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Nachricht vom 16.02.2025    

"Völkerball" A Tribute to Rammstein - setzte Wissen unter Strom

Von Wolfgang Rabsch

Offiziell tritt "Völkerball" mit dem Zusatz "A Tribute to Rammstein" auf. Mit dieser Ergänzung ist Stilrichtung vorgegeben, die von der Band seit vielen Jahren erfolgreich interpretiert wird. Ganz nahe an ihren Vorbildern von "Rammstein", fast identisch, trotzdem sind sie keine Kopie.

(Alle Fotos: Wolfgang Rabsch)

Wissen. Bereits der Beginn des Konzerts von "Völkerball" im Kulturwerk in Wissen ließ erahnen, dass es kein Konzert für schwache Nerven werden würde. Während in "normalen" Konzerthäusern die Besucher mit einem zarten Gong in den Saal gebeten werden, gab es im Kulturwerk einen hammerharten Knall, der eher an die Explosion einer Granate erinnerte.

Im Sinne des Wortes war das der Startschuss für ein Konzert, dass die Fans elektrisierte.

99 Prozent Rammstein, 100 Prozent Völkerball
"Völkerball" selbst beschreiben sich folgendermaßen: "99 Prozent Rammstein, 100 Prozent Völkerball." Ein bunt gemischtes Publikum hatte sich im Kulturwerk eingefunden, die meisten Besucher trugen Fan T-Shirts, die mit Rammstein Logos bedruckt waren, aber auch Völkerball betreibt Merchandise, demzufolge waren auch viele Völkerball-T-Shirts zu sehen. Eines hatten alle Besucher gemein, sie sind hart gesottene Anhänger des Musikgenres NDH (Neue Deutsche Härte). Romantiker würden bei dem krachenden Sound die Hände über den Kopf zusammenschlagen und fluchtartig die Halle verlassen. Für manche unerträglich, jedoch gerade wegen des dröhnenden Sounds lieben die Fans "Völkerball".

Die Band, um Frontmann Rene Anlauff, präsentierte sich in absoluter Topform und war nicht in Routine erstarrt. Das kann daran liegen, dass sie trotz vieler Konzerte jeden Auftritt selbst genießen und zelebrieren, weil sie das Rammstein-Gen verinnerlicht haben. Für "Sensibelchen" ist die Show absolut nicht geeignet, wäre eine Strafe Gottes. Den knallharten Sound, manchmal grenzwertige Texte und flammendes Inferno auf der Bühne, kann man nur lieben oder konsequenterweise ablehnen. Die hochgesteckten Erwartungen der Fans im Kulturwerk wurden vollumfänglich erfüllt, da "Völkerball" ablieferte und ihre martialisch geprägte Show präsentierte. Die Fans erwiesen sich als ausgesprochen textsicher, so konnte Rene Anlauff sicher sein, dass die Songs vom Publikum tausendfach reflektiert wurden.

Optische Höhepunkte des Konzerts
Ein Höhepunkt eines jeden Konzerts von "Völkerball" ist der Soloauftritt von Keyboarder Andy Schanowski, der in einem Schlauchboot sitzend, von den Fans auf Händen getragen, über die Köpfe des Publikums hinweg, eine Runde durch die Halle dreht. Während dieser Performance wurde Andy von seiner Band mit dem passenden Song "Haifisch" begleitet. Ein weiteres optisches Highlight durften die Fans erleben, als Rene Anlauff, ausgestattet mit überdimensionalen Flügeln auf dem Rücken, langsam in die Höhe schwebte und dabei das Lied "Engel" zum Besten gab. Das Kulturwerk hatte sich längst in einen wahren Hexenkessel verwandelt, bei bester Stimmung feierten sich Band und Publikum wechselseitig. Die Symbiose zwischen Publikum und Band zu beschreiben, ist nicht einfach, man muss es selbst erlebt haben.



Die Setlist des Konzerts setzte sich aus vielen Welthits von "Rammstein" zusammen, unter anderem "Mutter", "Spieluhr", "Du riechst so gut", "Ich will", "Sonne" und "Zerstören" (Textausschnitt: "Ich muss zerstören, doch es darf nicht mir gehören"). "Völkerball" konnte auch emotional punkten, mit hartem Sound und hartem Text bei dem Song "Meine Tränen", in dem es unter anderen heißt: "Ein Mann weint nur, wenn seine Mutter stirbt."

Weite Anreise von Fans
Interessant gestaltete sich der Blick ins Publikum, das mehrere Generationen in sich vereinte, von Jugendlichen bis zu in Ehren Ergrauten. Besondere Beachtung fanden einige Menschen mit Beeinträchtigungen, die in ihren Rollstühlen intensiv und voller Freude und Begeisterung das Konzert begleiteten. Zwei Fans, die durch ihr Äußeres auffielen, Hauke und Fred, hatten Erstaunliches zu berichten: "Am Vorabend hatten wir das Konzert von Völkerball in Braunschweig besucht, dort leben wir auch. Wir waren so begeistert von der Show und dem Sound, dass wir uns kurzfristig entschlossen, nach Wissen zu fahren, als wir erfuhren, dass sie hier heute ein Konzert geben würden. Keine Sekunde bereuen wir die weite Anfahrt."

Diese Meinung hätte sicherlich jeder Besucher vertreten, wenn sie gefragt worden wären. Nach dem umjubelten Ende des Konzerts blieben, anders als bei anderen Veranstaltungen, noch sehr viele Besucher in der Halle und im Foyer zusammen, um über das Konzert zu diskutieren oder auch neue Kontakte zu knüpfen. Auf jeden Fall werden die Besucher beseelt ihre Heimfahrt angetreten haben.

"Völkerball" spielte in folgender Besetzung: Rene Anlauff Gesang),Tillman Carbow (Bass), Tobias Kaiser (Gitarre), Andreas Schanowski (Keyboard), Dirk Oechle (Drums), Björn Müller (Gitarre)
(Wolfgang Rabsch)


Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke  
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