Ülkü Özdemir schießt IGS Selters zum Landessieg
Nach dem zweiten Platz vor zwei Jahren und Rang drei im letzten Jahr ist es den Mädchen der IGS Selters (bis Jahrgang 2000) am Montag beim Fritz-Walter-Cup-Landesfinale endlich gelungen. Mindestens ein Jahr gehört ihnen der Titel „beste Schülermädchenmannschaft aus ganz Rheinland-Pfalz“.
Selters. Vor großer Kulisse und atemberaubender Stimmung in der proppenvollen Sporthalle der Technischen Universität Kaiserslautern schlugen die blau gekleideten Schülerinnen im Finale das Gymnasium Daun mit 3:0. Überragende Akteurin war die Deutsch-Türkin Ülkü Özdemir.
Dass der Fritz-Walter-Cup auch in seiner 13. Auflage ein unvergessliches Event werden wird, daran hat im Vorfeld niemand gezweifelt. Wer am Montag in Kaiserslautern Augenzeuge der größten Schulfußballveranstaltung Deutschlands war, erlebte ein Tollhaus an Emotionen. Grenzenloser Jubel und Enttäuschung lagen nah beieinander. Ausnahmslos jubeln konnte bei den Mädchen nur eine Mannschaft: die IGS Selters.
Bereits beim 5:0-Auftaktsieg gegen das Gymnasium aus Bernkastel-Kues setzte die IGS ein großes Ausrufezeichen und stand bereits mit einem Bein im Halbfinale. Es folgte ein glücklicher Sieg im zweiten Gruppenspiel gegen das Helmholtz-Gymnasium aus Zweibrücken. In letzter Sekunde erzielte Ülkü Özdemir das 1:0-Siegtor. Im Halbfinale versuchte das Gymnasium aus Calvarienberg, das Team von Trainerin Petra Fuß-Schmidt zu stoppen. Ohne Erfolg. Gewohnt zielstrebig und dominant zog Selters mit 4:1 ins Finale ein.
Inzwischen war auch Horst Eckel, ewiges FCK-Idol und Weltmeister von 1954, eingetroffen. Fleißig versorgte er Schüler, Lehrer und Eltern mit Autogrammen und war auch für Erinnerungsfotos stets bereit. Gegen 15.30 Uhr richtete sich sein Blick dann wieder ganz genau auf die Hallenfläche. Das große Mädchenfinale zwischen IGS Selters und Gymnasium Daun wurde angepfiffen.
Angetrieben von der besten Spielerin des Turniers, Ülkü Özdemir, triumphierte Selters mit 3:0. Kaum war die Schlusssirene zu hören, stürmten die Mitschüler, die während der Spiele ihre Schule lautstark nach vorne peitschten, das Spielfeld. Im dritten Anlauf war es geschafft: Landessieger!
Auch Trainerin Petra Fuß-Schmidt, die von Konrektorin Natascha Delgado und Verena Lesinski (Fachkonferenzleiterin Sport) unterstützt wurde, brach in Begeisterung aus: „Ich mag einfach den Hallenfußball. Es ist eine schönere Atmosphäre als draußen, wie man auch heute wieder hier erleben durfte. Insbesondere gefällt mir Futsal. Hier teilzunehmen und zu gewinnen ist einfach nur schön.“
Ülkü Özdemir war nach dem Turnier auch eine gefragte Schülerin für das Kamerateam von DFB-TV. Auf die Frage, wie man so gut spielen kann wie sie, gab es eine einfach Antwort: „Mein Vater war Trainer. Dann sind wir mit meiner Schwester immer spielen gegangen. So haben wir angefangen.“ Stellvertretend für die gesamte Mannschaft bedankte sich Özdemir bei Fuß-Schmidt: „Sie hat uns immer voll unterstützt und uns sehr gut trainiert.“
Jährlich nehmen am Fritz-Walter-Cup etwa 5.000 Mädchen und Jungen teil, deren Teams sich über Vor- und Zwischenrunde sowie den Regionalentscheid für das Landesfinale qualifizieren können. „Wir konnten in 13 Jahren etwa 65.000 Kinder auf den Hallenböden bewegen“, strahlte der Geschäftsführer der Fritz-Walter-Stiftung, Michael Desch, bei der Siegerehrung. Jeweils sechs Mädchen- und Jungenteams aus den Aufsichts- und Dienstleistungsdirektionen Koblenz, Trier und Neustadt haben es ins Landesfinale geschafft. Insgesamt haben 151 Mädchenmannschaften an dem Wettbewerb teilgenommen. Gegen 16:10 Uhr war es dann soweit: Horst Eckel überreichte der IGS Selters den heiß begehrten Wanderpokal. Dass Mannschaft, Mitschüler und Betreuerteam auf der Rückfahrt in den Norden ins Schneechaos gerieten, juckte keinem mehr. Es war ein großer Tag und großer Sport.
Es spielten:
Jana Mertgen (7b), Milena Götsch (7b), Magdalena Nue (7b), Selin Tasci (7c), Havva Tütüncü (7c), Ülkü Özdemir (7c), Lorena Eberz (6d) und Angelina Schenkelberg (5d).
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