"Frauentreff Dernbach" feierte ausgelassene Karnevalssitzung in Moschheim
Von Wolfgang Rabsch
Ein Abend voller Lachen, Tanz und bester Unterhaltung: Der "Frauentreff Dernbach" lud zur mittlerweile legendären Frauensitzung nach Moschheim ein. Rund 300 Frauen feierten in bester Stimmung – während die wenigen anwesenden Männer ausschließlich als Servicekräfte dienten.
Moschheim. Man musste dabei gewesen sein, um die mitreißende Stimmung im Bürgerhaus Moschheim wirklich begreifen zu können. Zum dritten Mal veranstaltete der "Frauentreff Dernbach" seine inzwischen heiß begehrte Frauensitzung – und die Tickets waren wieder in Rekordzeit vergriffen. Rund 300 Frauen feierten ausgelassen Karneval, während das "starke Geschlecht" an diesem Abend keine Rolle spielte.
Offiziell zugelassen waren neben dem Autor dieses Berichts nur zehn Männer – und die hatten eine klare Aufgabe: Als Ehemänner und Partner der Organisatorinnen durften sie Getränke servieren und mussten jeden Wunsch der Frauen erahnen, zumindest in Bezug auf kühle Erfrischungen. Wie das berühmte Duracell-Männchen rannten sie durch den Saal, um sich bloß keinen Patzer bei der weiblichen Übermacht zu leisten.
Ein Bühnenprogramm ohne Pausen
Die Sitzung wurde wie gewohnt souverän von Conny Lorenz moderiert, die das Publikum von Beginn an mitriss. "Monta Batida" eröffnete das Programm mit mitreißenden Samba-Reggae-Rhythmen und einer ausgefeilten Choreografie, die den Saal direkt in karnevalistische Ekstase versetzte. Passend zum Motto "Karneval in Rio" ließen sich die Besucherinnen von den brasilianischen Klängen mitreißen.
Anschließend folgte eine abenteuerliche Reise ins All, bei der Claudia H.M., Beate, Evi und Claudia R. als Astronautinnen auf skurrile Probleme stießen – etwa als die Schwerkraft einsetzte und der Inhalt ihrer Körbchen durch die Raumkapsel flog. Beim Einparken auf einem "Frauenparkplatz im Weltall" knallte es dann gewaltig, was das Publikum mit lautem Gelächter quittierte.
Humorvolle Sketche und mitreißende Tänze
Die "Groove Kids" vom DCV begeisterten mit ihrem "Tanz der Vampire" – und warfen zur Sicherheit erst einmal Knoblauch ins Publikum. Anschließend brachten Esther und Simone mit einem humorvollen Zwiegespräch über die Menopause und die Midlife-Crisis der Männer den Saal zum Lachen. Wer sich nicht selbst wiedererkannte, konnte sich zumindest über die treffenden Pointen amüsieren.
Für musikalische Nostalgie sorgte die "Dance Connection", die mit einem ABBA-Medley das Publikum von den Stühlen riss. "Die Witwen" nahmen sich mit ihrem Hit "In jeder Frau steckt ein Stück Hefe" selbst auf die Schippe – die Schuld an unerwünschten Rundungen liege schließlich bei der Hefe, die bekanntlich aufgeht, sobald sie auf Feuchtigkeit trifft.
Weitere Highlights boten "Los Hormigas", die zu Westernmelodien tanzten, bevor Moderatorin Conny Lorenz einen Überraschungsgast ankündigte: Pfarrer Andreas Fuchs, der neue Geistliche von St. Bonifatius in Wirges.
Pfarrer Andreas Fuchs – ein Kirchenmann mit Humor
Ohne den anderen Künstlern auf der Bühne etwas abzusprechen, wurde schnell klar: Pfarrer Fuchs war der Star des Abends. Als Einhorn verkleidet betrat er die Bühne, blickte in den prall gefüllten Saal und sorgte mit seinem ersten Satz für Begeisterung: "Das hier in Moschheim ist der schönste Anblick von Frauen, den ich je gesehen habe."
Dann legte er los: Mit scharfem Witz nahm er die Politik aufs Korn und stellte fest, dass Einhorner und ehrliche Politiker gleichermaßen selten sind. Während ein Staubsaugervertreter Staubsauger verkauft und ein Versicherungsvertreter Versicherungen, verkaufe ein Volksvertreter leider allzu oft das Volk. Christian Lindner habe als Finanzminister seinen Traumjob gefunden, denn: "Als Kind wollte er immer Räuber werden."
Auch ein Vergleich mit den Heiligen Drei Königen durfte nicht fehlen: "Zuerst legen sie ihre Arbeit nieder, dann ziehen sie schicke Gewänder an und gehen anschließend auf Reisen." Der scharfsinnige Humor des Geistlichen kam bestens an – er formulierte nicht einfach politische Kritik, sondern sprach dem Publikum humorvoll aus der Seele.
Bevor er die Bühne verließ, lud Pfarrer Fuchs die Besucherinnen dazu ein, kostümiert zum Karnevalsgottesdienst am 2. März in den Wirgeser Dom zu kommen – eine Einladung, die sicher einige annehmen werden.
Tanz, Klatsch und Lachsalven
Nach diesem Höhepunkt ging es nahtlos weiter: Die "Schloss-Garde Mons Tabor" besetzte mit ihrer großen Formation die Bühne und lieferte beeindruckende Tänze. "Die Klatschweiber" widmeten sich – wie der Name vermuten lässt – ausgiebig zwischenmenschlichen Beziehungen und kuriosen Studien.
So berichtete Kerstin, dass eine schwedische Untersuchung ergeben habe, dass Frauen beim Joggen ohne BH einen längeren Busen bekommen. Claudia ergänzte trocken: "Jetzt wissen wir auch, warum mein Mann ohne Unterhose joggt." – "Und hat es was gebracht?" – "Nicht im Geringsten!"
Nach dem Tanz des "D-Teams" sorgte ein Zwiegespräch von Simone und Susan für neue Lachattacken, bevor das Männerballett "Testesteronis" mit seiner fulminanten Show die Frauen im Saal zum Kreischen brachte.
Für einen krönenden Abschluss sorgten Conny und Jule, die in einem Sketch herrlich über die Tücken von Alexa und Siri philosophierten, bevor die "Rollmöpse" mit einer amüsanten Tanzeinlage trotz fehlender Modellmaße das Publikum begeisterten.
Nach knapp fünf Stunden bester Unterhaltung versammelte Conny Lorenz alle Mitwirkenden auf der Bühne, um sie gebührend zu feiern. Damit war der Abend allerdings noch nicht vorbei – nach dem offiziellen Programm übernahm ein DJ und heizte die Feiernden weiter ein.
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