„Das Leben kann ganz anders sein“
Schüler der achten Klassen der Oberwaldschule Selters präsentierten ihre Praktikumserfahrungen - Berufsorientierung in den Betrieben dauerte vierzehn Tage
Selters. Noch im 16. Jahrhundert galt ein Praktikant als eine Person, die unsaubere Praktiken betreibt. Das ist lange her. Heute sollen Praktikanten Praxiserfahrungen sammeln. Eine zweiwöchige Betriebstätigkeit soll helfen, den Wunschberuf praktisch zu erfahren und zu kontrollieren um vielleicht eine Berufsumorientierung vorzunehmen. Das war Pflicht für alle 64 Schülerinnen und Schüler der achten Klassen der Realschule plus in Selters.
Die Berufsorientierung ging vom 12. bis zum 23. März. Alle sollten sich ihren Praktikumsplatz selber organisieren, ging es doch auch darum Bewerbungsschreiben und Vorstellung in einem Betrieb erstmals zu üben.
Einen Tag vor den Osterferien präsentierte jeder einzelne der Schüler seinen Betrieb, seine Arbeit im Unternehmen. Da wurden Plakate gemalt, Werkstoffe mitgebracht, Arbeitskleidung angezogen und eingeübt, wie man seine Tätigkeit verbal beschreibt. Ein ganzes Stockwerk mit Gängen und Treppen gestalteten die Praktikantinnen und Praktikanten zu einer Art Praktikumsausstellung. Jeder an seinem Stand gab Rede und Antwort.
Interessierte waren Eltern, Ausbilder, Lehrer und die Klassenstufe 7, denn sie sind nächstes Jahr dran. Die baldigen Schulabgänger hatten ganz unterschiedliche Praktikumsplätze gefunden. Von A, wie Apothekenhelferin bis Z, wie Zerspanungsmechaniker. Viele hatten ihre Erfahrungen in handwerklich technischen Berufen gesammelt, andere in Dienstleistungsbetrieben, im erzieherischen Bereich oder in der Verwaltung.
Auch eher ungewöhnliche Praktikumsstellen wurden gesucht, wie Pferdewirtin oder Fitnesstrainerin, jedoch sind auch das alles Ausbildungsberufe. Stefanie Brach vom Berufsinformationszentrum staunte: „Ich bin total begeistert. Manche haben sich so viel Mühe gegeben. Diese Einblicke in die Praxis ist für sie eine klasse Sache.“ Auch Martina Tönges, Mutter von Marcel, ist beeindruckt: „Die Präsentation ist sehr aufschlussreich. Und das Praktikum hat einen Einblick gegeben in das, was kommt. Sie merken, dass das Leben anders sein kann. Mein Sohn kam nach Hause und sagte: Mama die Kinder sind so anstrengend“. Marcel war Praktikant in einem Kindergarten. Wie er feststellte nicht sein Traumberuf. Er will versuchen das Abitur zu machen.
Laura will später Friseurin werden, das weiß sie jetzt genau und sie war so gut, dass sie sich nach der Schule direkt bewerben soll. Viele Schüler sind stolz auf ihre ersten beruflichen Erfahrungen. Cornelius behauptet sogar, dass er und Niclas die besten Praktikanten waren, die Deutz je gehabt habe…
Mit der Präsentation ist die Sache aber noch nicht abgeschlossen. Es wird noch ein Praktikumsheft hergestellt und das wird auch benotet.
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