Frühling meldet sich zaghaft am Arbeitsmarkt
Der hartnäckige Winter lässt nicht locker. Auch am Arbeitsmarkt meldet sich die Frühjahrsbelebung nur zaghaft. Die Arbeitsagentur Montabaur meldet für März eine Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent. 7.699 Menschen sind arbeitslos gemeldet, die Zahl der offenen Stellen ist gestiegen.
Montabaur. Der Frühling hat es schwer in diesem Jahr. Im März meldete sich der Winter immer wieder mit Eis und Schnee zurück. Das spiegelt sich auch am Arbeitsmarkt.
Die erwartete Frühjahrsbelebung fällt im Bezirk der Arbeitsagentur Montabaur zaghaft aus. Derzeit sind 7.669 Menschen ohne Job gemeldet – 170 weniger als im Februar. Die Quote ist mit 4,4 um 0,1 Prozent gesunken. Vor einem Jahr wurden 168 Arbeitslose mehr gezählt.
„Die niedrigen Temperaturen schlagen deutlich zu Buche“, beobachtet Agenturchefin Heike Strack. „Der Frühling hat bislang nur ein kleines Gastspiel gegeben. Insgesamt müssen Tätigkeiten, die Wind und Wetter ausgesetzt sind, immer noch ruhen – angefangen von der Baubranche über den Landschafts- und Gartenbau bis hin zur Außengastronomie. Alle stehen in den Startlöchern, um loslegen zu können“.
Der Abgang in Erwerbstätigkeit übersteigt leicht die Zugänge. Hier ist bei verbesserten Witterungsbedingungen mit einer erheblichen Steigerung zu rechnen.
Auch auf dem Stellenmarkt ist die Stimmung noch gedämpft.
Die gute Nachricht: Die Signale einer Belebung, die es schon im Februar gab, setzen sich fort. Im März verzeichnete die Agentur für Arbeit Montabaur 1.501 Stellen im Bestand; das sind 53 mehr als im Vormonat. Der Vergleich zum März 2012 fällt relativ ausgeglichen aus – damals boten die Betriebe 33 Jobs mehr an. Bezeichnend ist dieser weiterhin hohe Stellenbestand, denn er spricht für den anhaltenden Bedarf an Fachkräften. Der Zugang von 685 Stellen im März liegt mit 14 Prozent über dem Vormonatsergebnis und ist ein positives Signal für die Einstellungsbereitschaft der heimischen Firmen.
Alljährlich im März gibt es wieder aussagekräftige Zahlen zum Ausbildungsmarkt. Hier zeigt sich die Situation recht entspannt – und zwar aus Sicht der jungen Leute, die ins Berufsleben starten wollen. Seit Beginn des Ausbildungsjahres am 1. Oktober 2012 meldeten sich 1.846 Bewerber bei der Agentur; zugleich boten Unternehmen 1.349 Stellen an. Im Vorjahreszeitraum kamen auf 1.754 Bewerber 1.525 Stellen.
Um Transparenz zu bieten, veröffentlicht die Arbeitsagentur zusätzlich zur Arbeitslosenquote allmonatlich die so genannte Unterbeschäftigungsquote. Sie
bezieht alle Personen ein, die arbeitsmarktpolitisch gefördert werden und in dieser Zeit statistisch nicht als arbeitslos zählen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt derzeit bei 5,6 Prozent nach 5,8 im Februar und 5,9 Prozent im März 2012.
Gesplittet nach den beiden betreuten Landkreisen sieht es am Arbeitsmarkt so aus: Im Westerwald sind aktuell 4.773 Männer und Frauen arbeitslos. Das bedeutet eine Zunahme um 17 gegenüber dem Februar und 155 gegenüber dem Vorjahr. Die Quote blieb bei 4,4 Prozent; im März 2012 lag sie bei 4,3 Prozent.
Im Rhein-Lahn-Kreis sind 2.896 Menschen ohne Job gemeldet - 153 weniger als im Februar. Hier sank die Quote binnen Monatsfrist von 4,8 auf 4,5 Prozent. Vor einem Jahr war die Zahl der Arbeitslosen um 13 höher, und die Quote betrug 4,5 Prozent.
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