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Nachricht vom 31.05.2013    

Gewohnte Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt bleibt aus

Die Arbeitslosigkeit in der Region sinkt zwar Schritt für Schritt, aber es sind deutlich mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im Mai 2012. Im Agenturbezirk Montabaur sind 7.311 Menschen ohne Job, die Quote liegt bei 4,2 Prozent. Der Stellenmarkt verliert an Schwung, es sind weniger offenen Stellen gemeldet.

Montabaur. Mit kleinen, gleichmäßigen Schritten geht es auf gutem Weg voran: So lässt sich die Situation auf dem heimischen Arbeitsmarkt beschreiben. Seit Februar geht die Arbeitslosenquote im Bereich der Arbeitsagentur Montabaur allmonatlich um 0,1 Prozentpunkte zurück. Im Mai liegt sie nun bei 4,2 Prozent.

Hinter diesem „Gesamtergebnis“ gibt es allerdings eine unterschiedliche Entwicklung in den beiden Landkreisen, die der Agenturbezirk umfasst. Während im Westerwaldkreis gegenüber April eine leichte Entspannung zu verzeichnen ist, bleibt der Rhein-Lahn¬Kreis auf dem Level des Vormonats.
Insgesamt sind derzeit 7.311 Personen ohne Job gemeldet - 94 weniger als im April, aber 257 mehr als im Mai 2012. Daher lag die Quote vor einem Jahr bei günstigeren 4,1 Prozent.
Nach Personengruppen betrachtet, trifft die erhöhte Arbeitslosigkeit vor allem die Männer und die über 50-Jährigen. Ein erfreulicher Rückgang ist bei der jungen Generation unter 25 Jahren zu beobachten.
In der kontinuierlichen Verbesserung der zurückliegenden Monate spiegelt sich vor allem die gewohnte Frühjahrsbelebung, die wegen eines hartnäckigen Winters und anhaltend ungünstigen Wetters zögerlich verläuft.
„Die Tendenz ist positiv“, erklärt Agenturleiterin Heike Strack. „Das erkennen wir auch an der Fluktuation: Schon seit März gehen mehr Menschen wieder in Erwerbstätigkeit als sich aus einem Job heraus arbeitslos melden müssen.“

Zugleich hat die Nachfrage nach Arbeitskräften an Schwung verloren. Die Betriebe meldeten der Arbeitsagentur Montabaur im Mai 594 Stellen. Das bedeutet praktisch Gleichstand gegenüber dem Vormonat und ein Minus von 32 gegenüber dem Vorjahresmonat. Für diese nachlassende Dynamik sieht Heike Strack zwei Gründe: „Zum einen ist es schwierig abzusehen, wie die Konjunktur sich entwickelt. Daher lassen viele Unternehmen Vorsicht walten und halten sich bei Neueinstellungen zurück. Zum anderen dürfen wir nicht vergessen, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in unserer Region ein nie gekanntes Niveau erreicht hat. Damit geht natürlich eine Sättigung des Markts einher.“

Dass zugleich der Bestand an zu vermittelnden Stellen mit 1.522 Angeboten hoch bleibt und sogar das Vorjahreslevel überschreitet, ist für die Agenturchefin kein Widerspruch: „Viele Betriebe haben Probleme, geeignetes Personal zu finden. Fachkräfte durch Aus- und Weiterbildung zu gewinnen, ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit, der sich auch die Arbeitsagentur Montabaur stellt.“
Einmal mehr betont Heike Strack, dass Qualifikation der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit ist und nennt ein Beispiel: Menschen, die sich wegen eines auslaufenden Vertrags arbeitsuchend melden, haben allerbeste Aussichten, nahtlos in einen neuen Job zu wechseln, sofern sie fachliche Kompetenzen vorweisen können. Und wenn Arbeitslosigkeit tatsächlich eintritt, können die Chancen, rasch eine neue Stelle zu finden, durch Qualifizierung und Fortbildung erhöht werden.



Wer an einem solchen Training teilnimmt, wird währenddessen laut
Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die so genannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zu den Erwerbslosen u.a. all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden.

Auf dieser Basis kommt der Agenturbezirk Montabaur auf eine Quote von 5,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,4 Prozent. „Im Gegensatz zur Arbeitslosenquote hat dieser Wert sich also im Jahresvergleich verbessert“, sagt Heike Strack. „Das ist ein gutes Zeichen, das ins Gesamtbild passt: de facto wächst die Beschäftigung.“

Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt zeigt, dass sich bei der Agentur für Arbeit Montabaur seit Oktober 2012 (Beginn des Berichtsjahres) 2.221 Bewerber für Lehrstellen gemeldet haben – das sind 167 mehr als im Vergleichszeitraum Oktober 2011 bis Mai 2012. Zugleich boten die Betriebe 1.508 Ausbildungsstellen an – ein Minus von 163.
Heike Strack erkennt darin eine etwas verhaltenere Ausbildungsbereitschaft und appelliert an die heimischen Firmen: „Investieren Sie in Ihre Zukunft. Bilden Sie aus! Ich weiß, dass es oft nicht einfach ist, den passenden Azubi zu finden. Aber es lohnt sich, auch schwächeren Kandidaten eine Chance zu geben. Die Arbeitsagentur kann dabei fördern und unterstützen, zum Beispiel über eine Einstiegsqualifizierung oder ausbildungsbegleitende Hilfen.“

In den beiden Landkreisen, die die Agentur betreut, stellt sich die Entwicklung so dar: Im Westerwaldkreis sind 4.545 Männer und Frauen ohne Job gemeldet. Das sind 116 weniger als im April, aber 208 mehr als vor einem Jahr. Die Quote sank im Monatsverlauf um 0,1 auf 4,2 Prozent. Im Mai 2012 lag sie bei 4,0 Prozent.

Im Rhein-Lahn-Kreis werden 2.766 Arbeitslose gezählt – 22 mehr als im April und 49 mehr als vor einem Jahr. Im Monatsvergleich bleibt die Quote bei 4,3 Prozent; im Mai 2012 waren es 4,2 Prozent.


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