Landeskirche plant Aufstockung der Pfarrstellen im Westerwald
Die Frühjahrssynode des Dekanates Bad Marienberg brachte Erfreuliches: So wird es ab 2015 zwei neue Pfarrstellen geben. Weitere Themen der Tagung waren die Strukturreform der Dekanate, der Visitationsbericht der Pröpstin, und die Fortführung des Bundesfreiwilligendienstes (Bufdi).
Bad Marienberg. Bei der 8. Tagung der 11. Dekanatssynode des Dekanats Bad Marienberg im Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg konnte der Dekanatssynodalvorstand (DSV) den Synodalen erfreuliche Zahlen zur Pfarrstellenbemessung präsentieren.
Die Kirchenverwaltung hat beschlossen, dem Dekanat Bad Marienberg, vom 1. Januar 2015 an, zweieinhalb Pfarrstellen mehr zu bewilligen. Durch die große Fläche des Dekanats gehöre das Dekanat Bad Marienberg zu den Gewinnern der neuen Pfarrstellenbemessung, sagte DSV-Mitglied Stephan Kessler. Die Einsatzgebiete der neuen Pfarrer sind noch offen.
Weiteres Thema der Synode war die geplante Dekanatsstrukturreform. Wie Dekan Martin Fries berichtete, plant die Kirchenleitung die Fusion der beiden Westerwalddekanate und wird diesen Vorschlag bei der Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) kommende Woche in erster Lesung einbringen.
Der DSV des Dekanats Bad Marienberg habe fristgerecht beantragt eine mögliche Fusion nicht schon 2016, sondern erst zum 1.1.2018 zur Anwendung zu bringen. Gründe seien das Ende der Amtszeit von Dekan Fries im Herbst 2017 und der Zeitbedarf, den beide Dekanate benötigen würden, um sich über eine Zusammenlegung inhaltlich zu verständigen. Ein Arbeitspapier, in dem eine synodale Arbeitsgruppe Pro und Contra einer möglichen Fusion zusammengestellt hat, wurde den Synodalen zur Verfügung gestellt.
Weiterhin beschäftigte sich die Synode mit den Ergebnissen der Visitation der Kirchengemeinden. Die Pröpstin von Nord Nassau, Annegret Puttkammer, berichtete von unterschiedlichen Erfahrungen bei den Visitationen im Dekanat. Als Gemeinsamkeit benannte sie vier Teilbereiche der kirchlichen Arbeit: der Gottesdienst, die regionale Zusammenarbeit, Kinder und Jugendliche und der Umgang mit dem demographischen Wandel. Besonders überrascht habe sie das große Angebot für Kinder und Jugendliche, sagte Puttkammer. So verfüge jede Kirchengemeinde über Angebote wie Kindergottesdienste, Jungscharen und Jugendgruppen. Das sei im Vergleich mit der ganzen EKHN alles andere als normal und höchst erfreulich, betonte sie.
In diesem Herbst werden die Kirchengemeinden des Dekanats Bad Marienberg die Gemeinden im Dekanat Selters visitieren.
Als weiteres Thema beschäftigten sich die Synodalen mit der geplanten Einbindung des Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg in ein gemeinsames Schulwerk der EKHN. Wie Oberkirchenrätin Sabine Langmaack in ihrem Referat berichtete, sollen die vier Schulen der EKHN: das Ev. Gymnasium, das Laubach-Oberstufenkolleg und die beiden Evangelischen Grundschulen in Laubach und Michelstadt, zukünftig gemeinsam verwaltet werden. Durch eine einheitliche organisatorische Steuerung könne auch die inhaltliche Arbeit besser vernetzt werden, z.B. bei der Erarbeitung von Schulkonzepten, der Inklusion und der Personaleinarbeitung, betonte Langmaack. Für die Schüler- und Elternschaft des Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg soll sich durch die künftige Zugehörigkeit zum Schulwerk nichts ändern.
Danach stellten der Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienstes des Dekanats, Emil Huck, und Dekanatsjugendreferent Michael Stünn den Synodalen die Arbeit des „Bufdis“ vor. Emil Huck aus Brandscheid ist seit dem 15. August 2012 in der Jugendarbeit des Dekanats und der Kirchengemeinden tätig. Die Synodalen befürworteten einstimmig den Antrag des DSV auf Fortsetzung des Freiwilligendienstes nach Ablauf des Dienstjahres von Emil Huck. Bewerbungen auf die „Bufdi“-Stelle ab August 2013 werden im Ev. Dekanat Bad Marienberg ab sofort entgegen genommen.
Des Weiteren stimmten die Mitglieder der Dekanatssynode für die Einrichtung einer Kircheneintrittsstelle im Dekanatssitz, dem Haus der Kirche, in Westerburg.
Außerdem befürworteten die Synodalen einen Antrag an die Kirchenleitung den „Kirchlichen Hilfsdienst“ wieder einzuführen. Durch den Hilfsdienst können geeignete Kandidaten auf einem anderen Zugangsweg als dem klassischen Theologiestudium ausgebildet werden und ins Pfarramt gelangen. Wegen der sich verschärfenden Vakanzsituation im ländlichen Raum soll die Wiedereinführung des Kirchlichen Hilfsdienstes zu einer personellen Entlastung führen.
Dekan Martin Fries teilte mit, dass die 16 Evangelischen Kirchengemeinden des Dekanats 2013 jeweils 1132 Euro aus dem Finanzausgleich für ein besonderes Projekt beantragen können. Die Restsumme des Gesamtbetrages von 19.253 Euro wird, wie üblich, am Jahresende an die Gemeinden zu gleichen Teilen ausgeschüttet.
Außerdem dankte Dekan Fries der Kreissparkasse Westerwald, die die Evangelischen Kirchengemeinden mit einem Betrag von 4350 Euro unterstützt hat und damit den Gemeinden ermöglicht, in Vorhaben und Projekten zu investieren.
Die Herbsttagung der Synode des Dekanats Bad Marienberg wird am 15. November stattfinden. Der Ort steht noch nicht fest. (shg)
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