Dekanat Selters schenkt Kirchengemeinden 51.000 Euro
Im Rahmen der Synodentagung in Selters wurde auf Vorschlag des Dekanatssynodalvorstands beschlossen das entstandene Polster im Finanzausgleich und den damit verbundenen unerwarteten Geldsegen den Gemeinden zugutekommen zu lassen. Dadurch wird eine Verlängerung der Jugendpfarrstelle möglich. Außerdem wurde der Haushalt für 2013 verabschiedet.
Westerwaldkreis. Für die 17 evangelischen Kirchengemeinden im Dekanat Selters klingt die Nachricht nach einem verfrühten Weihnachtsgeschenk: Während der jüngsten Synodentagung in Selters stimmten deren Mitglieder einem Vorschlag des Dekanatssynodalvorstands zu, wonach jede Kirchengemeinde demnächst 3000 Euro erhält – und zwar nicht zweckgebunden. Damit kann der jeweilige Kirchenvorstand selbst entscheiden, wofür der Betrag verwendet wird. Der Grund für den unverhofften Geldsegen ist ein dickes Polster im sogenannten Finanzausgleich: einem Topf der Landeskirche, aus dem Projekte vor Ort unterstützt werden. Da die Gemeinden im Dekanat von dieser finanziellen Hilfe in den vergangenen Jahren wenig Gebrauch gemacht haben, sammelten sich dort inzwischen 95.000 Euro an. Mehr als die Hälfte davon – 51.000 Euro – wird nun gleichmäßig an die 17 Gemeinden verteilt. „Unabhängig von deren Größe erhält jede von ihnen in den kommenden Wochen 3000 Euro“, sagt Dekan Wolfgang Weik, „Damit wollen wir auch die kleinen Gemeinden stärken und zeigen, dass wir miteinander solidarisch sind.“
Auch die mehrere Dutzend Mitglieder der Jugendkirche „Way to J“ dürften nach der Synode optimistisch in die Zukunft blicken. Denn die von der Landeskirche bereitgestellte und bis 31. Mai 2013 befristete Projektstelle des Jugendpfarrers Werner Schleifenbaum kann nun mit Mitteln des Dekanats voraussichtlich fortgesetzt werden. Der Grund dafür ist der Verzicht der Evangelischen Kirchengemeinde Montabaur auf eine derzeit unbesetzte, halbe Pfarrstelle. Sie soll vorübergehend ans Dekanat zurückgehen und nun Schleifenbaum zugutekommen, der seine Arbeit somit bis Ende 2014 weiterführen könnte. „Dadurch hoffen wir, dass auch die derzeitige Vakanz der Jugendreferentenstelle kompensiert wird“, sagt Michael Müller und glaubt außerdem, dass Schleifenbaums Erfahrungen dem Dekanat bei der aktuellen Neukonzeptionierung der Gemeindepädagogik und Jugendarbeit helfen. Nun hängt es noch von der Kirchenleitung in Darmstadt ab, ob der Jugendpfarrer tatsächlich bis 2014 in seinem alten Job weiterarbeiten kann. Mit einer entsprechenden Entscheidung rechnet Müller in den nächsten Wochen.
Schließlich diskutierten die Synodalen den Haushaltsplan für das kommende Jahr. Dessen Volumen fällt gegenüber dem Vorjahr um knapp 53.300 Euro üppiger aus und liegt 2013 bei rund 739.800 Euro. Der Grund dafür sind unter anderem gestiegene Personalkosten sowie Mehrausgaben etwa bei der Jugend-, Kirchentags- und Öffentlichkeitsarbeit. Schulden macht das Dekanat indes auch im neuen Jahr nicht. Allerdings muss es rund 8.000 Euro aus seiner Allgemeinen Rücklage nehmen, die damit „nur“ noch bei 34.000 Euro liegt. Bei den zweckgebundenen Rücklagen sieht es freilich besser aus: Sie betragen derzeit noch mehr als 250.000 Euro. Die Mitglieder der Synode verabschiedeten das Zahlenwerk einstimmig. (bon)
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