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Nachricht vom 08.06.2012    

Bretagne-Rundfahrt war ein großartiges Erlebnis

Fast 800 Kilometer mit dem Rennrad legten die Radsportler der RSG Montabaur und des RSV Oranien Nassau zusammen mit ihren bretonischen Freunden zurück. Die Rundfahrt festigte die Freundschaft zwischen den deutschen und französischen Radsportlern. Die nächsten Begenungen sind bereits in der Planung.

Die Equipe um Tourbusfahrer Dieter Lehmann nach der Ankunft am Schluss der letzten Etappe in Pont Chateau. Foto: Verein

Montabaur/Nassau. Die Kapriolen des Wetters und der Geschichte haben den Menschen der Bretagne ihre Sprache, eine unauflösliche Bindung zu ihrer Heimat und ihre besondere Geisteshaltung geschenkt. Diese Originalität kann jeder Tourist ungezwungen und freudig erleben.
Besonders intensiv galt dies jetzt für eine Gruppe Radsportler der RSG Montabaur und des RSV Oranien Nassau. Sie absolvierten gemeinsam mit bretonischen Radsportfreunden eine Bretagne-Rundfahrt über fast 800 Kilometer. Dabei standen Land und Leute ebenso im Mittelpunkt wie die reiche Kunstgeschichte und die kulinarischen Genüsse dieser ganz besonderen Region in Frankreich.

Die gelebte deutsch-französische Freundschaft auf dem Rennrad begann nach einem touristischen Tag mit dem Startschuss am berühmten Mont Saint Michel an der Küste der Normandie. Die Piratenstadt St. Malo und das Cap Frehel waren die Höhepunkte der ersten Etappe über 148 km. Die 3. Etappe brachte mit der durch die Tour de France bekannten „Mur de Bretagne“ und der WM-Radrennstrecke von Plouay große sportliche Herausforderungen. Beide wurden von den gut trainierten 17 deutsch-französischen Radlern bewältigt.

Am Folgetag stand eine beeindruckende Führung durch das Eisenhüttendorf „Forges des Salles“, einem herausragenden Beispiel für das industrielle Kulturerbe der Côtes d’Armors, und das schwere Leben im 18. und 19. Jahrhundert rund um den Hochofen auf dem Programm. Die Strecke führte dann auch zu den rätselhaften Menhiren auf den unendlichen Steinfeldern von Carnac.

Ganz nebenbei mussten wie an jedem Tag etwa 130 km im Rennradsattel bewältigt werden. Nach beeindruckenden Aussichten an der Atlantikküste wurde die Equipe am Ende der sechsten Etappe in der Nassauer Partnerstadt Pont Chateau von den Bürgermeistern der beiden Städte und dem „Komitee de jumelage“ empfangen. Gemeinsam mit 70 Gästen aus Nassau und vielen Bretonen durfte dann beim großen Partnerschaftsfest am Abend ausgelassen gefeiert werden. Dabei wurde von allen deutschen Teilnehmern die hervorragende Tourorganisation durch die französischen Radsportfreunde gelobt.



Nicht nur das sonnige Wetter und gute Unterkünfte gefielen den Radlern aus dem Westerwald und von der Lahn. Sie konnten auch viele Sehenswürdigkeiten der Region genießen, auf die sie sich kurz vor der Tour bereits durch die Weltreisende Brunhilde Goldhausen aus Koblenz in einem über zweistündigen Diavortrag eingestimmt hatten. Schließlich war es nicht das Ziel der Radler, nur möglichst schnell durch die Bretagne zu fahren - dafür sind Land und Leute im Nordwesten Frankreichs viel zu aufregend. So gilt die Bretagne als Land der Äpfel und die daraus entstehenden Spezialitäten wie Calvados oder der schmackhafte Pomeau durften reichlich gekostet werden. Nicht weniger begeistert waren die Gäste von einem sehr authentischen Austernessen im Hafen von Etel.

Die Begegnungen der beiden Radsportvereine aus Nassau und Montabaur mit Gleichgesinnten in mehreren Regionen Frankreichs haben eine jahrzehntelange und bundesweit wohl fast einzigartige Tradition. Sie basiert auf langjährigen Städtepartnerschaften. Diese sollen bei einer vom 2. bis 9. September 2012 stattfindenden Burgundrundfahrt mit Besuchen in einigen Partnerstädten wie zum Beispiel Montchanin (Wirges), Semur (Höhr-Grenzhausen) und Tonnerre (Montabaur) weiter vertieft werden. Für den Sommer 2013 ist bereits eine gemeinsame Südfrankreichrundfahrt mit dem Schwerpunkt im Languedoc geplant, bevor 2014 zu einer großen Grand-Region-Rundfahrt durch gleich vier Länder eingeladen werden soll. Natürlich sollen bei allen Rundfahrten immer deutsche und französische Radler gemeinsam am Start sein. Infos gerne bei Jean Garnier, Tel. 02602/9166376 oder bei Uli Schmidt unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de.


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