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Nachricht vom 01.10.2012    

Stündlicher Halt am ICE-Bahnhof Montabaur gefordert

Zehn Jahre ICE-Bahnhof Montabaur mit nur 35 ICEs-Stops am Tag sind Anlass für eine Einladung an Bahnchef Rüdiger Grube. Gemeinsam haben die IHK, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Westerwaldkreises, der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald und die Regional-Marketing-Initiative ICE nun eine Aktion gestartet, um den stündlichen Halt der ICE-Züge zu erreichen.

Montabaur. Der stündliche Halt der ICE-Züge im Bahnhof Montabaur ist das Ziel einer gemeinsamen Aktion. Nach zehn Jahren erfolgreicher Arbeit und Investitionen sei es an der Zeit, den ICE-Bahnhof aufzuwerten. In einem offenen Brief laden die Initiatoren IHK, Kreishandwerkerschaft, Wirtschaftsförderungsgesellschaft und die Regional-Marketing-Initiative Bahnchef Rüdiger Grube nach Montabaur ein.

Der WW-Kurier veröffentlicht den Brief im Wortlaut:
"Sehr geehrter Herr Grube,
seit 2002 ist der ICE-Bahnhof Montabaur nun im Betrieb – das sind 10 erfolgreiche Jahre, die die Existenzberechtigung dieses Bahnhofes sehr eindrucksvoll unterstreichen. Bestanden vor 2002 noch Zweifel, ob die damals angepeilten 300 ICE-Fahrgäste pro Tag in Montabaur überhaupt erreicht werden könnten, so dürfen wir heute fast zehnmal so viele Fahrgäste zählen. Jahrelange Bemühungen und Initiativen der regionalen Akteure – auch zusammen mit Partnern wie der Fraport – und Ihres Hauses haben sich ausgezahlt. An dieser Stelle dürfen wir Ihnen und den mit uns stets in Verbindung stehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Ihrem Hause für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit danken. Dies möchten wir fortsetzen!

Johann Wolfgang von Goethe werden die Worte zugesprochen „Was nicht vorwärts gehen kann, schreitet zurück.“ Unsere Region, der Einzugsbereich des ICE-Bahnhofes Montabaur, will weiter voranschreiten, Herr Grube! Will heißen: Wir sehen noch deutliches Potenzial, die Zahl der ICE-Fahrgäste von und zum Bahnhof Montabaur zu steigern. Das gilt vor allem für Geschäftsreisende und die Zielgruppe „Mit dem Zug zum Flug“.
Schon 2002 prophezeiten die Unterzeichner dieses Briefes als Initiatoren der Regional-Marketing-Initiative ICE (ReMI), dass weit mehr als die zunächst angenommenen 300 Fahrgäste das Angebot Ihres Unternehmens in Anspruch nehmen würden. Heute sagen wir: Würde der Fahrplan am ICE-Bahnhof Montabaur weiter ausgedehnt, könnte Ihr Unternehmen auch hier weiter voranschreiten, würde die Zahl Ihrer Kunden an diesem Standort nochmals spürbar zunehmen.

Kürzlich feierten wir mit vielen geladenen Gästen aus der Region und darüber hinaus auf Schloss Montabaur das 10-jährige Bestehen dieses Bahnhofes. Die anwesenden Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, die Unternehmer und regelmäßigen ICE-Fahrgäste äußerten sich dabei unisono: Dieser Bahnhof braucht den stündlichen Halt in beiden Fahrtrichtungen, um noch mehr Erfolg zu haben.
Dies wäre auch im Sinne der Deutsche Bahn AG. In den letzten 10 Jahren siedelten sich rund um den Bahnhof neue Unternehmen an, sind Menschen von weither in die Region gezogen und haben ihren neuen Wohnsitz in Bahnhofsnähe gefunden. In einem Fahrzeit-Umkreis von ca. 30 Pkw-Minuten leben über 500.000 Menschen, sind mehr als 60.000 Unternehmen aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Handwerk aktiv, etwa ein Drittel davon mit überregionalen und internationalen Geschäftsbeziehungen. Sie erkennen: Das Potenzial für mehr ICE-Fahrgäste ist zweifelsohne gegeben – wenn das Angebot verbessert wird.



Seit 2002 haben im Dienstleistungszentrum unmittelbar am ICE-Bahnhof in Montabaur rund 65 Unternehmen mit mehr als 1.300 Arbeitsplätzen ihren Sitz gefunden. Zwischen dem Bahnhof und der Innenstadt von Montabaur entsteht auf einem ca. 30 ha großen Gelände ein neuer Stadtteil. Die mehr als 48 Mio. Euro an privaten Investitionen und 21 Mio. Euro öffentliche Mittel haben sich bis dato ausgezahlt. Kreis und Land bauten in den letzten Jahren über 1.000 Parkplätze direkt am Bahnhof, um der wachsenden Nachfrage gerecht werden zu können. Daran wird deutlich: Diese Region glaubt an den Erfolg, nimmt selbst Geld und damit ihre Zukunft in die Hand.

Und es geht weiter: 2014 wird ein neues, hochwertiges Factory Outlet Center (FOC) mit 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche unmittelbar am Bahnhof in Betrieb gehen. Die Investoren und Betreiber dieses FOC rechnen mit jährlich ca. 1,5 Mio. Besuchern. Last but not least: Der ICE-Bahnhof Montabaur liegt direkt an der meist befahrenen Autobahn der Republik, der A 3 mit täglich über 100.000 Fahrzeugbewegungen. Er verfügt quasi über einen eigenen Autobahnanschluss, ist also bestens über die A 3 und die A 48 erreichbar.

Somit lohnt es sich für den Verkehrsträger Schiene, sein Engagement für diesen ICE-Bahnhof im nördlichen Rheinland-Pfalz zu intensivieren, zu investieren! „Region“ heißt dabei nicht Montabaur, auch nicht Westerwaldkreis. „Region“ bedeutet hier: Fünf Landkreise und die Stadt Koblenz – ideal gelegen zwischen den Ballungsräumen Rhein-Main und Rhein-Ruhr. Der ICE-Bahnhof Montabaur ist der Bahnhof dieser Region – daher der bisherige Erfolg, daher das Potenzial für dessen Fortsetzung.

Derzeit halten am Bahnhof an Werktagen knapp 35 ICEs. Einen stündlichen Halt gibt es jedoch nicht. So wäre es eine klassische Win-Win-Situation, könnte dieser stündliche Halt in beiden Fahrtrichtungen realisiert und Ihr Kundenkreis erweitert werden. Darüber möchten wir gerne mit Ihnen reden und laden Sie daher zu einem Gespräch nach Montabaur ein. Lassen Sie uns zeitnah darüber reden, wie wir – frei nach Goethe – gemeinsam in dieser Sache voranschreiten können. Gerne sehen wir Ihrer Antwort entgegen."

Unterzeichnet ist der Brief von:
Landrat Achim Schwickert,
Christoph Heuchemer, IHK Koblenz
Wilfried Noll, WFG
Udo Runke, Kreishandwerkerschaft
Richard Hoyer IHK Montabaur


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