Nach der OP genügt ein Pflasterstrip
Chirurgie am Krankenhaus Dierdorf-Selters führt neue Methode mit superkleinen Instrumenten ein
Dierdorf/Selters. Längst gehört die „Schlüssellochmethode“ zu den gängigen Operationstechniken. Am Krankenhaus Dierdorf/Selters aber sind die Schlüssellöcher nun noch einmal geschrumpft: Als erstes Krankenhaus in der Umgebung hat es die sogenannte Mini-Laparoskopie eingeführt.
Nach Operationen mit schier winzigen Instrumenten muss nicht einmal genäht werden, heißt es in einer Mitteilung des Krankenhauses. Nur drei Millimeter im Querschnitt messen die hochauflösende HDTV-Kamera und die Instrumente, die der Chirurg verwendet. Der Patient findet nach dem Erwachen aus der Narkose nur zwei oder drei Pflasterstrips als Hinterlassenschaft seiner Operation vor.
Wenige Wochen später ist gar nichts mehr zu sehen - Narben gehören damit der Vergangenheit an, versichert das Krankenhaus. Nicht nur optisch habe das Verfahren Vorteile. Belastung und Trauma des menschlichen Körpers würden gegenüber der herkömmlichen Laparoskopie noch einmal verringert. "Die Drei-Millimeter-Instrumente ermöglichen dabei dieselben Operationserfolge wie zuvor", betont Dr. Oktay Sevinc, Chefarzt der Allgemein- und Visceralchirurgie am Krankenhaus Dierdorf. Er hat sich schon mit minimalinvasiven Techniken beschäftigt, als die Mehrzahl der Operateure noch riesige Schnitte für nötig hielt.
Die minimalinvasive Chirurgie, auch laparoskopische Chirurgie oder Schlüssellochmethode genannt, gehört im Dierdorfer Krankenhaus seit Längerem zu den Standard-Operationstechniken. Anstelle eines großen Bauchschnitts werden nur zwei oder drei kleine Schnitte angelegt. Durch diese Schnitte führt der Chirurg kleine Röhren ein, die als Zugang für kleine Operationsinstrumente dienen. Zusätzlich wird eine Mini-Kamera in die Bauchhöhle eingebracht, so dass der Arzt über den Bildschirm die einzelnen Operationsschritte genau verfolgen kann.
Nahezu alle Operationen des Bauchraumes - wie Leisten- und Bauchdeckenbruchoperationen, Gallenblasenentfernungen, Blindarmentfernungen und Magen-Darm-Operationen - werden in Dierdorf laparoskopisch durchgeführt. Hinzu kommen diagnostische Laparoskopien, das Lösen von Verwachsungen und viele andere, seltenere Operationen.
Die Mini-Laparoskopie ist eine Weiterentwicklung, die den Patienten nach Auskunft des Krankenhauses noch weniger belastet, risikoarm und medizinisch ebenso erfolgversprechend ist.
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