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Nachricht vom 09.03.2025    

Mathias Richling begeistert Hachenburg mit scharfzüngigem Kabarett

Von Wolfgang Rabsch

Die Hachenburger Kulturzeit landete erneut einen Volltreffer und holte mit Mathias Richling einen der bekanntesten deutschen Kabarettisten in die Löwenstadt. Vor einer bis auf den letzten Platz gefüllten Stadthalle lieferte der Meister der Satire einen brillanten Abend voller scharfer Analysen, intelligenter Wortspiele und beeindruckender Parodien.

Mathias Richling brachte mit scharfem Witz und brillanter Parodie die Hachenburger Stadthalle zum Lachen. Fotos: Wolfgang Rabsch

Hachenburg. Der Hachenburger Kulturzeit war es erneut gelungen, einen Hochkaräter der deutschen Kabarettszene in der Löwenstadt zu verpflichten. Kein Geringerer als der vielseitige Kabarettist, Parodist, Schriftsteller und Schauspieler Mathias Richling besuchte Hachenburg und bescherte den Veranstaltern eine bis auf den letzten Platz gefüllte Stadthalle. Niemand brauchte sein Kommen zu bereuen, da die Besucher mit einem gut aufgelegten Mathias Richling belohnt wurden. Wer Kalauer am Stück oder flache Witze erwartet hatte, der befand sich auf jeden Fall in der falschen Veranstaltung.

In der Zusammenfassung der Veranstaltung kann man sagen, dass es sich überwiegend um ein politisches Kabarett handelte. Die aktuelle Lage in der Welt und speziell in der Bundesrepublik Deutschland gab Richling reichlich „Munition“, um sich an den Protagonisten, die die Schlagzeilen beherrschen, genüsslich abzuarbeiten.

Kabarett auf hohem Niveau
Auf der Bühne bewegt sich Richling rastlos zwischen einem Schreibtisch und einem Stuhl hin und her, als würde er an ADHS leiden. Er spielt bewusst mit seinem Publikum: Wenn es nur so aus ihm heraussprudelt und das Publikum eine Pointe erwartet, dann bricht er häufig kurz vorher ab und lenkt seine Gedanken in eine ganz andere Richtung. Das heißt im Klartext, man muss als Besucher immer auf der Hut sein, um dem häufig ironischen, sarkastischen Sinn der Aussagen folgen zu können. Damit ist auch schon beschrieben, dass er keinen Wert auf Plattitüden legt, sondern eher ein niveauvolles Kabarett zum Besten gibt, das auch zum Nachdenken anregen soll. Trotzdem kommt der Unterhaltungswert nicht zu kurz, trotz ironischer und häufig beißender Ironie.

Zu Richling ist zu sagen, dass er sich seinen guten Namen hart erarbeitet hat: Er hat Musikwissenschaft, Schauspiel, Geschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft studiert. Der eigentliche Durchbruch gelang ihm, als er zusammen mit Dieter Hildebrandt, dem Urvater des deutschen Kabaretts, in der Kultsendung „Scheibenwischer“ auftrat. Es folgten unzählige TV-Auftritte, auch mit eigenen Satiresendungen.

Politiker und andere Prominente sind auch nur Menschen
Die Parodien bekannter Politiker waren Höhepunkte des Auftritts: Olaf Scholz, der mit seiner fortschreitenden Demenz aufgrund seiner Erinnerungslücken haderte, Wladimir Putin und Donald Trump, deren Politikstil durch den Kakao gezogen wurde, trotzdem dabei nicht wirklichkeitsfremd wirkte. Auch die bundesrepublikanische Politikerelite blieb nicht verschont, als Robert Habeck am Küchentisch Platz nahm, Alice Weidel als Rechtsberaterin Tipps gab, Annalena Baerbock, die sich Sorgen um ihr Äußeres machte, für das sie ja immerhin 137.000 Euro im Jahr vom Steuerzahler zur Verfügung gestellt bekommt, und Cem Özdemir, der den Menschen versuchte zu erklären, wie sie sich vernünftig zu ernähren hätten. Karl Lauterbach ist immer noch Gesundheitsminister, weil Markus Lanz ihn in seiner Talkshow loswerden wollte.



Große Heiterkeit erzeugten die Statements zu Scholz und Merz: „Scholz will eine Lücke hinterlassen, die nicht zu füllen ist“, und zu Merz: „Wenn Merkel Merz nicht jahrelang verhindert hätte, dann hätten wir ihn längst hinter uns.“

Gar göttlich anmutend war die Parodie auf Greta Thunberg, als die ihr wutschnaubendes „How dare you“ in New York bei der Weltklimakonferenz den Politikern in die Ohren schrie. Den Podcast mit Markus Lanz und Richard David Precht bezeichnete Richling als „Kollateralschaden der Philosophie“. Oliver Pocher, der im Scheidungskrieg mit seiner Frau Amira für Schlagzeilen sorgt, nannte er einen Selbstmitleidskasper. Da Richling im Schwabenland in Stuttgart lebt, fiel es ihm nicht schwer, einen in der schwäbischen Fremdsprache gehaltenen Dialog zwischen Winfried Kretschmann und Thomas Strobl zu parodieren. Die Parodien auf prominente Zeitgenossen fanden im Publikum große Zustimmung, zumal Richling dabei sein erlerntes Schauspieltalent eindrucksvoll unter Beweis stellte, durch Bewegung, Mimik und Gestik.

Gespött hatte Richling für die Deutsche Bundesbahn übrig, der er vorwarf, dass Selbstmordkandidaten, die sich auf die Bahngleise legen, verhungern würden, weil keine Züge kämen.

Nachdem Richling sein Publikum über zwei Stunden bestens unterhalten und das Publikum ihm mit lang anhaltendem Beifall für seine Vorstellung gedankt hatte, konnte er beruhigt die Heimreise über 300 Kilometer ins Schwabenland antreten. Mathias Richling wird sicherlich nicht zum letzten Mal in Hachenburg gastiert haben, so wie er am Ende prophezeite und sich beim Publikum und den Organisatoren der Hachenburger Kulturzeit bedankte.



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