Menschen mit Handicap bei der Jobsuche unterstützen
Der Integrationsfachdienst der Diakonie hilft Menschen mit Behinderung auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt und bei der Jobsuche. Der Fachdienst versteht sich als Mittler zwischen Betroffenen und Arbeitgeber. Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember präsentiert sich der Fachdienst im Kreishaus Montabaur.
Westerwaldkreis/Rhein-Lahn-Kreis. Seit 1991 hilft der Integrationsfachdienst des Diakonischen Werks Menschen mit Behinderung, die im ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen wollen. Die in Montabaur ansässige Einrichtung berät die Betroffenen nicht nur in praktischen Dingen wie der korrekten Bewerbung oder der Suche nach dem richtigen Job, sondern nimmt Kontakt zum Arbeitgeber auf und bietet zudem Unterstützung während der Einarbeitungsphase an. Und zwar völlig kostenfrei.
Gabriele Crezelius ist Mitarbeiterin des Vermittlungsdienstes und erklärt zunächst, wer Anspruch auf die Beratung hat: „Meine Kollegin Brigitte Orschel und ich helfen Betroffenen aus dem Westerwaldkreis und dem Rhein-Lahn-Kreis mit einem Behinderungsgrad von mindestens 30 Prozent oder solchen, die psychisch erkrankt sind.“ Worin genau diese Hilfe besteht, ist indes ganz unterschiedlich. „Mal coachen wir unsere Klienten intensiv, mal suchen wir gemeinsam mit ihnen mögliche Stellen heraus, schlagen Arbeitgebern konkrete Kandidaten vor und begleiten die Männer und Frauen zu den Vorstellungsgesprächen“, erklären sie.
Und natürlich hören sie ihrem Gegenüber zu, wenn es über sein Handicap reden möchten. „Wir sind zwar keine Therapeuten, aber diese Zeit nehmen wir uns“, sagt Gabriele Crezelius.
Um bis zu 56 Menschen kann sich der Integrationsfachdienst der Diakonie kümmern. Zurzeit sind freilich noch einige Plätze frei, erläutert die Diplom-Pädagogin und glaubt, dass viele Menschen nicht wissen, ob ihnen die Hilfe des Dienstes zusteht. „Wir kümmern uns nicht nur um Behinderte, sondern auch um solche mit einem psychischen Leiden oder einer schweren körperlichen Krankheit wie Krebs oder Diabetes“, unterstreicht sie und betont, dass der Integrationsfachdienst auch ein Ansprechpartner für die Arbeitgeber ist.
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„Viele von ihnen haben Fragen und Befürchtungen, wenn es um die Beschäftigung von behinderten Menschen geht. Wir tun unser Bestes, ihnen die Scheu davor zu nehmen, solche Personen einzustellen.“ Denn etliche Arbeitgeber wissen nicht, dass der Staat zahlreiche Fördermöglichkeiten für eine behindertengerechten Umbau des Arbeitsplatzes bereithält – und dass solche Mitarbeiter oft außergewöhnlich motiviert sind: „Diese Menschen entwickeln häufig einen vorbildlichen Ehrgeiz bei ihrer Tätigkeit und wollen zeigen, dass sie die Aufgaben mindestens so gut wie der nichtbehinderte Kollege erledigen“, weiß Gabriele Crezelius.
Und selbst wenn die Menschen mit Handicap in Lohn und Brot stehen, kümmert sich die Einrichtung der Diakonie weiter um sie. Dann übernimmt Martin Willuweit die Betreuung, der Leiter des Berufsbegleitenden Dienstes: „Die Menschen finden bei uns also eine umfassende Hilfe in einem Haus“, sagt er.
Am Ende der Begleitung muss allerdings nicht unbedingt der feste Job stehen, sagt Gabriele Crezelius: „Wir nehmen uns Zeit für unser Gegenüber. Und deshalb kann sich nach einem langen Gespräch durchaus herausstellen, dass die Rente, eine Reha oder eine Fortbildung der bessere Weg wäre. Aber auch bei dieser Entscheidung begleiten wir die Männer und Frauen, die zu uns kommen.“ (bon)
ZUSATZ
Weitere Informationen und Anmeldung zum Integrationsfachdienst Montabaur des Diakonischen Werks im Westerwaldkreis gibt es unter Telefon 02602/106980 oder per E-Mail (aussenstelle@diakonie-westerwald.de). Der Integrationsfachdienst präsentiert seine Arbeit auch beim Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung im Westerwaldkreis am Montag, 3. Dezember, ab 10 Uhr im Kreishaus Montabaur.
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