Pressemitteilung vom 25.03.2025
Bahnlärm: Die unterschätzte Gefahr für Gesundheit und Sicherheit
Deutschland steht vor der Herausforderung, seine Verkehrswege zu modernisieren, während der Lärmschutz oft vernachlässigt wird. Bahnlärm ist ein Indikator für den Zustand von Schienen und Fahrzeugen und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit dar.

Region. Seit der Wiedervereinigung hat sich Deutschland zu einem bedeutenden Transitland entwickelt, das rund um die Uhr von Verkehrsströmen durchzogen wird. Dabei spielt der Lärm eine entscheidende Rolle, da er auf technische Mängel oder überhöhte Geschwindigkeiten hinweist. Nun sollen Milliarden Euro in die Infrastruktur investiert werden - doch was bedeutet das für die Gesundheit der Menschen?
Das Bürgernetzwerk Pro Rheintal fordert die neue Bundesregierung auf, die gesundheitlichen Auswirkungen von Lärm und Feinstaub anzuerkennen. Derzeit gibt es keinen wirksamen Lärmschutz an Schienenwegen, da keine akustischen Grenzwerte für Schienenfahrzeuge existieren. Dies liegt daran, dass der Immissionsschutz im Bundesverkehrsministerium angesiedelt ist und nicht in den Umwelt- oder Gesundheitsministerien.
Prof. Manfred Spreng von der Universität Erlangen hebt hervor, dass die Zunahme der Verkehrsbelastungen durch Globalisierung und EU-Erweiterung aus medizinischer Sicht problematisch ist. Die Lebenserwartung in Deutschland sei geringer als in anderen westlichen EU-Staaten. Trotz bereitgestellter Mittel sind Innovationen im Bahnbereich ausgeblieben, was zu sichtbaren Mängeln an Bahnstrecken und Bahnhöfen führt.
Frank Gross von Pro Rheintal kritisiert: "Bahnprivilegien, die Güterzüge rund um die Uhr, an Sonn- und Feiertagen mit 100 bis 120 km/h durch Ortschaften rasen lassen, kommen einer Körperverletzung gleich." Er fordert moderne Verkehrslösungen und eine Tempo-50-Regelung für Güterzüge innerorts, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. (PM/Red)
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