Alternative Schmerztherapie: Cannabis als natürliche Option
RATGEBER 18+ | Hinweis: Dieser Artikel ist für ein erwachsenes Publikum bestimmt und behandelt Themen (beinhaltet ggf. Links), die sich an Personen ab 18 Jahren richten. Pflanzliche Alternativen gewinnen in der Medizin wieder an Bedeutung. Dieser Ratgeber zeigt, warum immer mehr Menschen Cannabis zur Schmerztherapie nutzen und was dabei zu beachten ist.

Cannabis gegen Schmerzen – wie wirkt der pflanzliche Stoff?
Wer als Cannabis-Patient Schmerzen lindern möchte, sollte die Wirkung der enthaltenen Cannabinoide verstehen – etwa CBD oder THC. Das menschliche Nervensystem besitzt ein Endocannabinoid-System mit speziellen Rezeptoren, an die diese Stoffe andocken und ihre Wirkung entfalten. Dadurch gilt Cannabis für viele als gut verträglich, die Wirkung setzt schnell ein und ist präzise, da sie direkt im Nervensystem ansetzt.
Ein verantwortungsbewusster Umgang ist jedoch essenziell. Studien zeigen zwar positive Effekte bei Schmerzen, doch die Auswirkungen bei Vorerkrankungen sind noch nicht vollständig erforscht.
Die Geschichte von Cannabis zur Schmerzlinderung
Die Nutzung von Cannabis gegen Schmerzen ist keine neue Idee. Bereits im alten China war die Pflanze bei rheumatischen Schmerzen, Malaria oder Verstopfung geschätzt. Ab etwa 1.000 v. Chr. wurde sie in Indien nicht nur medizinisch, sondern auch rituell eingesetzt. Später verbreitete sich Cannabis in den Nahen Osten, nach Amerika und Afrika, wo es etwa bei Menstruationsbeschwerden half. Auch in Europa war es im 20. Jahrhundert als schmerzlindernd bekannt.
Wie hilft Cannabis gegen Schmerzen?
Cannabis befreit nicht vollständig von Schmerzen, sondern verändert die Wahrnehmung, sodass sie weniger intensiv oder kaum spürbar erscheinen. Besonders geeignet ist es bei chronischen Nervenschmerzen (neuropathischen Schmerzen), Spastiken sowie Übelkeit, Appetitlosigkeit und Erbrechen. Daher wird es oft bei Multipler Sklerose oder Krebs als Begleittherapie eingesetzt. Bei akuten Schmerzen oder Gewebeschmerzen ist die Wirkung jedoch geringer, obwohl es auch bei Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Arthritis genutzt werden kann.
Gibt es Nebenwirkungen von Cannabis?
Ob Nebenwirkungen auftreten, hängt von der Person und der Dosierung ab. Mögliche Effekte sind Übelkeit, Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel oder Aufmerksamkeitsstörungen. Da Cannabis die Wahrnehmung beeinflusst, können auch Stimmungsschwankungen oder verändertes Denken auftreten – diese klingen jedoch ab, sobald die Wirkung nachlässt. Wichtig: Nach der Einnahme sind das Führen von Fahrzeugen oder das Bedienen von Maschinen unsicher und sollten vermieden werden, um Risiken zu minimieren.
Wie nimmt man Cannabis zur Schmerztherapie ein?
Ob Cannabis geeignet ist, entscheidet der behandelnde Arzt. Wenn andere Medikamente nicht helfen, kann er ein Rezept ausstellen. Bei Bedarf ist ein Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse möglich, wozu eine ärztliche Begründung und die Teilnahme an einer Begleitstudie nötig sind.
Eingenommen wird Cannabis in Form von Tropfen, durch Inhalation von Blüten oder als Medikament mit den Wirkstoffen THC und CBD. THC wirkt berauschend, CBD nicht – beide sind schmerzlindernd, besonders in Kombination.
Fazit
Cannabis gewinnt als natürliche Schmerztherapie an Bedeutung. Dank seiner Wirkung und Verträglichkeit ist es eine interessante Option, wobei hochwertige Produkte und ärztliche Begleitung wichtig sind, um Risiken gering zu halten. (prm)