IHK-Beirat: Aktuelle Wirtschaftslage gut
Die Herbst-Tagung der IHK Geschäftsstelle Montabaur fand in Hachenburg statt. Bilanz: die aktuelle Lage der Unternehmen sei positiv, die Aussichten für 2013 bereite Sorgen. Des Weiteren standen der IHK-Wirtschaftplan 2013 sowie die Jahresplanung auf der Tagesordnung.
Montabaur/Hachenburg. Anlässlich seiner Herbst-Tagung in Hachenburg bei der Westerwaldbrauerei H. Schneider GmbH & Co.KG erörterte der Beirat der IHK-Geschäftsstelle Montabaur die Lage und Perspektiven der Wirtschaft im Rhein-Lahn-Kreis sowie im Westerwaldkreis.
Das Unternehmergremium schätzt die aktuelle Lage der Unternehmen in beiden Landkreisen noch positiv ein. Vielfach seien Auftragslage und Nachfrage weiterhin gut – nicht nur in den Industriebetrieben der Region. Im Zusammenspiel mit einer nach wie vor stabilen Binnennachfrage trage der Export hierzu bei, wenngleich dieser an Dynamik verloren habe.
„Sorgen bestehen hinsichtlich der Aussichten für das kommende Jahr“, so der Beiratsvorsitzende Frank Klein. Derzeit sei es schwierig abzuschätzen, wann und in welchem Ausmaß die Finanzkrise in Europa Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben werde. Klein weiter: „Sicher scheint, dass sich die Konjunktur in 2013 abkühlen wird.“ Folge: Die zunehmend skeptische Haltung der Unternehmen zur weiteren Geschäftsentwicklung belaste das Konjunkturklima deutlich. Jedes vierte Unternehmen plane aktuell, in den kommenden zwölf Monaten die eigene Investitionstätigkeit einzuschränken, so das Unternehmergremium der Region. Damit laufe die noch im ersten Quartal 2012 sehr starke Investitionskonjunktur auch im nördlichen Rheinland-Pfalz zum Jahresende aus. Insbesondere der fortgesetzte Nachfrageausfall aus dem Euroraum führe zur Unsicherheit in den betrieblichen Planungen und dämpfe damit die Bereitschaft zu Erneuerungs- und Erweiterungsinvestitionen. Hinzu kämen die teilweise durch die Politik beeinflussten Preisentwicklungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten, die den Unternehmen mehr und mehr zu schaffen machten. Klein: „Gleichwohl sind wir zuversichtlich, dass die bekannt robuste Konstitution der Unternehmen unserer Region wie schon bei der Krise 2008/2009 dazu beiträgt, mögliche Auswirkungen eines erneuten Konjunkturtiefs zumindest teilweise abzufedern.“
Neben den Beratungen über den IHK-Wirtschaftsplan 2013 standen zudem die Jahresplanung der Geschäftsstelle in Montabaur und die vom Beirat der Geschäftsstelle unterstützte Kampagne der Wirtschaft im Nachbarkreis Altenkirchen „Anschluss Zukunft – genug geschwätzt“ auf der Agenda. Hierbei wurde erneut deutlich, welchen hohen Stellenwert eine leistungsfähige Infrastruktur – besonders im Verkehrsbereich – für die Attraktivität eines Wirtschafts- und Wohnstandorts sowie den Erfolg der Unternehmen einer Region hat. Beiratsvorsitzender Klein hierzu: „Wir werden bei diesem Themenkomplex vor allem gegenüber der Politik nicht locker lassen und diese hinsichtlich ihrer Verantwortung für nachhaltig wettbewerbsfähige Standortperspektiven immer wieder in die Pflicht nehmen.“ Dies gelte für den Ausbau wichtiger Verkehrsachsen wie die B 260, die B 274 und die L 335 im Rhein-Lahn-Kreis ebenso wie für die B 255, B 8 und B 414 im Westerwaldkreis. „Was die Mittelrheinbrücke angeht, sollten sich deren Gegner keiner Illusion hingeben: Wir haben einen langen Atem und werden weiterarbeiten – bis die Brücke steht!“, so Klein.
Die Herbstsitzung des Beirats der IHK-Geschäftsstelle stand unter dem Eindruck des kürzlich überraschend verstorbenen Vizepräsidenten der IHK Koblenz und Beiratsmitglieds Christoph Heuchemer. Mit seinem Tod sei – so der Beirat – ein menschlich sehr angenehmer und kompetenter Begleiter, Berater und Unterstützer der IHK Koblenz, aber auch eine hoch angesehene und verdiente Unternehmerpersönlichkeit der Region verloren gegangen.
Klein: „Christoph Heuchemer hat etwas bewegt, er besaß Weitblick. Sein gewerbepolitisches Engagement in Fragen der Logistik, der Verkehrsinfrastruktur unserer Region und nicht zuletzt für den ICE-Bahnhof in Montabaur sowie die Mittelrheinbrücke war ihm mehr als nur ein Anliegen.“ Es sei Christoph Heuchemer bis zu seinem Tod leidenschaftliche Verpflichtung gewesen, sich auf diesen Feldern für das gesamtwirtschaftliche Wohl der Region einzusetzen.
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