SPD gedenkt Albert Wengenroth
Im Rahmen einer Feierstunde gedachten Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten anlässlich des Parteijubiläums "150 Jahre Sozialdemokratische Partei Deutschland" im Westerwaldkreis auch der Mitglieder, die für ihre Überzeugungen ihr Leben lassen mussten, darunter auch Albert Wengenroth.
Westerburg. Der 150. Geburtstag der SPD ist für die Sozialdemokraten im Westerwaldkreis nicht nur ein Grund zu Feiern. Sie nehmen dieses stolze Jubiläum auch zum Anlass, an diejenigen zu erinnern, die für ihre Überzeugungen und ihre Mitgliedschaft in der SPD verfolgt, inhaftiert und ermordet wurden. Albert Wengenroth, am 16. Mai vor 115 Jahren in Westerburg geboren, am 12. Februar 1945 im Konzentrationslager Dachau gestorben, war einer von diesen Menschen aus der Region, die für ihre Ideale von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität ihr Leben lassen mussten.
Hierzu konnte der Westerburger Vorsitzende Harald Ulrich die ehemalige Stadtarchivarin von Westerburg, Maria Meurer, begrüßen. Sie hat in mühevoller Recherchearbeit mehrere Aktenordner über diesen Westerburger Sozialdemokraten zusammengetragen. Meurer war daher auch gerne bereit, auf dieser Gedenkstunde, an der auch die Bundestagskandidatin Gabi Weber teilgenommen hat, vor dem ehemaligen Wohnhaus Wengenroths, in dem heute noch seine Tochter lebt, das Leben diesen Mannes zu skizzieren.
Bundestagskandidatin Gabi Weber hob bei dieser Gelegenheit noch einmal hervor, wie wichtig eine gut aufgearbeitete Gedenkkultur für die Gesellschaft ist. „Es muss gerade den jungen Menschen in unserer Gesellschaft klar werden, dass es das sogenannte „Dritte Reich“ nicht nur in Berlin, sondern auch in den kleinsten Orten in unserer Heimat gegeben hat. Mit diesem Wissen im Hintergrund wird rechtes Gedankengut in unserer Heimat hoffentlich nicht mehr auf fruchtbaren Boden fallen und wenn doch, wird es sicher genug aufrechte Demokraten geben, die sich dem entgegenstellen.“ sagte die SPD-Kandidatin Weber. Sie begrüßte die Initiative ihrer Partei diese Gedenkstunde vor Albert Wengenroths Wohnhaus durchzuführen, da hierdurch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zukünftig mit andern Augen an diesem Haus vorbeigehen und sicher dabei an Wengenroth denken. Für den SPD-Kreisvorstand nahm Thomas Mockenhaupt an dieser Feierstunde teil. Er sagte Maria Meurer die Unterstützung der SPD bei der Suche nach einer Veröffentlichungsmöglichkeit dieses Materials zu. „Die Arbeit von Frau Meurer ist zu wertvoll, als dass sie zwischen Aktendeckeln verbleibt“, so Mockenhaupt abschließend.
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