Pressemitteilung vom 20.03.2025
Weniger Wein in Deutschland - Rheinhessen und Pfalz trotzen dem Trend
Das Jahr 2024 brachte für viele deutsche Weinbauern deutliche Einbußen bei der Weinproduktion. Doch während die meisten Anbaugebiete mit Mengenrückgängen zu kämpfen hatten, hielten sich Rheinhessen und die Pfalz stabil.

Rheinland-Pfalz. Ein feuchtes Frühjahr und Extremwetterereignisse haben die Menge des von deutschen Winzern erzeugten Weins deutlich reduziert. Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden wurde im Jahr 2024 mit 7,75 Millionen Hektolitern Weinmost knapp zehn Prozent weniger produziert als im Vorjahr. Eine Ausnahme bilden die zwei größten Anbaugebiete Rheinhessen und Pfalz. In Rheinhessen wurden 2,44 Millionen Hektoliter und in der Pfalz 1,78 Millionen Hektoliter erzeugt. Diese beiden Regionen stellten zusammen mehr als die Hälfte des gesamten Weins in Deutschland her, wobei ihre Produktion nahezu auf dem Niveau des Vorjahres blieb.
In anderen Regionen hingegen gab es erhebliche Verluste: In Baden ging die Menge um ein Viertel auf 954.000 Hektoliter zurück, in Württemberg um über 18 Prozent auf 667.000 Hektoliter und in Franken um mehr als 26 Prozent auf 302.200 Hektoliter. Besonders stark fiel der Rückgang in kleineren Anbaugebieten aus. Sachsen verzeichnete mit 9.000 Hektolitern fast 69 Prozent weniger, im Gebiet Saale-Unstrut waren es mit 17.600 Hektolitern knapp 64 Prozent weniger und an der Ahr mit 22.400 Hektolitern knapp 55 Prozent weniger.
Verglichen mit dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 beträgt das Minus 12 Prozent. Dies liegt unter der Schätzung der Behörde vom vergangenen Oktober, die von weniger als 8,3 Millionen Hektolitern ausgegangen war. Das niederschlagsreiche Frühjahr habe Pilzkrankheiten begünstigt, so das Statistische Bundesamt. Späte Fröste, Hagel, Stürme und Starkregen hätten vielerorts der Ernte geschadet.
Mehr als zwei Drittel der erzeugten Menge war 2024 Weißwein, ein Drittel Rotwein inklusive Roséweinen. Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen entspricht die erzeugte Menge etwa einer Milliarde Flaschen. Das Deutsche Weininstitut (DWI) in Bodenheim führt insbesondere die Spätfröste im April als Ursache für die Ertragsverluste an. Unterschiedliche Rebsorten und das «Kleinklima» vor Ort führten zu den Schwankungen der Erntemengen, erklärte DWI-Sprecher Ernst Büscher. Die Bandbreite reichte von einem Normalertrag bis hin zum Totalverlust.
(dpa/bearbeitet durch Red)
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