ACDL lehnt Abschaffung des Sitzenbleibens ab
Sitzenbleiben abschaffen? – Der Arbeitskreis Christlich-Demokratischer Lehrerinnen und Lehrer wehrt sich entschieden gegen das von der rot-grünen Landesregierung verfolgte Ziel, das Sitzenbleiben wenn möglich bereits zum neuen Schuljahr abzuschaffen, da sich dieser bildungspolitische Schnellschuss zu Lasten der Schülerinnen und Schüler auswirken würde.
Rheinland-Pfalz. Der Arbeitskreis Christlich-Demokratischer Lehrerinnen und Lehrer (ACDL) Rheinland-Pfalz lehnt eine Abschaffung des Sitzenbleibens ab. Die Ankündigung des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums eventuell bereits zum neuen Schuljahr die im rot-grünen Koalitionsvertrag vereinbarte Abschaffung des Sitzenbleibens auf den Weg zu bringen ist ein weiterer bildungspolitischer Schnellschuss zu Lasten der Schülerinnen und Schüler.
Begründet wird dieser Schritt mit den Ergebnissen einer Studie der Bertelsmann-Stiftung, die zu dem Schluss kommt, das Sitzenbleiben im Schulsystem koste pro Jahr eine Milliarde Euro. Die Bertelsmann-Stiftung versucht seit geraumer Zeit, Bildung primär unter ökonomischen Gesichtspunkten zu bewerten.
„Wie zu erwarten war, springt nun auch die rheinland-pfälzische Landesregierung auf den Populismus-Zug auf und marschiert in Richtung Abschaffung des Sitzenbleibens. Dass ausgerechnet eine rot-grüne Landesregierung diesem kurzsichtigen Nützlichkeitsdenken auf den Leim geht, erstaunt auf den ersten Blick. Allerdings kann auf diesem Wege deren Ziel einer Einheitsschule weiter verfolgt werden. Leistungsfeindlichkeit, Gleichmacherei und Sparen an der falschen Stelle sind mit den Prinzipien christdemokratischer Bildungspolitik nicht vereinbar. Es hat nichts mit einer Demütigung für Schülerinnen und Schüler zu tun, wenn diese den Lernstoff eines Schuljahres wiederholen, sollte dies aus fachlichen und pädagogischen Gründen angebracht sein“, erklärt der Landesvorsitzende des ACDL Rheinland-Pfalz, Dr. Markus Reinbold.
Den Schülerinnen und Schülern wird durch die Abschaffung des Sitzenbleibens die Chance zur Konsolidierung genommen und vielen fehlt der Anreiz zur aktiven Lernbereitschaft. Das Leistungsniveau wird durch solche Maßnahmen in vielen Klassen sinken. Anknüpfender Unterrichtsstoff kann nicht mehr verarbeitet werden und die Frustration der Schülerinnen und Schüler wäre die Folge. Für jedes Kind die angemessene Bildung – das ist das Credo christdemokratischer Politik.
„Auch die Entwertung von Noten durch zusätzliche Berichte zur Lernentwicklung geht in dieselbe Richtung, indem die Vergleichbarkeit von Leistungen verwässert wird. So wird die Schule immer mehr zu einem Hort der Glückseligkeit, der auf die wahre Berufswelt nicht im Ansatz vorbereitet. Rot-Grün kehrt immer wieder zu fehlgeschlagenen Träumereien der Achtzigerjahre zurück, die auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler zum Scheitern gebracht wurden. Für alle die gleiche Bildung – das ist Bildungssozialismus auf niedrigem Niveau, den niemand, zuallerletzt eine moderne Wissensgesellschaft wie die unsre, braucht“, so Dr. Markus Reinbold.
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