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Nachricht vom 15.02.2025    

Hoffnungsbären aus Gebhardshain: Eine Welle der Hilfsbereitschaft berührt Herzen

Von Eva Maria Hammer

Das große Schaufenster von Bettina Petinopoulos’ Friseurgeschäft in Gebhardshain strahlt seit vier Wochen einen ganz besonderen Zauber aus. Statt Perücken oder Haaraccessoires sind dort liebevoll drapierte Hoffnungsbären zu sehen. Grund dafür ist ein Projekt für den guten Zweck: Kreative Paten kleiden die Teddybären ein, die dann von den Westerwälder Clowndoktoren verteilt werden. Diese herzerwärmende Aktion schenkt Kindern und Senioren in schwierigen Lebenssituationen Trost und Hoffnung und hat im Gebhardshainer Land große Begeisterung ausgelöst.

Mit Herz und Humor für den guten Zweck: Bettina Petinopoulos (links, Inhaberin Zweithaar-Beratung Schmidt, Gebhardshain) und die Westerwälder Clowndoktorin Hetti Spaghetti (rechts) freuen sich über liebevoll eingekleidete Hoffnungsbären. (Fotos: Eva Maria Hammer)

Gebhardshain. Die Hoffnungsbären - kleine Teddybären mit großer Mission - erobern die Herzen zahlreicher Menschen. Die Idee zu dieser berührenden Aktion in Gebhardshain entstand, als die Ehrenamtskoordinatorin der Westerwälder Clowndoktoren Stefanie Schardt an Bettina Petinopoulos, Inhaberin der Zweithaar-Beratung Schmidt, herantrat.

Bettina Petinopoulos stellte ihre Schaufensterfläche sofort zur Verfügung: "Es ist mir eine Herzensangelegenheit, etwas Gutes zu tun und anderen ein Lächeln zu schenken." Die Hoffnungsbären sind ein Projekt des Vereins "LifeCommunity e.V." aus Köngen in Baden-Württemberg. Unter dem Motto "Mach mit - gestalte und verschenke HoffnungsBären" werden einfache Teddybären von engagierten Mitmenschen nach Lust und Laune zu Hoffnungsbären umgestaltet. Die Westerwälder Clowndoktoren, eine Initiative der Westerwälder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe ("WeKISS/Der Paritätische"), haben das Projekt im Juni letzten Jahres in die Region gebracht.

Die Räumlichkeiten engagierter Geschäftsleute in Koblenz, Bad Marienberg und Wissen dienten bereits als vorübergehendes Zuhause für die kleinen Teddybären. Von dort aus wurden die liebevoll eingekleideten Bären von den Clowndoktoren zu Kindern und Senioren in betreuenden Einrichtungen gebracht - darunter Frauenhäuser, Kinderstationen sowie Palliativ- und Demenzstationen.

Wenn Teddybären Wunder wirken

Die Hoffnungsbären sind mehr als nur Kuscheltiere. Die Hoffnungsbären mögen klein sein, doch ihre Wirkung ist groß. Sie bringen nicht nur Trost und Hoffnung, sondern sind auch ein Symbol dafür, wie einfach es sein kann, das Leben anderer ein kleines bisschen heller zu machen. Die Worte der Clowndoktoren-Koordinatorin Schardt berühren: "Es ist unglaublich, wie sehr sich die Kinder in den Hospizen über so einen Bären freuen."

Es ist beeindruckend, was möglich ist, wenn Menschen zusammenkommen, um Gutes zu tun. Ob im Kinderhospiz, Krankenhaus oder Frauenhaus - die Hoffnungsbären zaubern ein Lächeln in Gesichter, die oft von Sorgen gezeichnet sind. "Bären für strahlende Kinderaugen - eine Herzensaktion", bringt es Petinopoulos auf den Punkt.

Ein Post, der Herzen bewegt

"Helfen - das wollen alle. Jetzt habt Ihr die Gelegenheit: In meinem Geschäft sind die Bären los. Und diese Hoffnungsbären suchen Euch, um eingekleidet und verteilt zu werden. Im Kinderhospiz, Krankenhaus und Frauenhaus. Überall, wo Kinderaugen beim Anblick der Bären leuchten." Mit diesen Worten rief Petinopoulos auf Facebook dazu auf, Teil der Aktion zu werden. Mit 31 Teddybären startete die Aktion im Geschäft der 60-Jährigen. Und die Resonanz war überwältigend: Innerhalb kürzester Zeit fanden sich zahlreiche Freiwillige, die mit Stricknadeln, Häkelnadeln und viel Liebe Kleidung für die Bären fertigten.

Was als kleine Aktion begann, entwickelte sich schnell zu einem wahren Selbstläufer. Bereits nach einem Tag waren die ersten 30 Bären komplett vergriffen. "Wir konnten es kaum glauben - die Nachfrage war unglaublich", freut sich Petinopoulos, "Die Spendenbereitschaft ist enorm, die Spendendose ist gut gefüllt, und dadurch können wir immer wieder neue Bären bestellen." Die Paten steckten oft die 10-Euro-Pfandgebühr direkt in die bereitgestellten Spendendosen, wodurch zwei weitere Lieferungen à 50 Bären in die Wege geleitet wurden.

Von Hand gemacht, von Herzen gegeben

"116 Bären wurden bereits abgeholt, und 62 eingekleidete Bären sind schon zurück und sitzen im Schaufenster", erzählt Petinopoulos stolz. Selbst der Wollladen "Herzstücke" in Betzdorf beteiligte sich und spendete Wollreste, damit noch mehr Kleidung für die Hoffnungsbären gefertigt werden konnte. Doch das Engagement ging über die Bären hinaus: Viele Menschen haben sich nicht nur mit Spenden, sondern auch mit handgefertigten Accessoires beteiligt.

Auch Schardt zeigte sich überwältigt von dieser Welle der Hilfsbereitschaft, denn noch nie zuvor seien in einer so kurzen Zeit 131 Bären in den Umlauf gekommen. Die ersten 50 Bären seien bereits in einem Frauenhaus im Westerwald verteilt worden. Die kleinen Trostspender werden nun von den ehrenamtlichen Helfern, den Westerwälder Clowndoktoren, verteilt. Petinopoulos betont: "Ohne die tolle Arbeit der Clowndoktoren wäre das alles nicht möglich."

Hetti Spaghetti bringt Zuversicht auf Reisen

Ein besonderer Moment stand am Freitag (14. Februar) an, als die ehrenamtliche Wissener Clowndoktorin Hetti Spaghetti, bürgerlich Gerda Becker, eine neue Ladung eingekleideter Hoffnungsbären im Gebhardshainer Friseursalon abholte. "Diese 30 Bären werden von Hetti Spaghetti und ihren Mitclowns anschließend direkt an Kinder und Senioren verteilt, die besonders dringend Trost und Zuversicht benötigen", freut sich Petinopoulos.



Die Resonanz hat Petinopoulos inspiriert, das Projekt noch das ganze Jahr fortzuführen. Zwar werden die Hoffnungsbären am Freitag, 21. Februar, aus dem Schaufenster ausziehen, doch die Aktion wird weiterleben. "Ich räume ihnen eine schöne Ecke ein, auch wenn der Umfang etwas kleiner wird", kündigt sie an.

Die Hoffnungsbären zeigen, wie aus einer einfachen Idee - einem Teddybären in liebevoll selbstgemachter Kleidung - etwas Großartiges entstehen kann. Jeder kann mithelfen, diese Aktion fortzuführen, sei es durch eine Spende oder eine Patenschaft. Gemeinsam kann so weiterhin Trost und Hoffnung geschenkt werden.

Die Bären können dienstags von 8.30 bis 17.30 Uhr und freitags von 9 bis 18 Uhr im Salon Zweithaar-Beratung Schmidt in der Hachenburger Straße 2 in Gebhardshain abgeholt werden. Nach telefonischer Absprache unter der Rufnummer 02747-2410 sind auch andere Termine möglich. Der Salon bleibt vom 25. Februar bis 5. März wegen Urlaub geschlossen.

Die Westerwälder Clowndoktoren suchen Verstärkung

Die Westerwälder Clowndoktoren sind seit über 20 Jahren im nördlichen Rheinland-Pfalz unterwegs. 26 Ehrenamtliche - 24 Frauen und zwei Männer aus unterschiedlichsten Berufs- und Altersgruppen - bringen bei ihren "Lach-Visiten" Freude und Hoffnung in Hospize, Krankenhäuser, Seniorenheime und sozialtherapeutische Einrichtungen. Die Arbeit der Clowndoktoren wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Sie setzen die Einnahmen ein, um neuen Clowndoktoren Ausbildung anzubieten, Einsätze zu organisieren und die benötigten Materialien für ihre Besuche bereitzustellen.

Doch die Westerwälder Clowndoktoren stehen vor einer wichtigen Herausforderung: Es werden dringend ehrenamtliche Nachwuchskräfte für den Kreis Altenkirchen und den Westerwaldkreis gesucht. Jede "Lach-Visite" wird immer im Duo durchgeführt, um unter anderem zu gewährleisten, dass sich die Ehrenamtlichen in schwierigen und sehr emotionalen Momenten gegenseitige Unterstützung geben. Denn die Arbeit als Clowndoktor erfordert neben Empathie und Humor auch die Stärke, traurige und herausfordernde Situationen zu bewältigen.

Bald bietet sich die Gelegenheit, diese besondere und ehrwürdige Aufgabe im Ehrenamt näher kennenzulernen. Die nächste Basisschulung für angehende Clowndoktoren beginnt Ende April in Vallendar. Sie umfasst einen Schnuppertag an einem Wochenende und anschließend drei weitere Wochenenden, jeweils samstags und sonntags. Vorab finden zwei Informationsveranstaltungen statt: am 13. März und am 5. April. Interessierte finden einen Anmeldelink auf der Website der Westerwälder Clowndoktoren. Jetzt ist die Chance, mit einem roten Herzen und einer roten Nase etwas Großes zu bewirken.

Unterstützung, die ankommt
Mit einer Spende auf eines der unten aufgeführten Konten kann das Projekt gestärkt und die wertvolle Arbeit der Clowndoktoren unterstützt werden:

HoffnungsBären
IBAN: DE73 6129 0120 0511 5210 30
BIC: GENODES1NUE
Volksbank Mittlerer Neckar EG

WeKISS/DPWV
c/o Westerwälder Clowndoktoren
IBAN: DE37 5735 1030 0002 0203 11
BIC: MALADE51AKI
Sparkasse Westerwald-Sieg

Die Hoffnungsbären beweisen, wie viel Gutes erreicht werden kann, wenn Menschen zusammenkommen und mit kleinen Gesten Großes bewirken. Und so werden die Hoffnungsbären auch weiterhin ihren Weg finden - ein Teddy nach dem anderen, ein Lächeln nach dem anderen, ein Lichtblick nach dem anderen. (emh)


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