Hope – eine Kämpferin sucht ein Zuhause
Der 12. Juli 2012 war einer jener Tage, an dem die 60-jährige Lola McNevin, Leiterin der Auffangstation APARIV in Málaga, Spanien die pure Verzweiflung packte und sie an den Rand eines Zusammenbruchs brachte.
Lola versucht seit über 20 Jahren das Leid der Straßenhunde in Málaga ein wenig zu lindern und so viele wie möglich von ihnen vor dem sicheren Tod in den Verbrennungsöfen der städtischen Perrera (Tötungsstation) zu retten. Aus dieser Arbeit heraus ist die Station APARIV entstanden, in der regelmäßig 70 Hunde (und mehr) versorgt werden, bis für sie ein neues Zuhause – also ein neues Leben - gefunden ist.
Im Laufe der Jahre hat Lola unerträglich viel Leid der Streuner gesehen. Doch in den letzten Tagen ist es wieder einmal sehr schlimm geworden. Aufgrund der Sommerferien in Spanien muss sie die Tiere in der Station alleine ohne ihre freiwilligen Helfer versorgen, was schon nahezu ihre gesamte Kraft vebraucht.
Am Tag zuvor haben unverantwortliche Hundehalter drei, wenige Tage alte Welpen über den Zaun der Auffangstation „entsorgt“ und in das Gehege von Mandy und ihren sieben Welpen geworfen. Die Hündin hat natürlich ihre Welpen gegen die fremden Welpen verteidigt und die fremden Welpen tot gebissen. Lola konnte nur noch die toten Welpen aus dem Gehege entfernen.
Und nun findet sie am Tor der Station angebunden eine junge Podenco-Hündin mit abgerissenem Hinterlauf. Trotz der unaussprechlichen Schmerzen, welche die junge Hündin ertragen muss, steht sie mit wachen Augen am Tor und beobachtet ihre Umgebung genau. Ihr Bein wurde der Podenca wohl von einer der vielen Schnappfallen abgerissen, die trotz Verbotes vielfach von Jägern in Spanien aufgestellt werden. Und sie hat noch das Glück gehabt, dass sie von einem mitfühlenden Menschen gefunden wurde, der sie zur Station APARIV und nicht in die Perrera brachte. Die junge Podenca ist Hope – wie sie bald von Lola benannt wird.
Trotz ihres aufgewühlten mentalen Zustands reagiert Lola routiniert. Ihr ist sofort klar, dass hier nur Ariel helfen kann. Er ist einer der wenigen Tierärzte in Màlaga, die sich auch für den Tierschutz engagieren und zudem auch der Tierarzt der alle Knochenbrüche der Tiere der Station APARIV behandelt. Trotz eines übervollen Terminkalenders und vieler anderer Hunde, die in seiner Praxis eigetlich operiert werden müssen, kommt Ariel sofort zur Station, um Hopes Verletzung zu behandeln.
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Sein knapper Kommentar: „So etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nicht gesehen!“ (aus dem Spanischen übersetzt) Die Diagnose ist schnell durchgeführt: Das Stumpf muss am Kniegelenk amputiert werden, damit die Podenca eine Überlebenschance hat. Er nimmt sie sofort mit in seine Praxis und führt die Operation durch. Nur zwei Tage nach der Operation ist Hope wieder auf den drei verbliebenen Beinen und kann in die Auffangstation zurück. Sie hat die Operation gut überstanden und die Kämpferin zeigt, dass sie Leben will. Sie erweist sich in den nächsten Wochen als sehr sozial und verträgt sich mit allen Hunden und kümmert sich nicht um die Katzen, die ihr auf der Station begegnen. Sie lernt sehr schnell, auf drei Beinen zu laufen, auch wenn sie anfänglich dadurch sehr schnell ermüdet.
Heute, nur vier Wochen nach dem schrecklichen Ereignis, ist Hope wieder die junge agile Podenca, die sie vorher war. Sie liebt es, mit den anderen Hunden zu spielen und zu toben und hinter Bällen her zu jagen. Sie ist eine Kämpferin mit ungebrochenem Willen und das fehlende Bein hindert sie nicht daran, so schnell zu rennen wie sie will, sei es im Gras oder auf dem blanken Fels. Hope ist eine sehr intelligente Podenca, die mit wachen Augen in die Welt blickt und immer weiss, was „los“ ist. Sie liebt es, gehalten und geknuddelt zu werden. Heute fehlt Hope nur noch „ihr Mensch“, der ihr ein gutes Zuhause bietet, wo sie laufen und spielen kann.
Sollten sie Hope dieses Zuhause geben wollen, so wenden sie sich bitte an unsere Vermittler unter kontakt@hundeherzen-apariv.org oder bei Hundeherzen-Apariv. Wir erklären ihnen gerne, wie Hope in ihr neues Zuhause kommen kann.
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