Kreis-FWG befasste sich mit Windkraft
Zur Informationsveranstaltung zum Thema Energiewende, Windkraft, Klimaschutzziele und die damit verbundenen Änderungen hatte die FWG des Westerwaldeskreises eingeladen. Staatssekretär Ernst-Christoph Stolper informierte zum Koalitionsvertrag, die anschließende Diskussion wurde rege geführt.
Oberhaid. Auf Einladung der Kreistagsfraktion und des Kreisverbandes der FWG waren viele Mitglieder zur Informationsveranstaltung nach Oberhaid gekommen, um sich insbesondere von Staatssekretär Ernst-Christoph Stolper vom Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung „aus erster Hand“ die Ziele der Landesregierung zur Energiewende und speziell zur Windkraft in Rheinland-Pfalz zu informieren.
Fraktionsvorsitzender der FWG im Westerwälder Kreistag, Bürgermeister Klaus Müller, Selters, hatte gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden Stephan Bach, Breitenau, zu dieser Informationsveranstaltung eingeladen.
Klaus Müller begrüßte den Staatssekretär, den 1. Kreisbeigeordneten Uli Keßler, die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Ransbach-Baumbach und Höhr-Grenzhausen, Michael Merz und Thilo Becker, den Ortsbürgermeister Manfred Sabel und den 1. Ortsbeigeordneten Timo Dickopf sowie viele andere Mandatsträger aus allen zehn Verbandsgemeinden des Westerwaldkreises.
Staatssekretär Stolper erklärte zunächst die Klimaschutzziele des Koalitionsvertrages, die vor allem keine Erwärmung des Klimas über zwei Grad zulassen dürfe. Dies bedeute, die notwendige Verringerung des CO2-Ausstoßes mittelfristig minus 20 Prozent und bis 2050 minus 90 Prozent. Der Strom soll bis zum Jahr 2030 (bilanziell) zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien gewonnen werden. Dazu muss die Stromversorgung aus Windkraft verfünffacht werden. Hierfür ist vorgesehen, insgesamt durchschnittlich 2 Prozent der Landesfläche zu nutzen. Waren bis Juni des vergangenen Jahres in Rheinland-Pfalz 1.125 Windkraftanlagen installiert, sollen es nach dem Willen der Landesregierung bis zum Jahr 2030 schon 2.650 Anlagen sein.
„Räume mit hoher Windhöffigkeit sind durch die Regionalplanung und Bauleitplanung vorrangig zu sichern“ so der Staatssekretär.
Nach den umfassenden Informationen leitete der Fraktionsvorsitzende und Vorstandsmitglied der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald, Toni Herrmann aus Holler, die Fragerunde mit der Feststellung ein, dass nach dem fürchterlichen Atomunfall in Fukushima in Deutschland so schnell wie in keinem anderen Land die Energiewende eingeläutet wurde.
„Man mag darüber streiten, ob etwas mehr Vorlaufzeit für die Abschaltung der Hälfte der AKW verbunden mit einer effizienteren Gesamtlösung, des notwendigen Netzausbaues und neuer Speicherkapazitäten sinnvoller gewesen wäre. Die Atomkraft darf aber mittel- und schon gar nicht langfristig eine Zukunft in Deutschland haben“, so Herrmann. „Ob die Energiewende vor Ort aber wirklich nur aus Gründen des Klimaschutzes oder vielmehr wegen der Sanierung der kommunalen Haushalte jetzt so forciert wird, stelle ich jetzt einmal in den Raum“, so Moderator Toni Herrmann und eröffnete die Fragerunde.
Intensiv wurden die Themen Solidarpakt, Freigabe des Waldes für Windkraftanlagen, Repowering, neue Speicherwerke und viele weitere Punkte rege diskutiert.
Kreisvorsitzender Stephan Bach bedankte sich bei Herrn Staatssekretär Stolper für
seinen informativen Vortrag und bei allen FWG-lern für ihr Interesse an der Veranstaltung. „Ich glaube, dass Sie mit Ihrem heutigen Vortrag wesentlich zu mehr Klarheit bei den hier anwesenden, überwiegend ehrenamtlichen Kommunalpolitikern beitragen konnten“, so Bach. Dem Gast aus Mainz überreichte er als „Dankeschön“ ein Westerwälder Kräuterwind-Präsent.
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