Kläranlage Hachenburg moderinsiert
Ein erster Schritt zur Sanierung der Kläranalge Hachenburg ist erfolgt. Weitere Erneuerungen sollen im Jahresverlauf folgen, so muss der rund 30 Jahre alte Klärgasbehälter ausgetauscht werden. Auch der 40 Jahre alte Faulturm weist Schäden auf.
Hachenburg. In den letzten Wochen wurden auf dem Gelände der Kläranlage in Hachenburg in einem ersten Schritt eine Dosieranlage und ein 50 Kubikmeter umfassendes Silo zur Lagerung und zur gesteuerten Zugabe von Kreide in den biologischen Abwasserreinigungsprozess errichtet.
Nach einer längeren Versuchsphase, in der per Hand Kreide in Form von Sackware zugegeben wurde, konnte beobachtet werden, dass insbesondere die Phosphorbelastung im Abwasser hierbei im zweistelligen Prozentbereich reduziert werden kann. Nach Abstimmung mit den Fachbehörden sowie einem Sondereinleiter und nach Entscheidung des Werkausschusses wurde die Anlage zu insgesamten Anschaffungskosten von rd. 50.000 Euro bei einem regionalen Unternehmen der Kunststoff- und Umwelttechnik bestellt.
Die Anlage absolviert derzeit ihren Probebetrieb und wird einen nachhaltigen Beitrag zum Gewässerschutz im Einzugsbereich der Kläranlage Hachenburg leisten. Zu guter Letzt ist auch eine hundertprozentige Verrechnung der Investitionsausgaben mit der Abwasserabgabe sowie eine laufende Reduzierung dieser Abgabe zu erwarten.
In einem weiteren Schritt soll im zweiten Quartal der gut drei Jahrzehnte alte Klärgasbehälter grundlegend erneuert werden. Der bisherige Behälter weist erkennbare alters- und nutzungsbedingte Beschädigungen auf und bedarf – da eine Aufarbeitung des Schadensbildes hinsichtlich des Behälterinneren mit großen Unwägbarkeiten verbunden ist – eines Austausches, der mit rd. 100.000 Euro zu veranschlagen ist.
Der Behälter fasst rd. 65 Kubikmeter und dient der Zwischenspeicherung der während der Schlammfaulung entstehenden Klärgase. Das im Jahr 2009 angeschaffte Blockheizkraftwerk erzeugt aus den jährlich anfallenden rund 56.000 Kubikmeter Klärgas sowie weiteren rund 40.000 Kubikmeter Erdgas insgesamt 200.000 kW/h Strom (entspricht dem Bedarf von 50 Haushalten) sowie 360.000 kW/h Wärme (entspricht dem Bedarf von etwa 20 Haushalten). Strom und Wärme werden dezentral zur Vorheizung des Faulturmes bzw. zum Betrieb der Anlagentechnik eingesetzt.
Daneben steht die Erneuerung des Rohrleitungsbaus zur Faul- und Heizschlammumwälzung im Umfang von rd. 60.000 Euro ebenfalls in diesem Jahr auf der Agenda. Ersetzt werden sollen hierbei Anlagenkomponenten, die bereits mehrere Jahrzehnte einer anspruchsvollen Nutzung Stand gehalten haben und nunmehr eines Austausches bedürfen. Bestandteil dieser Maßnahme ist obendrein die Erneuerung des für die Vorwärmung des Faulturmes benötigten Wärmtauschers, der in diesem Kontext an einen neuen, besser erreichbaren, Installationsort umgebaut wird.
Abgerundet werden die technischen Modernisierungen an der Kläranlage Hachenburg mit einer umfassenden ingenieurseitigen Aufarbeitung des Schadensbildes an dem mehr als 40 Jahre alten Faulturm. Insoweit sollen im Sommer dieses Jahres erste Ergebnisse vorliegen, die dann im Werkausschuss detailliert vorgestellt werden teilten die Verbandsgemeindewerke Hachenburg, Betriebszweig Abwasserwerk mit.
Lokales: Hachenburg & Umgebung
Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!