Pressemitteilung vom 12.03.2025
Wirtschaft im Westerwaldkreis: Ein zaghafter Aufschwung
Der Jahresbeginn 2025 bringt für die Wirtschaft im Westerwaldkreis gemischte Nachrichten. Während einige Unternehmen eine leichte Verbesserung der Geschäftslage spüren, bleibt der Ausblick vielerorts verhalten. Die jüngste Konjunkturumfrage der IHK Koblenz gibt einen detaillierten Einblick.

Montabaur. Jens Geimer, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz, fasste die aktuelle wirtschaftliche Lage im Westerwaldkreis zusammen: "Die wirtschaftliche Stimmung hat sich leicht verbessert, bleibt jedoch überwiegend pessimistisch." Der IHK-Konjunkturklimaindex liegt bei 83 Punkten und damit über dem Durchschnitt des gesamten IHK-Bezirks Koblenz, der bei 78 Punkten liegt. Werte über 100 deuten auf eine positive Gesamtstimmung hin.
Die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage haben sich gegenüber Herbst 2024 etwas verbessert. Während 30 Prozent der Unternehmen ihre Lage als gut bewerten, sehen 42 Prozent sie als befriedigend an. Der Anteil der Firmen, die von einer schlechten Situation berichten, ist von 37 Prozent auf 28 Prozent gesunken. Richard Hover, IHK-Regionalgeschäftsführer, erklärt: "Trotz der verbesserten Lagebeurteilung bleibt der Ausblick für die kommenden zwölf Monate verhalten. Nur sieben Prozent der Unternehmen erwarten eine bessere Geschäftsentwicklung." 41 Prozent der Betriebe rechnen mit einer Verschlechterung, was zu einem Saldo von -34 Prozentpunkten führt, ähnlich wie im Herbst 2024.
Investitionen und Risiken
Zum Jahresbeginn 2025 zeigt sich eine erfreuliche Entwicklung in der Investitionsbereitschaft. 30 Prozent der Unternehmen planen, ihre Investitionen auszuweiten, ein Anstieg im Vergleich zu 13 Prozent im Herbst 2024. "Das lässt mittelfristig ein wenig hoffen", so Hover. Gleichzeitig erwarten 26 Prozent einen Rückgang ihres Investitionsbudgets, deutlich weniger als die 41 Prozent im Herbst 2024.
Die Beschäftigungserwartungen bleiben zurückhaltend. Nur sieben Prozent der Unternehmen planen, Personal aufzustocken, während 63 Prozent von einer stabilen Beschäftigtenzahl ausgehen. 30 Prozent erwarten einen Personalabbau, was zu einem Saldo von -23 Prozentpunkten führt. Hauptgründe für den gedämpften Ausblick sind wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (71 Prozent), steigende Arbeitskosten (61 Prozent), schwächelnder Inlandsabsatz (60 Prozent), hohe Energiepreise (56 Prozent) und Fachkräftemangel (55 Prozent). Geimer betont: "Schnell wirksame Impulse in Wirtschafts-, Finanz- und Energiepolitik sowie Bürokratieabbau sind erforderlich, um die Konjunktur nachhaltig zu beleben." (PM/Red)
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