Schülerzahlen sinken im Westerwaldkreis
Im laufenden Schuljahr gehen insgesamt 26.806 Schüler in die unterschiedlichen Schulen des Westerwaldkreises. Diese Zahl wird bis 2018 drastisch zurückgehen. Die Kreisverwaltung legte neue Zahlen vor.
Westerwaldkreis. Wer heute wie der Westerwaldkreis Schulen baut und in deren Einrichtung massiv investiert, braucht einen genauen Überblick über die Schülerzahlen und deren zukünftige Entwicklung. Es sollen ja auf der einen Seite keine Überkapazitäten aufgebaut und damit Steuergelder verschwendet und andererseits Raumnot vermieden werden.
So berichtet die Schulabteilung der Kreisverwaltung in Montabaur alljährlich dem Kreisausschuss über die aktuellen Schülerzahlen und versucht darüber hinaus, Prognosen über die zu erwartenden Entwicklungen abzugeben. In der jüngsten Sitzung des Kreisauschusses war das wieder der Fall.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Zahl der Grundschüler weiter abnehmen wird. Der Rückgang der einzuschulenden Kinder kann mit Blick auf die Zahlen sogar als dramatisch bezeichnet werden. Die Zahl der Abc-Schützen bis zum Jahr 2018 geht im Vergleich zum Jahr 2003 um fast 41 Prozent zurück.
Vor neun Jahren wurden noch 2.424 Erstklässler eingeschult, in sechs Jahren werden es nur noch 1.441 sein. Insgesamt besuchen zurzeit noch 7.328 Kinder die hiesigen Grundschulen. Das sind 518 (6,6 Prozent) weniger als noch im Schuljahr 2011/12. Zum Vergleich: Im Schuljahr 2002/2003 wurden im Westerwaldkreis noch 9.575 Grundschüler gezählt.
Die Situation an den weiterführenden Schulen war von der Strukturreform der Landesregierung geprägt, die im Schuljahr 2009/10 begann. Die Abschaffung der Hauptschulen und die Einführung der Realschulen plus führen zu deutlichen Verschiebungen. Die Auswirkungen der Reform können erst jetzt richtig bewertet werden, da mit Schuljahresbeginn auch die Haupt- und Realschule Rennerod in der Realschule plus verschmolzen wurden. Rechnet man die Zahl der Jugendlichen auf Hauptschulen, Realschulen und Regionalen Schulen im Jahr 2008/2009 zusammen, so wurden in diesen „alten“ Schulformen 8.875 Schüler unterrichtet. Im aktuellen Schuljahr besuchen 7.769 Schüler die Realschulen plus. Das sind 1.100 Kinder weniger als vor einem Jahr. Mit eine Ursache für den Rückgang dürfte die Einrichtung der Integrierten Gesamtschule Selters sein, die sich mittlerweile im dritten Jahr mit 339 Schülern befindet.
Dagegen bleibt der Drang hin zum Gymnasium weiter bestehen. Deshalb investiert der Westerwaldkreis als Schulträger in erheblichem Umfang in seine Gymnasien wie das Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur und das Gymnasium im Kannenbäckerland in Höhr-Grenzhausen. Seit 2002 ist die Zahl der Gymnasiasten um 40 Prozent auf nunmehr 5.242 gestiegen. In der Gesamtbilanz hat das zur Folge, dass mittlerweile 39,3 Prozent (ein Prozent mehr als im Vorjahr) aller Schüler ein Gymnasium besuchen. Dabei sind allerdings nicht die vier gymnasialen Zweige der Berufsbildenden Schulen in Montabaur und Westerburg berücksichtigt. Und auch die 112 Kinder, die die Integrierte Gesamtschule in Selters besuchen, tauchen in dieser Aufstellung nicht auf. In die berufsbildenden Schulen (BBS) Westerburg und Montabaur und die Fachschule für Keramik gehen derzeit 5.392 Schüler, 736 Schüler besuchen Förderschulen.
Im laufenden Schuljahr drücken insgesamt 26.806 Schüler Westerwälder Schulbänke.
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