Werbung

Nachricht vom 21.12.2012    

Sanierungskurs: Stellenabbau bei Fuhrländer

Die Liebenscheider Fuhrländer AG ist auf Sanierungskurs. In dieser Woche informierte das Unternehmen über die Entlassung von 122 Beschäftigten, die zunächst in eine Transfergesellschaft wechseln können. Auszubildende sind nicht betroffen. Unterdessen wird mit Hochdruck an einem Insolvenzplan gearbeitet, der die Grundlagen für eine langfristige Unternehmensicherung legen soll.

Liebenscheid/Region. Die insolvente Westerwälder Fuhrländer AG entlässt 122 seiner 302 Mitarbeiter. Vorstand und Betriebsrat des Windkraftanlagenbauers hätten sich auf einen entsprechenden Sozialplan geeinigt, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Liebenscheid mit. Betroffene Mitarbeiter können demnach freiwillig von Januar an für sechs Monate in eine Transfergesellschaft wechseln. Sie sollen 80 Prozent ihres letzten monatlichen Nettogehalts erhalten. Auszubildende, so das Unternehmen, seien vom Stellenabbau nicht betroffen.

Insolvenzplan wird Anfang 2013 vorgelegt

Fuhrländer hatte im September einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Montabaur eingereicht, Mitte Dezember eröffnete das Gericht dann das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Hierbei kann ein Unternehmen unter Aufsicht eines Sachwalters mit Einschränkungen weiter über das Vermögen verfügen, Vorstand und Aufsichtsrat bleiben in ihren Funktionen. Der Trierer Professor Dr. Dr. Thomas B. Schmidt als Sachwalter will Anfang 2013 einen Insolvenzplan vorlegen, der eine Fortführung des Westerwälder Unternehmens vorsieht. Bereits vor dem Eröffnungsbeschluss hatte Schmidt in einem Gutachten an das Gericht festgestellt, dass die Fuhrländer AG nach einer Entschuldung grundsätzlich erhalten und saniert werden kann. Fuhrländer verfügt demnach über das erforderliche Personal, gut ausgebildete Experten und das notwendige Know-How, um das Unternehmen in Eigenverwaltung zu sanieren.



Investorensuche läuft

Fuhrländer-Vorstand Werner Heer hatte bereits Mitte des Monats darauf hingewiesen, dass auch Personalmaßnahmen unerlässlich seien, die eine sozialverträgliche Reduzierung der Beschäftigtenzahl vorsehen, um die nachhaltige Sicherung des Unternehmens zu gewährleisten. Sachwalter Schmidt arbeitet nun unter Hochdruck an einem komplexen Insolvenzplan, der die Entschuldung sowie den Erhalt und die Fortführung des Unternehmens vorsieht. Um strategische Investoren zu finden, ist der Investorenprozess mit Unterstützung der Unternehmensberatungsgesellschaft KPMG eingeleitet worden. Erste Erfolg versprechende Gespräche mit potentiellen Interessenten haben stattgefunden.

In die Krise geriet das heimische Vorzeigeunternehmen in den letzten Jahren aus diversen Gründen: Nach einer Phase des starken Wachstums hatte sich der Windkraftsektor in den vergangenen Jahren rückläufig entwickelt. Sinkende Margen und die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise verstärkten zudem die finanziellen Sorgen. Hinzu kamen Zahlungsstockungen bei Auslandsprojekten. Alle diese Gründe führten insgesamt letztlich zum Insolvenzantrag. (as)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Kneipenfestival Montabaur 2025: Ein musikalisches Highlight

Das Kneipenfestival in Montabaur ist ein fester Bestandteil des regionalen Veranstaltungskalenders. Auch ...

Rasante Fahrt endet im Unfall zwischen Bonefeld und Straßenhaus: Polizei sucht Zeugen

Am 1. April kam es auf der B256 zwischen Bonefeld und Straßenhaus zu einer gefährlichen Verkehrssituation. ...

Ausstellung "Gemeinsam gegen Sexismus" endet mit Vortrag

Seit dem 8. März bietet das Rathaus Montabaur eine informative Ausstellung über das Thema Sexismus. Zum ...

Feuerwehr Rennerod ehrt langjährigen stellvertretenden Wehrleiter

Die diesjährige Dienstversammlung der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Rennerod bot zahlreiche Höhepunkte. ...

Grube Bindweide bereitet sich auf Saisonstart vor

Die Grube Bindweide steht kurz vor dem Start der neuen Saison. Mit Hochdruck wird an den letzten Vorbereitungen ...

Neues Mannschaftstransportfahrzeug stärkt Jugendfeuerwehr in Rennerod

Die Jugendfeuerwehren der Verbandsgemeinde Rennerod haben ein neues Fahrzeug erhalten. Dieses soll nicht ...

Weitere Artikel


BUGA-Verkehrsinformationsseite des LBM ausgezeichnet

Anerkennung gab es für die Verkehrsinformationsseite des Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) ...

"Kirchenmäuse" proben für neues Musical

Der Kinder- und Jugendchor „Kirchenmäuse“ der evangelischen Kirchengemeinde Westerburg probt ab dem 23. ...

Staats- und Förderpreis für das Kunsthandwerk Rheinland-Pfalz 2013 ausgeschrieben

Zur Verleihung des Staats- und Förderpreises für das Kunsthandwerk Rheinland-Pfalz wird in Mainz 2013 ...

Die Grundschuld - oder: “Gehört mein Haus der Bank?”

Trotz historisch niedriger Zinsen gilt es bei der Finanzierung des Eigenheims Feinheiten zu beachten. ...

Sebastian Stendebach bleibt Montabaurer SPD-Chef

Kontinuität und Einigkeit bestimmte die Mitgliederversammlung des SPD-Gemeindeverbands Montabaur. Einstimmig ...

Bürgschaftsbank berät Unternehmen und Gründer

Die Rheinland-Pfalz bietet am 10. Januar 2013 in Mainz einen Beratertag an. Die Bank unterstützt Unternehmen ...

Werbung