"Lichtblick" leuchtet seit 10 Jahren
Der Verein „Lichtblick“ leuchtet seit zehn Jahren in dunklen Zeiten. Der
Montabaurer Seelsorgeverein um Brigitte Schimmel hilft seit einer Dekade Menschen in Krisen. Viele interessante Seminare sind für 2013 geplant. Brigitte Schimmel hielt Rückblick und gab Ausblick auf die kommenden Veranstaltungen.
Montabaur. Seit mittlerweile zehn Jahren gibt es ihn, den Verein „Lichtblick“ der Evangelischen Kirchengemeinde Montabaur. Und mit dem, was er tut, bringt er tatsächlich Helligkeit ins Leben von Menschen, deren Alltag manchmal ziemlich dunkel ist.
Denn er unterstützt und fördert die seelsorgerische Arbeit der Kirchengemeinde. Eine Arbeit, die eng mit der ausgebildeten Lebensberaterin Brigitte Schimmel verbunden ist. Im Jubiläumsjahr nimmt sich die 61-Jährige Zeit für einen Rückblick auf eine Dekade, in der sich bei vielen Männern und Frauen viel bewegt hat – und für einen Ausblick auf das, was sie 2013 plant.
Im gemütlichen Beratungszimmer in der Montabaurer Peterstorstraße erinnert sich Brigitte Schimmel an die Anfangszeit ihrer seelsorgerischen Tätigkeit, die sie freilich nicht erst seit zehn Jahren ausübt. Schon in den späten 1990er-Jahren hat sie ein offenes Ohr für die Sorgen und Probleme ihrer Mitmenschen und begleitet sie ehrenamtlich. Aus einer Berufung wird dann ab Mai 2002 ein Beruf: Sie beginnt ihre Beraterausbildung an der Ignis-Akademie in Kitzingen.
Während dieser Zeit gründet sich der Verein „Lichtblick“, der Brigitte Schimmels Tätigkeit in jeder Hinsicht unterstützt – auch finanziell. Auch die evangelische Kirchengemeinde Montabaur ist für sie eine wichtige Stützte.
Nach und nach etabliert sich auch Brigitte Schimmels Arbeit und die Zahl ihrer Klienten steigt stetig. Darüber hinaus besucht sie regelmäßig Fortbildungen und Schulungen, etwa zu Themen wie Psychopathologie, „ein Leben nach dem Trauma“ oder Lehrgänge zur systemischen Beratung. Währenddessen eignet sie sich wertvolles Wissen an, das ihr bei den Einzelberatungen, Workshops und Seminaren zu Gute kommt.
Denn dort geht es um das einfühlsame Vier-Augen-Gespräch mit Menschen, die qualifizierte Begleitung benötigen und deren Lebensentwürfe zerbrochen sind. „Ich habe oft mit Männern und Frauen zu tun, die mit Depressionen kämpfen oder traumatisiert sind. Gerade wenn ein Trauma aufgearbeitet wird, ist es mit ein, zwei Sitzungen nicht getan. Solche Menschen muss ich begleiten, manchmal über mehrere Jahre“, sagt sie. Aber sie hat auch gelernt, klare Grenzen in ihrer Beratung zu ziehen.
„Einigen Klienten habe ich gesagt, dass sie zunächst einen Arzt aufsuchen sollen. Manche Störungsbilder müssen nun einmal medikamentös und in einer Klinik behandelt werden. Erst dann kann ich mit ihnen daran arbeiten, dass sie wieder einen sicheren Boden unter den Füßen bekommen.“
Einen festen Stand braucht auch Brigitte Schimmel selbst. Schließlich hat sie tagtäglich mit Schicksalen zu tun, die ihr mitunter sehr nahe gehen. „Ich musste lernen, zwar mitzufühlen und mitzuleiden, aber solche Dinge nicht mit nach Hause zu nehmen“, sagt sie. „Deshalb bekomme auch ich regelmäßige Supervision und treffe mich mit Kolleginnen zum gegenseitigen Austausch.“
Auch in den kommenden Monaten möchte Brigitte Schimmel wieder ein offenes Ohr haben – nicht nur in ihren Einzelgesprächen, sondern auch während der Seminare:
„Deine Kindheit – Dein Schicksal ?“ ist eines ihrer zentralen Themen, dem sie sich am Ende dieses Jahres noch einmal widmen möchte.
Am Samstag, 3. November, spricht sie über Verhaltensmuster der eigenen Kindheit, die es bis ins Erwachsenenalter geschafft haben und die oft nicht hinterfragt werden. „Viele Menschen werden von falschen Lebenseindrücken gesteuert, die manchmal gar nicht wahrgenommen werden“, sagt Brigitte Schimmel. „Das Seminar soll helfen, ungute und festgefahrene Muster zu erkennen und sich daraus zu befreien. Häufig erkennen Menschen nicht in ihr Potenzial, weil Festlegungen und Lebenslügen sie ausbremsen“.
Ums Loslassen von schwierigem Lebensgepäck und um die Chancen, die die Zukunft noch bietet geht es indes am 16. Februar 2013. Der Tag steht unter der Überschrift „Du sollst leben“.
Der Umgang mit wunden Punkten, Hochsensibilität, Bewertungen und gute Grenzen stehen im Mittelpunkt eines Seminars im April, das ursprünglich unter dem Motto „Von der Mimose zur Rose“ stand. „Aber leider ist dieses Motto für Männer offenbar nicht allzu attraktiv. Denn welcher Mann bezeichnet sich schon gern als Mimose“, sagt Brigitte Schimmel augenzwinkernd. Den passenden Titel muss sie sich also noch überlegen. Der Termin steht freilich schon jetzt fest: Es ist der 20. April.
Neu im Programm der Lebensberaterin sind unterdessen die „Perlen des Glaubens“; eine Reihe, die vom 26. Januar bis zum 28. Dezember an jedem letzten Samstag im Monat stattfindet. Und zwar nicht an einem festen Ort, sondern abwechselnd in zwölf Gemeinden des Dekanates Selters. „Die ,Perlen des Glaubens' sind eine Art Rettungsring“, erklärt Brigitte Schimmel. „Jede von ihnen stellt eine andere Dimension des Lebens und des Glaubens dar, beispielsweise die Perle der Stille, die Perle der Auferstehung oder die der Wüste. In jeder Gemeinde spreche ich über eine andere. Man kann selbstverständlich an jedem der Nachmittage von 15 bis 18 Uhr teilnehmen.“ Im April findet der Vortrag indes am Palmsamstag und nicht am letzten Samstag im Monat statt.
Um die „Perlen des Glaubens“ geht es schließlich auch während der Fahrt nach Langeoog im September 2013. Eingeladen zu der Tour sind Frauen, die im frischen Wind der Nordsee einmal richtig durchatmen wollen, sagt Brigitte Schimmel: „An jedem Vormittag wollen wir uns mit Glaubens- und Lebensfragen beschäftigen, sodass wir hoffentlich wieder erleichtert nach Hause fahren.“ (bon)
Zusatz:
Anmeldungen und Informationen zur Fahrt nach Langeoog und zu allen anderen Seminaren und Einzelgesprächen gibt es bei Brigitte Schimmel unter Telefon 02602/1341569 oder per E-Mail: brigitteschimmel@freenet.de
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