Ein Festjahr für die Kirchenrenovierung
Die Wirgeser Kirchengemeinde plant anlässlich des 40. Geburtstages des 1973 errichteten Gemeindezentrums eine Vielzahl von Konzerten und Aktionen. Der Erlös aus den Feierlichkeiten soll in die Sanierung des Bauwerks investiert werden und dafür sorgen, dass das Gemeindezentrum den Bürgerinnen und Bürgern noch eine lange Zeit erhalten bleibt.
Wirges. Die Evangelische Martin-Luther-Kirchengemeinde feiert Geburtstag: Das Gemeindezentrum in der Westerwaldstraße wird im Dezember 2013 40 Jahre alt. Ein kleines Jubiläum, das nicht nur willkommener Anlass für mehrere Feste und Konzerte ist. Die Protestanten wollen die Gelegenheit nutzen und das in die Jahre gekommene Bauwerk wieder in Schuss bringen.
Evangelisches Leben gab es in Wirges freilich schon vor dem Bau des Gemeindezentrums in den Siebzigern: Im Jahr 1900 gründeten Protestanten die Evangelische Kirchengemeinde Wirges, die damals noch eine Tochter der Montabaurer Kirche war. Das alte Gotteshaus, von dem heute freilich nichts mehr zu sehen ist, entstand sogar schon drei Jahre vorher. Bis in die 1970er Jahre hatte es durchgehalten. Dann wurde es baufällig und der Kirchenvorstand beschloss Anfang des Jahrzehnts den Abriss. Nun war der Weg frei für das heutige Gemeindezentrum, das der damalige Pfarrer Adolf Wengenroth und Propst Hans Wilhelm Stein am dritten Advent 1973 feierlich eingeweiht haben.
Seitdem wurden dort unter anderem eine behindertengerechte Toilette und eine neue Eingangstür eingebaut, die ganz große Sanierung blieb aber aus. „Das wollen wir jetzt ändern und das Zentrum wieder auf Vordermann bringen“, sagt Pfarrer Wilfried Steinke und erzählt, dass die umfangreichen Umbaumaßnahmen mit 231.000 Euro zu Buche schlagen. Rund 75.000 Euro muss die Kirchengemeinde selbst aufbringen, den Rest der Summe trägt die Landeskirche. Ein stolzer Betrag, der allerdings gut investiert ist, findet Steinke. „Gerade was das Energetische angeht, ist der Bau nicht mehr zeitgemäß. Wegen der schlecht isolierten Fensterfront geht uns jedes Jahr viel Geld verloren.“ Neben neuen Fenstern soll das Zentrum eine neue, besser gedämmte Decke und einen Anbau am Eingangsbereich bekommen, durch den das Foyer deutlich größer wird.
Damit die finanzielle Last für die Kirchengemeinde nicht allzu groß wird, haben die Wirgeser zahlreiche Benefizveranstaltungen geplant. Los geht es mit dem großen Frühlingsfest am Sonntag, 21. April. Nach einem Tauferinnerungsgottesdienst um 11 Uhr lädt die Gemeinde zu einem Mittagsessen ein. Am frühen Nachmittag möchte der Zauberer Ludini aus Montabaur seine kleinen und großen Zuschauer mit seinen Tricks verblüffen und nach einem gemeinsamen Kaffeetrinken um 17 Uhr endet der Tag mit einem Konzert des Vokalensembles „cantus spiritualis“ aus Wiesbaden.
Ein weiteres Konzert erwartet die Besucher am 26. Mai um 17 Uhr: Der Wirgeser Kirchenmusiker Tomasz Glanc kündigt einen spannenden Dialog zwischen Flügel und Orgel an. Sein Gegenüber ist an diesem Tag die Konzertorganistin Mi-Ja Dyballa-Song aus Südkorea. Gemeinsam präsentieren sie das Programm „Time“. Der Eintritt beträgt zehn Euro, ermäßigt sechs Euro.
Am 25. August lädt die Kirchengemeinde zu einem großen Sommerfest ein, das schon am Abend zuvor, 24. August, von einem Konzert der Wirgeser Jugendband und einem Jugendgottesdienst eröffnet wird.
Unter dem Titel „Christlich-satirische Unterhaltung“ (CSU) präsentiert Pfarrer Ingmar von Maybach-Mengende Kirchenkabarett vom Feinsten. Maybach, der als politischer Kabarettist bereits mit Urban Priol oder Kurt Krömer auf der Bühne stand, wirft in seinem Programm einen neuen Blick auf kirchliches Treiben – natürlich nicht nur für Fromme. Der Abend beginnt am 6. Oktober um 17 Uhr, der Eintritt kostet 13 Euro im Vorverkauf, 15 Euro an der Abendkasse, ermäßigt zehn Euro.
Der Abschluss des Festjahres findet unterdessen exakt 40 Jahre nach dem Geburtstag des Gemeindezentrums statt: am 15. Dezember, dem dritten Advent. Wie genau die Wirgeser diesen Tag feiern wollen, steht indes noch nicht fest.
Darüber hinaus bietet die Kirchengemeinde weiterhin ihre „Bausteine“ an – keine echten Steine, sondern regionale Köstlichkeiten wie Wein, Marmelade, Honig, Pralinen oder liebevolle Handarbeiten, die im Gemeindezentrum in der Westerwaldstraße erworben werden können. Die Einnahmen der Aktion fließen ebenfalls in die Sanierung des Gemeindezentrums. (bon)
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