Werbung

Nachricht vom 05.11.2012    

Jugend hat gute Chancen beim Start ins Berufsleben

Junge Leute, die mit einer Ausbildung ins Berufsleben starten wollen, haben beste Chancen. Zugleich wird es für viele Unternehmen schwieriger, geeigneten Nachwuchs zu finden und die betriebliche Zukunft zu sichern. Das zeigt die Bilanz für das Ausbildungsjahr 2011/2012, die die Agentur für Arbeit Montabaur jetzt vorlegt.

Montabaur. Ein Ausbildungsjahr beginnt jeweils am 1. Oktober und endet am 30. September des folgenden Jahres. In diesem Zeitraum meldeten sich bei der Arbeitsagentur Montabaur, die die beiden Landkreise Westerwald und Rhein-Lahn betreut, 2.451 Bewerber auf der Suche nach einer Lehrstelle. Zugleich boten die Betriebe 1.788 Ausbildungsstellen über den Arbeitgeberservice der Agentur an – ein deutliches Plus von 105 gegenüber dem Vorjahr.

„Die Schere hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr geschlossen – zum Vorteil der jungen Leute“, sagt Agenturchef Elmar Wagner. „Die Betriebe in der Region haben erkannt, wie wichtig es ist, sich die Fachkräfte von morgen heranzuziehen. Im Zuge der demografischen Entwicklung schrumpft das Potenzial, aus dem sie schöpfen können. Gleichzeitig drohen viele Belegschaften zu überaltern, und es gilt gegenzusteuern. Natürlich trägt auch die gute Arbeitsmarkt- und Beschäftigungslage dazu bei, dass so viele Auszubildende gebraucht werden.“

Am 30. September galten von den bei der Berufsberatung betreuten Bewerber nur noch 49 als unversorgt – die übrigen haben inzwischen eine Ausbildung begonnen, sich für ein Studium oder einen weiteren Schulbesuch entschieden oder werden gefördert – zum Beispiel in berufsvorbereitenden Maßnahmen oder über Einstiegsqualifizierungen. Die Zahl der Ausbildungsstellen, die zum genannten Stichtag noch unbesetzt war, ist mit 128 erheblich höher als die der unversorgten Jugendlichen.

Auch wenn Angebot und Nachfrage sich rechnerisch aufeinander zubewegen: Nicht jeder Jugendliche findet seinen Traumjob und nicht jede Firma den idealen Azubi. Die Hauptgründe liegen laut Wagner auf der Hand: Die meisten jungen Menschen agieren bei der Berufswahl leider in engen Bahnen und folgen dabei auch noch dem traditionellen Rollenverständnis: Bei den Mädchen stehen die Verkäuferin, die Friseurin und die medizinische Fachangestellte offenbar unverrückbar in den Top Ten der Wünsche, bei den Jungen sind es der Metallbauer, der Kfz-Mechatroniker und der Bürokaufmann. „Mehr als die Hälfte der Mädchen konzentrieren sich auf fünf Berufe, knapp ein Drittel der Jungen auf sechs Berufe“, erklärt Wagner. „Das ist sehr schade, denn damit verschenken sie viele Möglichkeiten, was Karriere, Verdienst und interessante Jobs angeht. Die Auswahl ist riesig: In Deutschland gibt es mehr als 300 Ausbildungsberufe!“



Berufe aus der „Hitliste“ der Wünsche finden sich durchaus auch in den Top Ten der gemeldeten Stellen. Aber hier wird das Missverhältnis deutlich: So wollen viel mehr junge Menschen im Büro oder in der Arztpraxis arbeiten als Ausbildungsplätze angeboten werden. Auf der anderen Seite gibt es z.B. zu wenige Interessenten für das Hotel- und Gaststättengewerbe.

Da der Nachwuchs knapp wird, müssen auch die Arbeitgeber neue Wege gehen. „Manches Schulzeugnis spricht nicht für den Bewerber, mancher junge Mensch hat Defizite“, sagt der Agenturchef. Aber oft lohnt es sich, auch den Schwächeren eine Chance zu geben. Der Teenager, der schulisches Lernen verabscheut hat, kann sich in der Praxis sehr wohl bewähren.“ Und wenn es in der Berufsschule hakt, kann die Arbeitsagentur ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) finanzieren. Der Bedarf ist offenbar groß, und entsprechend stark wird dieses Angebot genutzt: derzeit sind im Agenturbezirk 250 abH-Plätze besetzt.

Bei der Arbeitsagentur wurden trotz zurückgehender Schülerzahlen im aktuellen Entlassjahrgang mehr Bewerber für Lehrstellen registriert: darin spiegelt sich, dass die duale Ausbildung für junge Leute attraktiv ist. Es zeigt aber auch, dass der Service der Berufsberatung verstärkt genutzt wird. Die Berufsberater besuchen alle Entlass- und Vorentlassklassen im Agenturbezirk (Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis) und informieren grundlegend. Außerdem werden individuelle Gesprächstermine angeboten.
Teamleiter Peter Müller rät allen jungen Leuten, sich frühzeitig zu orientieren und zu bewerben. Er weiß auch, wie wichtig der Rückhalt der Erwachsenen ist: „Eltern, Lehrer und Berater müssen an einem Strang ziehen und die jungen Leute unterstützen. Unerlässlich sind natürlich Eigeninitiative und Motivation. Wenn das alles stimmt, sollte bei der Berufswahl nichts mehr schief gehen!“


Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Theaterstück „Die große Nein-Tonne“: Kinder stärken und schützen

Hachenburg. Das Theaterstück drehte sich um die Frage: "Was gehört in die große Nein-Tonne?" Zusammen mit den Darstellern ...

Massenkarambolage auf winterglatter Autobahn: Sieben Fahrzeuge betroffen

Region. Gegen 23 Uhr kam es zwischen den Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Dierdorf zu einem Verkehrsunfall mit sieben ...

Neuer Headcoach der Fighting Farmers Montabaur: Tino von Eckardt tritt am 1. Dezember an

Montabaur. Der A-Lizenz-Trainer Tino von Eckardt bringt eine beeindruckende Karriere von 40 Jahren als Spieler und Trainer ...

Mehrere Verkehrsunfälle in Westerburg - Drogenbeeinflussung und unangepasste Bereifung als Ursache

Region. Gegen 12.15 Uhr kam es zu einem Unfall auf der K34 zwischen Hof und Stein-Neukirch. Ein 21-jähriger Mann verlor in ...

Unfall durch Schneeglätte und Sommerreifen - E-Auto erfordert aufwendige Bergung

Wittgert/Wirscheid. Um 23.50 Uhr kam es auf der L 306 zwischen Wittgert und Wirscheid zu einem Verkehrsunfall. Der allein ...

Apfel oder Kapsel - Verbraucherzentrale klärt auf, was wirklich in Nahrungsergänzungsmitteln steckt

Region. In diesem 90-minütigen Web-Seminar gibt Katrin Deußen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ...

Weitere Artikel


Barocke Streicher- und Cembaloklänge in moderner Kirche

Montabaur. Zu einem außergewöhnlich großen Programm lud das bekannte Diezer Instrumentalensemble unter der Leitung von Erhard ...

Musik trifft Literatur beim marienthaler forum

Hamm/Region. „Musik trifft Literatur“ heißt es am Sonntag, dem 18. November, beim marienthaler forum. Beginn der Veranstaltung ...

Neue Notfallseelsorger für den Westerwaldkreis

Westerwaldkreis. Es stand schlecht um die Notfallseelsorge im Westerwaldkreis (NFS): Noch im vergangenen Jahr war deren Personalsituation ...

Babys unter Wasser fotografieren

Bad Marienberg. Babys haben den angeborenen Tauchreflex, der es ihnen ermöglicht, unter Wasser den Atem anhalten zu können. ...

7.000 Euro für Kitas im Westerburger Land

Westerburg. Stadtbürgermeister Ralf Seekatz, MdL, brachte es kurz und kompakt auf den Punkt: „Aus unserer Sicht können Sie ...

Wolfsexperte Markus Bathen kommt in den Westerwald

Hachenburg, Im Forstliches Bildungszentrum (Forstamt)in Hachenburg findet am Freitag, 16. November, ab 19 Uhr eine Veranstaltung ...

Werbung