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Nachricht vom 09.02.2025    

Laith al-Deen in Ransbach-Baumbach: Ein Konzert mit viel Herz und Gefühl

Von Wolfgang Rabsch

Am Wochenende kamen Musikfreunde in Ransbach-Baumbach auf ihre Kosten. Neben E.L.O. und Charly Klauser trat auch Laith al-Deen in der Stadthalle auf. Mit seiner "längsten Zugabe der Welt" begeisterte er die Zuschauer und rührte auch ein paar zu Tränen.

Laith al-Deen brachte mit seinen Liedern die Besucher nicht nur zum Tanzen, sondern entlockte ihnen auch die andere Träne (Fotos: Wolfgang Rabsch)

Ransbach-Baumbach. Die Stadthalle in Ransbach-Baumbach war an diesem Wochenende das musikalische Epizentrum des Westerwalds: Am Freitag (7. Februar) ließ E.L.O. (Electric Light Orchestra) die Fans jubilieren, während am Samstag (8. Februar) Laith al-Deen sein Publikum beglückte. Al-Deen kam nach Ransbach-Baumbach, um "Die längste Zugabe der Welt", zu präsentieren, eine Anspielung auf den zweiten Teil seiner äußerst erfolgreichen "Dein Begleiter"-Tour von 2024. Er ist einer der erfolgreichsten Vertreter der deutschen Popszene, der ausschließlich die deutsche Sprache bei seinen Texten benutzt. Seine Begründung: "Ich kämpfe für die Anerkennung deutschsprachiger Popmusik. Sie ist eine sehr reiche Sprache, alle sehen das ein, außer die Deutschen selbst".

Das Vorprogramm sorgte für Freude
In der gut gefüllten Stadthalle gelang es Charly Klauser im Vorprogramm, das Publikum bestens zu unterhalten. Sie ist in der Musikszene keine Unbekannte, da sie unter anderem Tim Bendzko, Silbermond, Sasha und Peter Maffay bei deren Konzerte als Sängerin begleitet. Als Multiinstrumentalistin stellte sie ihre Fähigkeiten unter Beweis, indem sie sich bei ihren Songs abwechselnd selbst mit dem Piano, der Gitarre, dem Schlagzeug und dem Keyboard begleitete. Zudem verfügt sie über eine starke Stimme, die überzeugte und Klauser mit viel Applaus belohnte.

Dann war es so weit, die Hauptperson des Abends betrat, begleitet von seiner Band, die Bühne, empfangen mit frenetischem Beifall der Fans. Es fiel auf, dass die Zuschauer bereit waren, zusammen mit Laith al-Deen zwei Stunden Party zu feiern. Al-Deen benötigte keine Aufwärmphase, bereits ab den ersten Songs ("Mosaik" und "Leb den Tag") verließen erste Zuschauer ihre Sitzplätze, um in den Zwischenreihen zu tanzen, zu klatschen und zu singen. Innerhalb kürzester Zeit verwandelte sich die Stadthalle in eine Partyzone. Die Bezeichnung Hardcore-Fans ist zutreffend, da die Besucher bereit waren, sich während des gesamten Konzerts aktiv zu beteiligen. Allerdings hatte Laith al-Deen auch leichtes Spiel, da er immer wieder erkennen ließ, dass er sein Konzert als Gemeinschaftserlebnis betrachtet. Ähnlich wie beim "Bobfahrer-Lied", Standard bei fast jeder Kirmes, gab al-Deen die Kommandos "Oberkörper nach rechts, Oberkörper nach links, Hände nach links, Hände nach rechts, mit den Füßen nach links, mit den Füßen nach rechts", alle folgten ihm bei der Konzertgymnastik. Eine Gaudi, die dem Publikum und dem Meister auf der Bühne, riesige Freude bereitete.



Das Konzert - ein Fest für alle
Al-Deen blieb während des gesamten Konzerts im dauernden Kontakt mit dem Publikum. Es menschelte häufig, da im Mittelpunkt seiner Texte überwiegend Glück, Liebe, Familie, Frieden und Zusammenhalt standen, alles das, wonach die Menschen sich letztendlich sehnen. Schließlich hatte er für das Konzert die Losung ausgegeben "Gebt euer Ego an der Garderobe ab und nehmt dafür eure Herzen mit". Mit seinen Liedern erreichte al-Deen genau das, was er sich wünschte. Manche Paare lagen sich in den Armen, manche Besucher hatten Tränen in den Augen, weil sie sich selbst und ihre Situation in seinen Texten wiedererkannten. So entstand eine unfassbare Stimmung, die Mischung aus Party und Nachdenklichkeit, machte das besondere Flair des Konzerts aus.

Laith al-Deen spielte nicht mit den Gefühlen seiner Fans, es wirkte absolut glaubhaft und authentisch, wenn er zwischen seinen Liedern mit den Fans sprach. Der Humor kam ebenfalls nicht zu kurz, da er in der Lage war, auch sich selbst auf die Schippe zu nehmen, indem er von eigenen Unzulänglichkeiten berichtete. Positiv wurde auch registriert, dass er im Gegensatz zu vielen anderen Künstlern, nicht seine Meinung zur aktuellen politischen Lage kundtat.

Karibische Stimmung im Winter in Ransbach-Baumbach
Ein Höhepunkt des Konzerts war unbestritten die Interpretation des Songs "Meilenweit", das mit einem Mix aus Reggae und Hiphop echtes Karibikfeeling vermittelte. Zudem verließ al-Deen die Bühne und begann singend, eine Wanderung durch die Reihen des Publikums. Ein Star ohne Allüren und ohne Berührungsängste, diesen Eindruck vermittelte er glaubhaft, ohne sich zu verstellen. Man kann sagen, auf der Bühne stand ein rundum glücklicher, zufriedener Mensch, der seine positiven Gedanken auch anderen übermitteln wollte.

Begleitet von seiner Begleitband, die sich in jeder Hinsicht dem hohen Niveau des Konzerts anpasste, wurde der Meister erst nach einigen Zugaben, getragen von großer Sympathie und begeistertem Applaus, von der Bühne entlassen. Der Kontakt zu den Fans ist ihm sehr wichtig, was daran zu erkennen war, dass er nach dem Konzert im Foyer der Stadthalle, seinen Fans zu Gesprächen, Fotos und Autogrammen, zur Verfügung stand. (Wolfgang Rabsch)


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