Großer Zulauf beim Tag der offenen Tür
Dierdorf. Zum Tag der offenen Tür strömten auch viele „Ehemalige“ in die Nelson-Mandela-Realschule plus. Mit 1.100 Schülern ist die Nelson-Mandela eine der größten Schulen dieser Art in Rheinland-Pfalz.
150 bis 160 neue Schüler werden jedes Jahr hier angemeldet. Die Klassenmesszahl liegt bei 25, deshalb werden einige Jahrgänge in bis zu sieben Parallelklassen unterrichtet. Insgesamt 80 Lehrer sind an dieser Schule beschäftigt.
In Dierdorf wird das kooperative Schulmodell verfolgt, im Unterschied zu den integrativen Ansätzen in den benachbarten Schulen Puderbach und Selters. Schulleiter Hartmut Schiemann erklärt: „Nach der fünften Klasse überlegen wir gemeinsam mit den Schülern und den Eltern, ob eher der Berufsreifezweig oder die Mittlere Reife angestrebt werden. Danach ist noch in jedem Schuljahr ein Wechsel in den jeweils anderen Bereich möglich. Wenn der Berufsreife-Abschluss angestrebt wird, arbeiten wir mit dem Schüler stärker an der beruflichen Orientierung und Vorbereitung auf die Berufe, für die sich der Schüler interessiert.“
Beim Tag der offenen Tür sieht man viele Lehrer freundlich und aufmerksam mit den Kindern und Jugendlichen sprechen. Ehemalige kommen und nutzen den Tag, sich an eine schöne Schulzeit zu erinnern. Herzlich werden sie von ihren Lehrern von damals begrüßt, man umarmt sich. Drei Mädchen aus Puderbach berichten, dass sie nach der Mittleren Reife in Dierdorf auf das Rhein-Wied-Gymnasium in Neuwied gingen: „Man warnte uns, dass in der 11 auf dem Gymnasium der große Noteneinbruch kommt. Bei uns war das nicht so. Wir haben aber beobachtet, dass Schüler von anderen Realschulen mit viel weniger Wissen aufs Gymnasium kamen.“
Mit der Mittleren Reife und der Berechtigung zum Besuch eines Gymnasiums beenden im Schnitt zwei Drittel der Schüler die Nelson-Mandela-Realschule plus. Ab der neunten Klasse können Jugendliche realitätsnah in der Schülerfirma mitarbeiten. Hier werden Schulmaterialien ein- und verkauft und die Sportsachen der Schule zu günstigen Preisen an die Schüler verkauft. In dieser Firma sammeln die Jugendlichen wichtige Erfahrungen für das spätere Berufsleben.
Im Rahmen von Austauschen mit Schulklassen in England und Tunesien werden soziale Kompetenzen und kulturelles Verständnis gefördert. Weil die Schule auch den Schwerpunkt Medienkompetenz hat, stehen EDV-Labore, Laptopwagen und elektronische Tafeln zur Verfügung. Für den Betrieb der Ganztagsschule arbeitet die Realschule plus eng mit den heimischen Vereinen zusammen. So gibt es zum Beispiel eine Voltigier-AG beim Reitverein Dierdorf. Angedacht ist auch eine Kooperation mit der örtlichen Feuerwehr, die den Jugendlichen an der Schule wichtige technische Kenntnisse beibringen könnte. Gleichzeitig wirbt die Feuerwehr dabei für den dringend notwendigen jugendlichen Nachwuchs. Im kommenden Jahr ist die Gründung eines Schulorchesters geplant, in das Musikinteressierte aus den Bläserklassen und andere Schüler einmünden können. Holger Kern
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