skihang in Wissen als herausfordernd. Während wir im letzten Jahr eine Woche lang die Pisten bei Naturschnee genießen konnten, sieht die aktuelle Situation leider ganz anders aus. Die Temperaturen, der fehlende Schnee und die ungewissen Wetterprognosen haben dazu geführt, dass wir in diesem Winter von einem ‚Totalausfall‘ für unseren Skibetrieb sprechen müssen", erklärt Markus Rödder. Nur an einem einzigen Wochenende konnte der Wissener Skihang bis Anfang Februar für Rodler öffnen. Auch die Brandeck-Hütte, die in der vergangenen Saison ein beliebter Treffpunkt für zahlreiche Besucher war, blieb bislang überwiegend geschlossen. Jetzt hofft man in Wissen, "dass der Februar uns mit kalten Temperaturen und Schneefall überrascht, sodass wir eventuell mit unserer Schneekanone nachhelfen können."

Auch die Skiabteilung des Daadener Turnvereins bestätigt, dass "der Januar leider viel zu mild für uns Winterfreunde (war). Trotz des kurzweiligen Wintereinbruchs zu Beginn des Jahres konnten wir unseren Lift nicht in Betrieb nehmen." Im Skigebiet "Im Steinchen" in Daaden verfüge man nicht über Schneekanonen, um Kunstschnee zu machen, sodass die Skifahrer hier auf eine ausreichende Schneedecke angewiesen seien. Und auch wenn ein Liftbetrieb in Daaden erfahrungsgemäß im Januar bis Februar wahrscheinlicher ist als zu Beginn der Skisaison, sei "in Anbetracht der Wettervorhersage kein ausreichender Schneefall mit mehreren kalten Tagen, an denen der Schnee liegen bleiben würde, zu erwarten", erklärt Luca Bender von der Abteilungsleitung Ski in Daaden.



Der Skiclub in Höhn konnte seinen Liftbetrieb im Januar ebenfalls nicht wie gewünscht aufnehmen. "Das Wetter ist zwar traumhaft und die Temperaturen nahezu perfekt. Aber leider gibt es die Piste nicht her, dass wir den Lift öffnen können", hieß es etwa Mitte des Monats vonseiten des Skiclubs. Wenige Tage später war keine Besserung in Sicht: "Trotz anhaltend kalten Temperaturen können wir leider den Lift nicht öffnen. Da kein weiterer Schnee mehr gefallen ist, können wir die Piste immer noch nicht präparieren."

Im höchsten Wintersportgebiet im Westerwald beim Wintersportverein Salzburger Kopf konnte man zwar Anfang Januar frohen Mutes "in die neue Skisaison starten". Doch selbst hier blieben die Verhältnisse nicht stabil genug für einen durchgehenden Betrieb. Die aktuellen Webcam-Bilder vom Salzburger Kopf zeigen grüne Wiese statt schneebedeckte Pisten.

Kommt der Schnee noch?
Die Monatsbilanz des Deutschen Wetterdienstes zeigt: Der Januar 2025 war in Rheinland-Pfalz besonders nass. Es fiel mehr als 50 Prozent mehr Niederschlag als im Durchschnitt der Referenzperiode von 1961 bis 1990. Zudem lag die Durchschnittstemperatur mit 2,1 Grad deutlich über den 0,2 Grad derselben Periode.

Und wie sieht es aus mit Schnee im Februar? Der Meteorologe "WetterMüller" aus Windeck, der in den sozialen Netzwerken auch regelmäßig über die Wetterlage im Westerwald informiert, hat "wenig Hoffnung" und hält es für "ausgeschlossen", dass bis zur Monatsmitte "was richtig Schönes kommt in Sachen Schnee." Für die zweite Februarhälfte seien noch keine verlässlichen Wetterprognosen zu treffen, aber die "Großwetterlage sieht im Moment nicht so aus, dass man viel Hoffnung haben könnte. Aber: Ausgeschlossen ist es nicht. Wir haben auch schon krasse März-Winter gehabt."
(rm/dpa)


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