Werbung

Nachricht vom 15.03.2013    

Naturschutzverbände erneuern Kritik an LEP IV

Der Landesentwicklungsplan IV (LEP) stößt erneut auf Kritik von zehn rheinland-pfälzischen Naturschutzverbänden. Sie fordern einen gelenkten Ausbau der Windenergie zum Schutz der Menschen und der Natur.

Region. Anlässlich der Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Landtages am Donnerstag, 14. März erneuern die zehn anerkannten Naturschutzverbände in Rheinland-Pfalz noch einmal ihre Forderungen zur Teilfortschreibung des Landesentwicklungs-Programmes IV.

Die bisherigen Vorschläge der Landesregierung zur Umsetzung der Energiewende werden von allen Verbänden einheitlich abgelehnt. „Wir sind gespannt, wie viele unserer Forderungen, die wir im Rahmen der Anhörung gestellt haben, letztlich in das LEP IV aufgenommen werden“ formuliert Siegfried Schuch, Vorsitzender des NABU Rheinland-Pfalz, die Hoffnung der zehn anerkannten Naturschutzverbände.

Die Landesregierung hat im Koalitionsvertrag vereinbart, die Windenergieproduktion bis 2020 zu verfünffachen und bis 2030 den Stromverbrauch zu 100 Prozent aus Regenerativen Energien zu decken. Die Naturschutzverbände unterstützen dieses politische Ziel der Landesregierung und sprechen sich für
einen schnellen und naturverträglichen Ausbau der Windkraft in Rheinland-Pfalz aus.
Sie fordern aber, dass dieser Ausbau gelenkt vor sich gehen muss, weil sonst sowohl die Lebensqualität der Menschen als auch die Lebensräume für viele Tierarten gefährdet sind. Für die Lenkung erachten die Verbände
eine qualifizierte Planung von Vorrang-/Eignungs- und Ausschlussgebieten für Windenergieanlagen auf der Ebene der Regionalplanung für dringend erforderlich.
Die Naturschutzverbände sind sich darüber einig: Der Ausbau der Windkraft ist notwendig, verlangt der ohnehin geschundenen Natur aber viel ab, selbst wenn sich alle Planungsgemeinschaften, Kommunen, SGDen und die Windkraftbetreiber an die von ihnen geforderten Rahmenbedingungen halten.



Da es unweigerlich zu mehr Vogel- und Fledermausschlag kommen wird, fordern sie die Landespolitik dazu auf, durch eine klare überregionale Lenkung diese Beeinträchtigungen zu minimieren. Im eigentlichen Genehmigungsverfahren werden die Umweltaspekte nicht ausreichend berücksichtigt, weil hier die Standortentscheidung schon getroffen und die naturschutzfachlichen Argumente vielfach nicht den notwendigen Stellenwert in den Abwägungen der Vor- und Nachteile eines Standorts enthalten. Hier bliebe in der Regel nur der Weg einer Klage gegen die Anlage.
Diese Rahmenbedingungen müssen bei der Novellierung des Landesentwicklungsprogramms durch die Landesregierung vorgegeben werden. Der vorgelegte Entwurf geht in die genau entgegengesetzte Richtung und stellt die Weichen für eine Nicht-Lenkung. Dies ist nach Ansicht der Verbände der entscheidende Schwachpunkt der Teilfortschreibung des LEP IV, weil er nur einseitig auf den Ausbau der regenerativen Energien setzt, ohne die Belange von Natur und Umwelt ausreichend zu berücksichtigen. Auch das Fachgutachten der Vogelschutzwarte bringt keinen ausreichenden Schutz. Es schließt nur 1,9 Prozent der Landesfläche (=10 Prozent der NATURA-2000-Gebietsfläche) für die Windenergie aus. In den übrigen Flächen dürfte bei Einhaltung verschiedener Kriterien gebaut werden.



Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Theaterstück „Die große Nein-Tonne“: Kinder stärken und schützen

Hachenburg. Das Theaterstück drehte sich um die Frage: "Was gehört in die große Nein-Tonne?" Zusammen mit den Darstellern ...

Massenkarambolage auf winterglatter Autobahn: Sieben Fahrzeuge betroffen

Region. Gegen 23 Uhr kam es zwischen den Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Dierdorf zu einem Verkehrsunfall mit sieben ...

Neuer Headcoach der Fighting Farmers Montabaur: Tino von Eckardt tritt am 1. Dezember an

Montabaur. Der A-Lizenz-Trainer Tino von Eckardt bringt eine beeindruckende Karriere von 40 Jahren als Spieler und Trainer ...

Mehrere Verkehrsunfälle in Westerburg - Drogenbeeinflussung und unangepasste Bereifung als Ursache

Region. Gegen 12.15 Uhr kam es zu einem Unfall auf der K34 zwischen Hof und Stein-Neukirch. Ein 21-jähriger Mann verlor in ...

Unfall durch Schneeglätte und Sommerreifen - E-Auto erfordert aufwendige Bergung

Wittgert/Wirscheid. Um 23.50 Uhr kam es auf der L 306 zwischen Wittgert und Wirscheid zu einem Verkehrsunfall. Der allein ...

Apfel oder Kapsel - Verbraucherzentrale klärt auf, was wirklich in Nahrungsergänzungsmitteln steckt

Region. In diesem 90-minütigen Web-Seminar gibt Katrin Deußen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ...

Weitere Artikel


Renate Knautz erhielt Ehrenmitgliedschaft

Betzdorf. Großer Andrang herrschte bei der diesjährigen Mitgliederversammlung von Haus & Grund im Kreise Altenkirchen und ...

Unterwasserhochzeit – Eine tolle Liebesgeschichte

Neuwied/Regensburg. Die Geschichte des Regensburger Paares ist eine ganz besondere: Vor gut 17 Jahren lernen sich Justina ...

Volles Haus bei "Heinrich-Heine á la carte"

Willmenrod. Zu der ausverkauften Veranstaltung „Heine á la carte“ konnte Pfarrerin Sabine Jungbluth, Bildungsreferentin im ...

Ülkü Özdemir schießt IGS Selters zum Landessieg

Selters. Vor großer Kulisse und atemberaubender Stimmung in der proppenvollen Sporthalle der Technischen Universität Kaiserslautern ...

Erste Wohnzimmerlesung mit Autorin Michaela Abresch

WW-Kurier: Eine Wohnzimmerlesung wird nicht jeden Tag verlost. Erzählen Sie unseren Lesern, was man sich unter einer solchen ...

Preisträger von „Jugend musiziert“ gaben Konzert im Schloss Engers

Egal ob auf der Violine oder Violoncello, am Klavier, auf der Klarinette und im Gesang - die jungen Interpreten machten den ...

Werbung