Vielbacher Reha-Klinik feierte Sommerfest
Das Sommerfest der Reha-Klinik für Suchtkranke in Vielbach bot auch einen Tag der offenen Tür. Viele Gäste, vor allem ehemalige Patienten kamen und interessierte Bürger des Ortes ließen sich informieren. Seit 35 Jahren gibt es die Einrichtung im Dorf.
Vielbach. Das Fachkrankenhaus für Suchtkranke in Vielbach feierte Sommerfest. Rund 350 Ehemalige waren gekommen, um „alte Bekannte“ wieder zu treffen, und Interessierte aus Vielbach und umliegenden Gemeinden wollten die Einrichtung kennenlernen.
Diejenigen, die in Vielbach eine Entwöhnungsbehandlung abgeschlossen haben, hatten es im Leben nicht leicht. Oft schon in schwierigen Familienverhältnissen aufgewachsen, war Alkohol schon in jungen Jahren ihr Begleiter. Dem Verlust von Arbeit und Halt gebenden Beziehungen folgte nicht selten sogar der Verlust der Wohnung. Viele haben zahllose Entgiftungen hinter sich gebracht, bis sie zu der Einsicht kamen, dass sie eine Therapie benötigen, um wieder in Gesellschaft und Arbeit zurückzufinden. Der Auftrag der Fachklinik lautet, Abhängigkeitskranke mit besonderen sozialen Schwierigkeiten zu rehabilitieren.
„Dieses Treffen ist eine Art Erntedankfest. Heute sieht man die Früchte seiner Arbeit“, erklärt der ärztliche Leiter Horst Kurzer. „Wenn ein Patient die Einrichtung verlässt, weiß ich nicht, wie sein weiterer Werdegang sein wird. Doch wenn ich ihn hier wieder sehe, ist klar, er hat es geschafft.“ Kurzer freut sich über viele intensive Gespräche mit Ehemaligen.
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Das Sommerfest bot alles, was von einer solchen Veranstaltung erwartet wird. Die Begrüßung durch den Klinikleiter Joachim Jösch, Fachvorträge, freie Getränke und Speisen, verschiedene Spiele und Wettbewerbe, Musik aber auch organisierte Gesprächsgruppen. Im Vordergrund stand das gesellige Miteinander.
Das Sommerfest war verbunden mit einem „Tag der offenen Tür“. Beim Rundgang ließen sich circa 50 Interessierte die Einrichtung erklären. Sie bestaunten die Werkstätten, die selbst angelegten Sportanlagen, den Garten mit den Treibhäusern, die verschiedenen Tiergehege und erfuhren erstmals etwas über die Inhalte der bis zu sechs Monate dauernden Therapie.
„Die Patienten der Fachklinik und ihrer Übergangseinrichtung in der Mitte unseres Dorfes gehören seit über 35 Jahren zu unserem Gemeindeleben. Etliche Mitarbeitende der Klinik wohnen in Vielbach und sind wichtige Bindeglieder zwischen Klinik und Gemeinde. Über die große Anerkennung, die die Klinik bundesweit erfährt, freuen wir uns sehr“, äußerte sich der Bürgermeister von Vielbach, Uli Schneider.
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