Förderverein setzt sich für ältere Menschen ein
Der Förderverein für das Ignatius-Lötschert-Haus im Buchfinkenland will auch künftig dafür sorgen, dass es den älteren Menschen gut geht. Neben den Vorstandswahlen wurde bei der Mitgliederversammlung auch über die Themen Altenpflegeausbildung und Fachkräftebedarf debattiert.
Horbach. Tue Gutes und rede darüber – genau das tat jetzt auch wieder der Förderverein für das Ignatius-Lötschert-Haus im Buchfinkenland. Leider nur gut zwei Dutzend der 184 Mitglieder trafen sich im weihnachtlich dekorierten Gesellschaftsraum des Horbacher Seniorenpflegeheimes zur Mitgliederversammlung. Der Verein plant für die kommenden Jahre viele Aktionen rund um das Haus, damit es den dort lebenden älteren Menschen möglichst gut geht. Was davon umgesetzt werden kann, hängt auch von der Zahl der neuen Fördermitglieder ab.
Für den Vorstand und die Barmherzigen Brüder begrüßte Uli Schmidt die Gäste zu Kaffee und Kuchen, aber auch zu Information und Diskussion. „Nach einer aktuellen Studie fehlen bis 2030 rund 500.000 Vollzeitkräfte in der Pflege“, so Schmidt. Deshalb werde die Sicherstellung eines hohen Pflegestandards ein wichtiges Zukunftsthema bleiben, wozu auch ein aktiver Förderverein mit möglichst vielen Mitgliedern etwas beitragen könne. Schatzmeister Gregor Nelles berichtete darüber, wofür die Spenden und Beiträge im zurückliegenden Jahr ausgegeben worden sind. „Wir haben Praktikanten und kleinere Investitionen in der Einrichtung gefördert, aber es stehen auch noch Mittel für die vielen Vorhaben im kommenden Jahr zur Verfügung“, so Nelles.
Der teilweise neu gewählte Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Uli Schmidt, Horbach (Vorsitzender), Gregor Nelles, Montabaur (zweiter Vorsitzender), Harry Krawinkel, Niederelbert (Schatzmeister), Wolfgang Paul, Stahlhofen und Roland Fetz, Welschneudorf (beide Beisitzer). Zu Kassenprüfern wurden Benno Heibel, Heiligenroth und Friedhelm Jung, Horbach, gewählt. Brudervorsteher Christoph Heun, Jürgen Simon, Lucie Friedrich und Bernd Eberz unterstützen den Vorstand als Mitarbeiter der Einrichtung.
Im Bericht der Heimleitung wies Heimleiter Jürgen Simon darauf hin, dass die Pflegefachkräfte in der Region immer knapper werden. „Wir müssen noch mehr ausbilden“, meinte auch Pflegedienstleiterin Lucie Friedrich. Sie sieht auch in der Palliativversorgung im Haus den Bedarf für weitere Fortbildungen. Stolz sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ignatius-Lötschert-Hauses auf die jüngste Benotung durch den PKV-Verband: in allen Bereichen wurde die Bestnote 1,0 vergeben.
Über die Altenpflegeausbildung an der Berufsbildenden Schule in Westerburg berichteten die beiden Lehrkräfte Edith Detzler und Dr. Marita Blitzko-Höner. Derzeit werden an der dortigen Altenpflegeschule 289 junge Menschen ausgebildet. Für den pflegepraktischen Teil gebe es Kooperationsverträge der Schule mit 110 Einrichtungen. Es wurde das Engagement vieler Auszubildender gelobt, aber auch kritisch über viele kognitiv überforderte und damit für die Arbeit an Menschen ungeeignete Jugendliche berichtet.
„Die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter ist ein zentraler Faktor für den Erfolg jeden Unternehmens. Das gilt besonders im Bereich der Pflege“, so Stefan Hönicke als betrieblicher Gesundheitsmanager der AOK in einem kurzen Vortrag. Verbesserungswünsche der Mitarbeiter, die zu einer reduzierten gesundheitlichen Beanspruchung in der Pflegeeinrichtung führten, sollten deshalb immer ernst genommen werden.
Die vielfältigen Aktivitäten des Fördervereins sollen in Zukunft von einem gemeinsamen Konzert für Kinder und Senioren bis zu einem regelmäßigen Seniorenspaziergang „3.000 Schritte für unsere Gesundheit im Alter“ reichen. Dafür werden noch zwei oder drei rüstige Jungsenioren gesucht, die die Leitung dieses Projektes in Kooperation mit anderen Vereinen übernehmen wollen. Vorträge zur Sicherheit des Geldes im Alter und zur Demenz sind ebenso geplant wie ein Museums-Erinnerungsprojekt „So war das früher bei uns im Buchfinkenland“ für demenziell erkrankte Menschen. Auch zu einem jährlichen Pflegestammtisch soll eingeladen werden. Der siebte Arbeitseinsatz „Aktion Wühlmaus“ am 9. November und die Mitgliederversammlung am 7. Dezember beschlossen das kommende Vereinsjahr.
Für die wichtige Arbeit des Fördervereins und einen ebenso informativen wie beeindruckenden Nachmittag dankte am Schluss der Generalobere der Barmherzigen Brüder Montabaur, Bruder Stephan Geißler: „Es tut gut, so etwas hier erleben zu dürfen“. Das Ziel für 2013 ist klar vorgegeben: dann soll endlich das 200. Mitglied im Verein begrüßt werden.
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