Gut besuchtes Seminar im Wünsche-Forum
Der Vortrag zum Thema Körpersprache zeigte Überraschendes und Schauspielerin Andrea Stasche räumte auch mit Vorurteilen auf. Sie ließ die Gäste mitmachen und zeigte auf, das freundliches Denken das Lächeln bis in die Augen zaubert und ehrlich wirkt.
Bad Marienberg. Mit den Worten "Schön, dass Sie heute unsere Räume erfüllen", begrüßte Manuel Kempf, Geschäftsleiter der Wünsche GmbH in Nistertal, die dreißig Gäste im Wünsche Forum in Bad Marienberg.
Bis aus Wiesbaden und Düsseldorf waren Interessierte gekommen, um den interaktiven Vortrag "Ihr Auftritt, bitte! Körpersprache und Performance" von Schauspielerin Andrea Stasche mitzuerleben.
Die beliebte Einzelinterpretation von bestimmten Gesten sei auf gut Deutsch Quatsch, betonte Andrea Stasche gleich zu Anfang. Am Beispiel eines Bildes von einem lächelnden jungen Mann mit verschränkten Armen machte deutlich, was sie meinte: "Verschränkte Arme werden häufig als Abwehr interpretiert. In diesem Fall wirkt es aber einfach lässig."
"In der Körpersprache wirkt nie nur ein Part, sondern immer der gesamte Kontext", räumte die Referentin gleich zu Beginn mit bestehenden Vorurteilen auf. Gestik, Mimik, Köperspannung, Nähe und Distanz und viele nonverbale Signale ergäben hier einen Gesamteindruck. Auf jeden der einzelnen Bereiche ging sie ein, begleitet von wissenschaftlichen Hintergründen aus dem Bereich der Hirnforschung und oft unterstrichen mit einer praktischen Übung.
"Schütteln Sie Ihre Arme aus und lassen Sie Ihre Hände über dem Bauchnabel zusammenkommen. Diese Haltung ist, zusammen mit dem schulterbreiten Stand, Ihre entspannte Haltung für den Beginn eines Auftritts. ", verriet die Trainerin aus Kaiserslautern. Neben konkreten Hinweisen vermittelte die Referentin auf unterhaltsame Weise Fakten und Hintergründe. So demonstrierte sie einige der 18 Arten des Lächelns, erklärte, welche Formen von Mimik auf der ganzen Welt verstanden werden und ließ die Gäste des Wünsche Forums ihre persönliche Distanzschwelle erkunden.
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Selbst als Reisende auf allen fünf Kontinenten unterwegs, flocht Andrea Stasche immer wieder Anekdoten aus dem eigenen Erfahrungsschatz ein. Die Teilnehmenden erfuhren, dass der in Deutschland so selbstverständliche und schon von Kindern geforderte Blickkontakt sozialisiert, also anerzogen sei. "Südkoreaner zum Beispiel verzichten auf direkten Augenkontakt", so Stasche. Denn grundsätzlich sei anhaltender Blickkontakt ohne Sprache eine hochkonfrontative Angelegenheit, ja sogar eine Kampfansage – oder eine Liebeserklärung, "und damit ja auch eine Form von Kampfansage", erklärte die Expertin augenzwinkernd.
Schließlich gab Andrea Stasche den Teilnehmern, besonders denjenigen im Dienstleistungsbereich, wo Dauerlächeln als Tugend gilt, eine Quintessenz mit auf den Weg: "Wenn Sie freundlich wirken wollen, denken Sie freundlich! So lächeln Sie bis in die Augen, und Ihr Lächeln ist echt. Wenn das nicht funktioniert, dann lassen Sie das Lächeln einfach weg."
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