Renovierung der Stiftskirche Gemünden erfolgreich
Noch ein paar Tage dann ist es soweit, in der Gemünder Stiftskriche wird am 22. April die Konfirmation gefeiert. Die 1100 Jahre alte Kirche war im Dezember des letzten Jahres wegen Einsturzgefahr der Decke geschlossen worden. Nun sind die Arbeiten nahezu abgeschlossen.
Gemünden. Die umfangreiche Renovierung der einsturzgefährdeten Decke in der Stiftskirche ist fast abgeschlossen. Pünktlich zur Konfirmation am 22. April werden die Gemündener wieder Gottesdienst in ihrer Kirche feiern können.
Das über 1100 Jahre alte Gemündener Wahrzeichen war Ende vergangenen Jahres aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. „Eine Hiobsbotschaft kurz vor Weihnachten, “ erklärt Gemündens Pfarrer Dr. Axel Wengenroth. „Bei einer Besichtigung der Kirche durch einen Architekten der Regionalen Baubetreuung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) war nur durch Zufall aufgefallen, dass die in den 1970iger Jahren eingezogene Holzdecke unsachgemäß – und somit sicherheitsgefährdend – aufgehängt worden war.“
Nun wurde die Deckenaufhängung ausgetauscht und die Decke teilweise erneuert. Da durch die Arbeiten ein aufwändiges Gerüst außen und im Innenraum der Kirche nötig wurde, konnten auch weitere Mängel am Dach beseitigt werden. Undichte Stellen wurden neu gedeckt und durch eingedrungenes Wasser faulig gewordene Balken ausgetauscht. Außerdem wurde die Elektrik im Dach neu verlegt und eine Wärmedämmung durch Zelluloseflocken auf der Innendecke aufgebracht. Durch eine extra eingebaute Dachgaube waren die meterlangen neuen Balken und das übrige Baumaterial in den Dachstuhl gebracht worden.
„Die ursprüngliche Kostenschätzung für die Renovierung von 253 000 Euro konnte aber auf rund 207 000 Euro reduziert werden“, berichtet Pfarrer Wengenroth. 80 Prozent der Kosten trägt die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), 20 Prozent muss die Kirchengemeinde aufbringen.
Und in rund zwei Jahren steht eine weitere aufwändige Renovierung in der Stiftskirche an. Denn auch im Innenraum gibt es einen Sanierungsstau. Der Putz ist an vielen Stellen lose und muss erneuert werden, die Kirche soll einen neuen Innenanstrich erhalten, außerdem müssen Soundanlage, Beleuchtung und Heizung überprüft und eventuell neu angeschafft werden.
Doch zunächst freut sich Pfarrer Wengenroth auf die anstehende Wiedereröffnung der Stiftskirche. „Hier haben unsere Vorfahren für viele Jahrhunderte ihre Freude und ihr Leid, ihr Leben und ihr Sterben, vor Gott gebracht und das gibt unserer Stiftskirche, neben ihrer architektonischen Schönheit, eine Bedeutsamkeit, die sich nicht durch rein vernünftige Überlegungen einfangen lässt. Deshalb wäre es für unsere Konfirmanden sehr unangenehm gewesen, ihre Konfirmation in einer anderen Kirche oder in einem Dorfgemeinschaftshaus feiern zu müssen".
Nach der Wiedereröffnung mit der Konfirmation am 22. April werden die mit der Renovierung beauftragten Zimmerleute noch Restarbeiten ausführen. So sind noch sichere Laufstege mit Geländer und neue Leitern im Dachgeschoss geplant. Dann will Pfarrer Wengenroth für Interessierte eine Führung über den Dächern von Gemünden anbieten. (shg)
Lokales: Westerburg & Umgebung
Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Westerburg auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |