Pressemitteilung vom 20.03.2025
Clubs in Rheinland-Pfalz: Neustart nach der Pandemie
Die Corona-Pandemie hat das Freizeitverhalten nachhaltig verändert. Clubs in Rheinland-Pfalz haben sich der Herausforderung gestellt und blicken nun zurück auf eine Zeit, die sie vor große Herausforderungen stellte. Doch trotz aller Widrigkeiten überwiegt bei vielen Betreibern die Dankbarkeit für erhaltene Unterstützung.

Rheinland-Pfalz/Koblenz. Norbert Schön erinnert sich an den Beginn des ersten Corona-Lockdowns. "Am Anfang schon dramatisch", beschreibt der Besitzer des Clubs "Schon schön" in Mainz die Situation, als sein Club schließen musste. Fast zwei Jahre blieb er geschlossen, was die Betreiber vor immense Herausforderungen stellte. Heute wird im "Schon schön" wieder gefeiert, und Schön blickt ohne Groll zurück. Die Hilfen, die geflossen sind, werden von ihm und anderen Clubbetreibern in Rheinland-Pfalz gelobt. Sie sind sich einig, dass Corona das Ausgehverhalten verändert hat.
Ralf Prestenbach vom Circus Maximus in Koblenz bemerkt: "Es ist massiv anders geworden." Eine ganze Generation habe nicht das Lebensgefühl entwickelt, clubben zu gehen. Etwa 20 Prozent der Gäste fehlten im Vergleich zu früher. Viele Besucher starten ihre Abende inzwischen zuhause und kommen später. Steigende Kosten für Mitarbeiter, Security und Energie machen es nötig, kreativ zu sein. So bietet Prestenbach nun auch Escape Games und Kleidertausch-Partys an. Kneipen haben teils den Rang abgelaufen, da sie oft keinen Eintritt verlangen.
Rückblickend galten ab dem 17. März 2020 in Rheinland-Pfalz strenge Einschränkungen. Bars, Clubs und Diskotheken mussten schließen. Prestenbach erinnert sich an Existenzängste, lobt jedoch die staatlichen Hilfen. Fabian Heubel vom Alten Postlager in Mainz sah die Situation rational. Bereits im Januar 2020 war ihm klar, dass ein Lockdown bevorstand. Er empfand die Schließung seines Clubs sogar als Erleichterung aufgrund der vorherigen Arbeitsbelastung. Die Hilfsgelder wurden schnell ausgezahlt, Rückzahlungen waren transparent kommuniziert.
Heubel nahm einen Sonderkredit auf, den er noch abzahlen muss. Eine parallel betriebene Bar wandelte er in eine Pizzeria um, ohne Mitarbeiter entlassen zu müssen. Mit dem Neustart Mitte 2022 bemerkte er Veränderungen: Freitage sind geschäftlich schwächer als Samstage. Viele Menschen fanden Gefallen daran, mehr Zeit zuhause zu verbringen.
Norbert Schön betreibt neben seinem Club auch ein Café und Restaurant, die während der Pandemie früher wieder öffnen konnten. Eine Youtube-Kampagne brachte zusätzliche Unterstützung. Auch er erhielt staatliche Hilfe, die er nicht zurückzahlen musste. Junge Menschen gehen seltener aus, geben aber mehr Geld aus, wenn sie es tun. Die Wertschätzung für Clubs ist gestiegen, ebenso wie die Schwierigkeit, Personal zu finden. Schön sieht in jeder Krise auch eine Chance und betont die Notwendigkeit von Krisenresilienz in der Gastronomie.
(dpa/bearbeitet durch Red)
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