Du schaffst es - aber nicht alleine
Selbsthilfegruppentag in Dierdorf bot umfangreiche Informationen – Die Gruppen haben einen unverzichtbaren Stellenwert im Rahmen der Gesundheitsförderung
Dierdorf. Am vergangenen Samstag (2.6.) präsentierten sich auf dem Dierdorfer Marktplatz insgesamt 14 Selbsthilfegruppen. Mit dabei natürlich „Nekis“ die Neuwieder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe. Bei Nekis laufen viele Informationen und Kontakte zusammen. Zu rund 90 Selbsthilfegruppen im Kreis Neuwied und der näheren Umgebung kann die Neuwieder Informationsstelle, die im Gesundheitsamt ihren Sitz hat, Kontakt herstellen.
Betroffene, die eine Selbsthilfegruppe suchen, erhalten dort erste Informationen. Nekis unterstützt gerne Leute und Betroffene, die eine Gruppe aufbauen möchten. Organisatorische und technische Unterstützung wird gewährt. Ein dritter Schwerpunkt der Organisation ist die Vernetzung der Gruppen untereinander. Oft haben einzelne Gruppen gleiche oder ähnliche Probleme.
Bei der Eröffnung des Selbsthilfegruppentages unterstrich die Selbsthilfekoordinatorin Christa Bergerhausen, dass die „Selbsthilfe heute einen unverzichtbaren Stellenwert im Rahmen der Gesundheitsförderung hat“. Bundestagsabgeordneten Sabine Bätzing-Lichtenthäler meinte bei ihren Begrüßungsworten: „Ich bin ein großer Fan von Selbsthilfegruppen. In der Hektik des Alltags verlieren wir oft den Blick für das Wichtigste – unsere Gesundheit. Neben den Medikamenten und Ärzten helfen die Selbsthilfegruppen mit viel mehr als nur mit Tipps, sie helfen mit der Gemeinschaft.“ Dass die Gruppen einen Stellenwert haben, zeigte sich auch darin, dass die Landespolitiker Elisabeth Bröskamp (Grüne) und Fredi Winter (SPD) zur Eröffnung kamen. Der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel (CDU) schaute im Laufe des Tages vorbei.
Auch die Prävention spielte an dem Tag eine Rolle. Die Anonymen Alkoholiker hatten eine Brille dabei, die dem Träger das Gefühl von 1,5 Promille Alkohol vermittelte. Der designierte Verbandsbürgermeister Horst Rasbach probierte sie auch aus und war überrascht darüber, was plötzlich nicht mehr ging. Die Aufgabe war, einfach zwischen Hütchen Slalom zu laufen oder über ein Hütchen zu steigen. Die Allermeisten, die die Brille ausprobierten rannten die Hindernisse um.
Erschreckend war auch zu hören, dass die Parkinsonkrankheit nicht nur ältere Menschen trifft. Der jüngste Betroffene in Deutschland ist erst 14 Jahre alt. Der Hauptanteil der Betroffenen liegt in der Altersklasse von 40 bis 60 Jahre. Hier konnte die Gruppe „JuPa RLP Nord“ in Dierdorf wertvolle Informationen bereithalten.
Bürgermeister Thomas Vis freute sich, dass er mit der Veranstaltung in seiner Stadt dazu beitragen kann, dass die Bedeutung der Selbsthilfe nach Außen getragen wird. Wer eine Gruppe sucht wird im Internet unter www.nekis.de fündig. Wolfgang Tischler
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