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Nachricht vom 22.02.2025    

Nicole nörgelt … über die fünfte Jahreszeit und termingebundenen Frohsinn

Von Nicole

GLOSSE | Die fünfte Jahreszeit steht im Rheinland mal wieder vor der Tür und mit ihr bunte Kostüme, farbenfrohe Umzüge, fröhliche Musik und Alkohol bis zum Abwinken. Ob es der Höhepunkt des ganzen Jahres oder die Zeit ist, an der man sich am Besten zu Hause im Keller einschließt, so man einen Keller und die Zeit dazu hat, darüber scheiden sich die Geister.

(Symbolfoto)

GLOSSE! Fünf Tage voller Feiern an jeder Ecke und natürlich auch der ganz wichtige Aspekt der Brauchtumspflege. Für manche die wichtigste Zeit des Jahres, auf die sie sich das ganze Jahr mit dem Bauen von Wagen und dem Schneidern von tollen Kostümen vorbereiten, für andere der blanke Horror. Aber da darf natürlich jeder seine eigene Position beziehen.

Helau, Alaaf, Olau, Weeste Näh - und wie sie auch rufen
Die Welt der Karnevalisten ist eine ganz eigene, voll mit Schunkeln, Bützchen, Tanzen, Verkleiden und Kamelle. Ein alter eingesessener Brauch in vielen Teilen Deutschlands, aber ganz besonders im Rheinland, der absolut seine Berechtigung hat, aber muss es denn auch immer inklusive des massiven Konsums von Alkohol und Drogen und sexuellen Übergriffen sein, der dann in Beziehungsdramen, Schlägereien und manchmal sogar mehr endet? Warum kann man nicht einfach fröhlich sein und feiern, ohne dass es eskalieren muss? Warum kann man nicht feiern, ohne dass die Hände an Stellen landen, wo sie nun mal nichts verloren haben?

Verordnete Fröhlichkeit
Was mich am Karneval ein wenig nachdenklich stimmt, ist die Frage, warum man unbedingt an einem bestimmten, vom Kalender festgelegten Datum zwanghaft fröhlich und ausgelassen sein muss. Natürlich bietet es sich an, damit sich viele Gleichgesinnte treffen können, doch so ein bisschen mehr Frohsinn durchs ganze Jahr würde uns allen in diesen Zeiten bestimmt gut tun. Gut, es kann nicht das ganze Jahr Karneval sein, aber warum ausgerechnet, wenn es kalt ist und nicht im Sonnenschein?



Rücksicht auf die Einsatzkräfte
Und tatsächlich gibt es auch an den "tollen" Tagen Menschen, die nicht feiern gehen können, weil ihre Berufe die Möglichkeit einfach nicht hergeben. Den meisten macht das nichts aus, denn sie haben sich daran gewöhnt, aber bitte bitte, liebe Feiernde, macht es den Leuten von Polizei, Rettungsdienst, Krankenhaus und Feuerwehr doch nicht noch unnötig schwer, weil sie Betrunkene und Verletzte einsammeln oder in Schlägereien und Messerstechereien eingreifen müssen. Flutet bitte nicht die sowieso schon überlasteten Krankenhäuser mit Alkohol- und Drogenintoxikationen, feiert friedlich und gebt aufeinander acht. Dieses Land braucht Fröhlichkeit und Zuversicht im Moment mehr als alles andere, aber mit Umsicht.

In diesem Sinne, Helau, Alaaf, Olau, Weeste Näh - feiern Sie Karneval, wenn Sie daran Spaß haben, aber denken Sie ein wenig an die, die nicht feiern können und die die Suppe aus Alkohol, Gewalt und Beziehungsdramen hinterher auslöffeln müssen.

Ihre Nicole

Definition einer Glosse
Als Glosse wird ein kurzer journalistischer Text bezeichnet, in dem sich der Autor mit aktuellen Nachrichten auf satirische Art und Weise auseinandersetzt. Die Themen einer Glosse können sowohl gesellschaftlich wichtig als auch witzig oder kurios sein.


Mehr dazu:   Nicole nörgelt  
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