Werbung

Nachricht vom 25.02.2025    

Fünf Jahre nach Corona: Wie sich Pflege und Handel in Rheinland-Pfalz entwickelt haben

Fünf Jahre sind seit der Bestätigung der ersten Corona-Infektion am 26. Februar 2020 in Rheinland-Pfalz vergangen. Doch wie hat sich die Lage in verschiedenen Branchen seitdem verändert? Ein Blick auf Pflege, Handel und Kultur zeigt gemischte Entwicklungen.

Tourismus in der Pfalz während der Corona-Zeit (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Mainz. Pflegekräfte galten während der Pandemie als unverzichtbar und wurden für ihren Einsatz gefeiert. Doch fünf Jahre später hat sich ihre Situation kaum verbessert, so die Landespflegekammer. Personalmangel, hoher Zeitdruck und zunehmender Verwaltungsaufwand belasten weiterhin. Laut einer Studie empfindet man die gesellschaftliche Anerkennung als unzureichend. Rund die Hälfte der unter 30-Jährigen überlegt, den Beruf zu wechseln. Christine Orth-Theis von der Landespflegekammer betont zudem, dass der Katastrophenschutz nicht ausreichend auf pflegebedürftige Menschen ausgerichtet ist - ein Problem, das bei der Flutkatastrophe im Ahrtal deutlich wurde.

Die Hotellerie und Gastronomie kämpfen mit dem Verlust von Mitarbeitern. Gereon Haumann vom Dehoga-Landesverband berichtet, dass etwa ein Viertel der Beschäftigten in andere Branchen gewechselt sei. Obwohl 85 Prozent zurückgewonnen werden konnten, fehlen immer noch viele Arbeitskräfte. Vor der Pandemie gab es rund 12.800 Betriebe, nun sind es nur noch 10.300. Einige mussten aufgrund steigender Preise schließen.

Im Einzelhandel stellen Rückforderungen von Corona-Hilfen eine existenzielle Bedrohung dar, besonders für kleinere Geschäfte, so Thomas Scherer vom Einzelhandelsverband Südwest. Investitionen sind oft nicht möglich, da auch Energie- und Mietkosten gestiegen sind.



WW-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Das Friseurhandwerk leidet unter wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Dirk Kleis vom Landesverband Friseure & Kosmetik Rheinland erklärt, dass hohe Kosten für Personal, Energie und Inflation sowie seltenere Friseurbesuche die Erholung behindern. Die Branche kämpft zudem mit Schwarzarbeit und Rückforderungen von Corona-Soforthilfen.

In der Kulturbranche sind vielerorts die Besucherzahlen wieder auf dem Niveau von 2019, berichtet Nils Dettki vom Kulturministerium. Einrichtungen wie das Arp-Museum oder das Staatstheater Mainz verzeichneten sogar Besucherrekorde. Allerdings bleibt es für ländliche Museen schwieriger. Eine neue Herausforderung ist die kurzfristige Entscheidung des Publikums für Veranstaltungen, was die Planung erschwert.

Die Kinoindustrie in Rheinland-Pfalz hat sich weniger gut erholt als anderswo, so die Filmförderungsanstalt in Berlin. Im letzten Jahr wurden etwa 3,6 Millionen Kinokarten verkauft, ein Viertel weniger als 2019. Die Zahl der Kinos ging um drei auf 65 zurück.

(dpa/bearbeitet durch Red)


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Rheinland-Pfalz


Karneval in Rheinland-Pfalz: Wo Faschingsmuffel Zuflucht finden

Während viele Menschen in Rheinland-Pfalz die fünfte Jahreszeit mit Begeisterung erwarten, gibt es auch jene, die dem Karnevalstrubel ...

Regenwolken dominieren den Wochenstart in Rheinland-Pfalz

Die neue Woche beginnt in Rheinland-Pfalz mit trübem Wetter, denn Wolken und Regen prägen die kommenden Tage. Der Deutsche ...

Mordprozess in Frankfurt: Täter kommt aus Nastätten

Ein dramatischer Mordfall beschäftigt das Landgericht Frankfurt am Main. Ein Mann soll aus purer Verzweiflung einen Obdachlosen ...

Landtag beschließt Regionales Zukunftsprogramm und Mittelstandsförderung

Steven Wink: Neue Regeln bei öffentlichen Vergaben schaffen Bürokratieentlastung. Der Landtag Rheinland-Pfalz hat am heutigen ...

CDU dominiert Bundestagswahl in Rheinland-Pfalz: SPD verliert deutlich

Bei der jüngsten Bundestagswahl hat sich die politische Landschaft in Rheinland-Pfalz verändert. Die CDU konnte ihre Position ...

Girls' Day: Einblicke in den Polizeiberuf in Boppard

Am 3. April 2025 öffnet die Polizei Boppard ihre Türen für Schülerinnen, um ihnen den abwechslungsreichen Polizeiberuf näherzubringen. ...

Weitere Artikel


Neue Katzenschutzverordnung für die VG Montabaur tritt am 1. März in Kraft

Die neue Katzenschutz-Verordnung tritt am 1. März in Kraft und gilt für die gesamte Verbandsgemeinde. Tierhalter aufgepasst! ...

Sperrung in Hundsangen wegen Karnevalsveranstaltung

Am Sonntag, 2. März, ist die Ortsdurchfahrt Hundsangen (B 8 und K 154) wegen einer Karnevalsveranstaltung beziehungsweise ...

Nächtliche Verkehrskontrollen in Montabaur: Mehrere Verstöße aufgedeckt

In der Nacht vom 24. auf den 25. Februar führte die Polizeiinspektion Montabaur mehrere Verkehrskontrollen durch. Dabei wurden ...

Wachsende Wolfspopulation: Der große Streit um die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht

Die zunehmende Wolfspopulation führt zu Spannungen zwischen Befürwortern und Gegnern des besonderen Schutzstatus des Wolfs ...

Kinderprinzenpaare aus dem Westerwald erobern den Mainzer Landtag

Eine besondere Einladung führte Kinderprinzenpaare aus dem Westerwald in die Hallen des Mainzer Landtags. Die jungen Tollitäten ...

Werbung