Erster LSB-Hauptgeschäftsführer Willi Klein gestorben
Arbeit des gebürtigen Westerwälders wurde zum Lebenswerk für den Sport:
"Ein Mann nach Maß!", "Trumpfkarte des LSB", oder auch "Diplomat des Sports" – Willi Klein, der erste Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Rheinland-Pfalz (LSB), war ein hoch geschätzter Mann mit großen Verdiensten. Am Mittwoch ist der vorbildhafte Sportfunktionär, der den Sport im Land geprägt hat wie kaum ein zweiter, einen Monat nach seinem 91. Geburtstag in seinem Haus in Höhr-Grenzhausen verstorben.
Höhr-Grenzhausen. Der erste Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Rheinland-Pfalz Willi Klein starb im Alter von 91 Jahren. In Grenzhausen im Westerwald am 4. August 1921 geboren, wohnte er bis zuletzt noch in dem Haus, in dem er zur Welt kam, in der Turnstraße 5.
Der Name war Programm, denn bis zu seinem Tod blieb der Turnverein, in dem er mit sechs Jahren anfing zu turnen und in dem er auch Handball und Fußball spielte, schwamm und schnell erste Erfolge in der Leichtathletik erzielte, seine sportliche Heimat - damals noch der TV 1863 Grenzhausen, später der VfL 1863/1909 Höhr-Grenzhausen, firmiert der Verein heute als „Sportfreunde Höhr¬Grenzhausen“.
Seine journalistische Ader führte den vierfachen Vater nach dem Zweiten Weltkrieg hauptberuflich in die Redaktionsräume der Westerwälder Post und der Rhein-Post nach Koblenz und Oberlahnstein. Zum LSB kam er durch seine Tätigkeiten im Pressewesen in der Leichtathletik sowie durch die Kontakte zu den Führungspersönlichkeiten des Sports. Als der damalige Geschäftsführer des Sportbundes Rheinland plötzlich verstarb, begann Klein als neuer Geschäftsführer des Sportbundes Rheinland und wenig später als Geschäftsführer des LSB. Für den gelernten Journalisten war es die Chance, Hobby und Beruf miteinander zu verbinden.
Am 15 Oktober 1962 begann seine Tätigkeit als Geschäftsführer des Sportbundes Rheinland. Zu diesem Zeitpunkt bestand der LSB zwar schon seit fast 13 Jahren, jedoch nur auf dem Papier. Willi Klein erkannte schnell, dass sich der Sport im Land nur weiterentwickeln würde, wenn alle an einem Strang ziehen. Ab Januar 1963 war Klein als Geschäftsführer, ab 1971 als Hauptgeschäftsführer des LSB tätig.
Mit Willi Klein kam der Landessportbund Mitte der 60er Jahre richtig in Schwung. In den 70er und 80er Jahren leistete der LSB unter seiner Führung in vielen Bereichen Pionierarbeit.
In die 70er Jahre fiel auch eine der interessantesten Stationen im Leben von Willi Klein – die Leitung des Pressezentrums bei den Olympischen Spielen 1972 im Münchner Olympiastadion. Die für diese Aufgabe notwendige Weltoffenheit zeichnete den gleichzeitig so heimatverbundenen Willi Klein aus. Die heute noch bestehenden zahlreichen Kontakte des Landessportbund Rheinland-Pfalz mit Burgund oder dem ungarischen Komitat Komárom-Esztergom, die Austauschprogramme mit Tunesien oder die Unterstützung des Partnerlandes Ruanda tragen die Handschrift des LSB-Ehrenmitglieds und Trägers des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse.
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Kleins Engagement im Sport war stets geprägt vom Fortschritt. Er war immer ein Diener der Sache, nie ein Diener seiner Herren, seiner Vorstände. Vielmehr war er ein Partner voller Selbstbewusstsein, mit Sturheit, Energie und dem Willen, für seine eigene Meinung und Position zu kämpfen. Die rasante Entwicklung des Sportabzeichens und der Trimm-Dich¬Bewegung, die institutionelle Förderung des Sports durch das Land, die Verabschiedung von Richtlinien für die Ausbildung von Übungsleitern, der Aufbau internationaler Sportbegegnungen, das rheinland-pfälzische Sportfördergesetz oder die Ausbildung zum Organisationsleiter – alles Meilensteine, die eng mit dem Namen von Willi Klein in Verbindung zu bringen sind.
"Der Sport in Rheinland-Pfalz trauert mit seiner Frau Liesel und seiner Familie um einen jahrzehntelangen Weggefährten und guten Freund, den wir nicht vergessen werden", heißt es in der Pressemitteilung des LSB.
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